Content Celeste 236

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27.06.2025 04:14
#1 Content Celeste 236
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Bevor ich zur Beschreibung der Content Celeste 236 komme möchte ich sagen, dass dies nur meine eigene Meinung und Überzeugung ist. Das darf selbstverständlich jeder für sich selbst ganz anders sehen.
Auch habe ich keine Musik studiert oder bin ausgebilderteter Organist.
Ich bezeichne mich als liebevollen Hobbyist, der schon immer eine große Liebe zur Pfeifenorgel hatte und hat.
Ich weiß aber sehr wohl, wie eine echte Pfeifenorgel funktioniert und auch klingen kann.....
Nun zur Content Celeste 236:
Warum dieses Instrument? Da die Orgel bei uns zentraler Punkt in unserem kleinen Wohnzimmer ist lege ich großen Wert auf ein schönes Aussehen. Auch wenn das erst mal nichts mit dem Klang der Orgel zu tun hat. Massivholz und Echtholzfurnier muß bei einer Orgel für mich und meine Frau einfach sein.
Und diesen Punkt erfüllt die Celeste 236 voll und ganz. Im Vergleich zu der vorherigen Rembrandt 3000 steht sie in ihrer eigenen Schönheit richtig "schnuckelig" da in Eiche hell.
Dann muss ich sagen, dass mir der Klang einer Gloria, egal welches Modell noch nie gefallen hat. Die Gloria's klingen für mich "kalt". Sehr genau und präzise, aber kalt.
Gleiches gilt für mich auch für Viscount und Physis Technik. Außerdem komme ich mit der Klaviatur nicht zurecht bei Viscount. Die, welche ich gespielt hatte, waren mir einfach zu schwer zu bedienen.
Die neuen Johannus Orgeln klingen mir zu mächtig. Das mag bei der einen oder anderen Literatur sehr reizvoll sein, aber:
Ich mache Hausmusik. Und muss auch sehr viel üben und lernen..... Da ist mir es einfach zu viel immer diesen massiven kathedralen Klang im Wohnzimmer zu haben.
Da kam und kommt die Celeste für mein Musikempfinden und Klangideal am gefälligsten daher. Auch wenn die 4 verschiedenen Stimmungen, Barock, Classik, Romantik und Symfonisch auf den ersten Blick doch etwas konservativ abgestimmt sind. Was mich besonders begeistert ist die Anordnung der Lautsprecher. Hochtöner oben im Spieltisch, Bass ist Kniebeschallung und die anderen Lautsprecher sind "rundrum" angeordnet: Kniebeschallung, seitlich rechts und links und hinter dem Notenpult.
Wie jetzt und wo jetzt jedes Register und jeder einzelne Ton wiedergegeben wird entzieht sich meiner Kenntnis. Es klingt auf jeden Fall nicht nach reiner Kniebeschallung sondern offen und raumfüllend. Ich verspüre kein Verlangen, die Celeste 236 an die auch vorhandene tolle Stereoanlage anzuschließen noch einen schönen Ausbau anzufertigen mit der Abstrahlung komplett über dem Spieltisch. Ich kenne mich mit Lautsprechern aus, betreibe seit über 25 Jahren hochintensiv die Entwicklung und den Bau von Lautsprechern.
Also ich finde das Konzept der Lautsprecher toll bei der Celeste 236.
Die Klaviatur fällt mir auch sehr positiv auf, da sich diese mit dem vorhandenen Druckpunkt doch sehr gut für mich spielen lässt. Auch sind die Kunststofftasten nicht so grell Weiss, sondern fast wie elfenbeinfarbenes Porzellan. Das empfinde ich für das Auge als sehr angenehm.
Insgesamt passt diese Orgel mit ihrem optischen Auftritt und dem Klang für meine Frau und mich perfekt in unser kleines Wohnzimmer. Und die Anfassqualität stimmt für mich auch. Absolut!
Und das Beste, sie hat in unser Budget gepasst.

Zum Klang und der beginnenden Intonation schreibe ich zu einem etwas späteren Zeitpunkt, denn hier tun sich für mich echt spannende und großartige Dinge auf.
Denn warum die "Macher" der Celeste 236 und Content so einen konservativen Weg einschlagen, das weiß ich nicht.
Was ich aber jetzt schon weiß:
Da steckt viel viel mehr drin.....
Ein wenig Geduld bitte.....

Musik ist die größte Erfindung der Menschheit: Sie wird von jedem Mensch verstanden unabhängig von Geschlecht, Sprache, Hautfarbe, Alter, etc..... Großartig!


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27.06.2025 12:31
avatar  PM
#2 RE: Content Celeste 236
PM
PM

Hallo Axel,

Willkommen im Forum.

Als ich 2017/18 ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Orgel war, stand die Celeste 236 auch auf meine Auswahlliste. Letztendlich wurde es ein Physis-Instrument.

Das „Problem“ bei Orgeln wie Content und Viscount ist die Vielzahl der Parameter. Anders ausgedrückt: Im Laden weiß man nicht wirklich, was man kauft, denn durch die Parameter kann man den Klang maßgeblich beeinflussen und damit mehr oder weniger ein ‘andere orgel’ bekommen.

Ich wünsche dir viel Freude mit deiner C236 und nach lesen deiner Geschichte glaube ich, dass du Erfolg haben wirst! Es ist wirklich ein wunderschönes Instrument.

Darf ich dir zwei Fragen stellen?

Frage 1: Du sagst, du bist Anfänger. Hast du auch einen Lehrer? Wenn du Zeit und Geld dafür hast, ist es sehr empfehlenswert, einen professionellen Lehrer zu suchen.

Frage 2: Welches Repertoire spielst du oder möchtest du spielen?

HG PM


„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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27.06.2025 13:43 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2025 14:20)
#3 RE: Content Celeste 236
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Was ich an der Celeste 236 auch richtig gut finde ist, dass sie, zumindest in der Version, in der sie bei mir steht, im Pedal 3 sehr unterschiedliche 16er Register mitbringt.
Und im Hauptwerk drei 8er hat und im Schwellwerk sogar fünf vollwertige 8er hat.
Das sucht man bei der Konkurrenz vergeblich oder ich habe etwas übersehen.
Und das in allen 4 Stimmungen.
Der Hall ist auch sehr unterschiedlich und kann in der Intensität nach persönlichem Geschmack eingestellt werden. Wenn es mir nach großer Kathedrale ist, dann kann ich das genauso abrufen wie einen Klang völlig ohne Hall. Dann hört sich das, was den Hall angeht, genau so an, wie die echte Pfeifenorgel meines Freundes. Diese hat 24 Register und er hat diese in den kompletten Dachstuhl seines Hauses gebaut. Da ist gar nix mit Hall und es klingt herrlich direkt und intim.
Auch sonst bringt die Celeste 236 alles mit, wo auch ein Organist, der nicht über alle Fähigkeiten verfügt, so wie ich, was das Orgelspiel bereichern kann. Cantus Firmus, Manualbass, etc.. Sehr große Setzeranlage.
Dann möchte ich noch einmal auf das Gehäuse eingehen:
Content ist der einzige Hersteller, der den offenen Spieltisch mit einer kleinen Raffinesse herstellt.
Die Seitenwangen zeigen eine leichte Schräge nach vorne. Diese Schräge haben auch die massiven Wangen an den Manualen und die Blende, welche die Registerwippen trägt.
Auch die Orgelbank hat diese Schräge in den Wangen zum Spieltisch gewandt. Das sorgt nebenbei auch für einen sehr guten Stand.
Das ist dann nicht nur einfach ein Kaste, die im schlimmsten Fall auch noch foliert ist.
Das ist eine Machart aus Kostengründen, die der Königin der Instrumente nicht im Entferntesten gerecht wird.
Und Content geht da bei der Celeste einen anderen lobenswerten Weg.
Auch das Pedal ist vollmassiv gearbeitet. Was ich tatsächlich ein wenig vermisse ist, dass die Halbtöne geschwärzt sind. Warum hier bei den Herstellern gespart wird oder was das für Gründe hat.....
Ich weiß es nicht. Was die Celeste auf jeden Fall mitbringt ist eine Pedalbeleuchtung. Das finde ich sehr gut und ist ja mittlerweile auch nicht mehr selbstverständlich.

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27.06.2025 13:53
#4 RE: Content Celeste 236
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Hallo PM,
vielen Dank!
Anfänger, nicht wirklich. Ich habe mit 9 Jahren das erste Mal die Gemeinde begleitet. Mir wurde das Orgelspiel beigebracht bis zu dem Punkt, dass ich das Melodienbuch der NAK spielen konnte. Da kein Orgelspieler da war. Fertig.
Nur mir hat die Orgel so gefallen........
Bis heute!!!!
Dann hatte ich mit knapp 30 Jahren ca. 6 Monate guten Unterricht und das war es.
Alles andere habe ich mir selbst erlernt...
Zur Zeit bin ich hoch intensiv beschäftigt mit den 8 kleinen Präludien von Bach. Das macht große Freude. Spiele sehr gerne aus einer Harmoniumschule von 1894, Orgelvorspiele, ausgewählte Stücke, die mir besonders gefallen und Moritz Brosig. Der Mann hat Sachen geschrieben, die ich nur klasse finde.

Einen Lehrer finden, der mich in meinem Hobby unterstützt, nein, leider noch nicht.
Wenn ich bereit wäre in einer Kirche zu spielen, sofort. Aber ich stolpere da zu sehr über meine Nerven....

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27.06.2025 14:23 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2025 14:23)
#5 RE: Content Celeste 236
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Administrator

Mit viel Interesse lese ich die Beschreibungen von dir, Axel, und die Gründe, die zu deiner Entscheidung führten.
Ich muss einräumen, dass meine Kritik am Klang von Content-Orgeln mich bisher gar nicht auf die Feinheiten der Disposition(en) blicken ließ.
Und dass eine Pedalbeleuchtung inzwischen nicht mehr zur selbstverständlichen Standardausstattung gehört, kann ich nur bestätigen und - beklagen.


Johannus Opus 260


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27.06.2025 20:34
#6 RE: Content Celeste 236
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Zum Klang und der Intonation schreibe ich demnächst, wenn ich nachts mal wieder nicht schlafen kann..... Dazu brauche ich dann Ruhe.
Aber das wird interessant.
Versprochen! 😊😊😊

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27.06.2025 20:37
#7 RE: Content Celeste 236
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Hier mal ein Bild von meiner/unserer Celeste 236.

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27.06.2025 23:35 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2025 23:37)
#8 RE: Content Celeste 236
cl

Hallo Axel,
die 3 labialen Register im Pedal gelten aber nur für das erste Sampleset. In den Sets 2 - 4 ist auf der 3. labialen 16´-Position jeweils ein 10 2/3´für den akustischen 32´verborgen. Wenn wir die Posaune 16´hinzuziehen, dann sind bereits bei 4 unterschiedlichen Registern ....
Du sprichst von Intonationsmöglichkeiten via PCC. Ist denn dafür mittlerweile eine deutsche Bedienungsanleitung erhältlich?

Liebe Grüße vom Clemens

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28.06.2025 06:01
#9 RE: Content Celeste 236
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Auf die deutsche Bedienungsanleitung warte ich. Diese ist in der Post, denn Herr Stolk musste diese erst anfordern.
Ich bin gespannt.......
Denn was die verschiedenen Samplesets angeht, da bin ich noch nicht durchgestiegen.
Ich habe auch die 3 Schalter für Extravoices. Nur ob diese tatsächlich in der Orgel vorhanden sind, ich weiß es nicht.
Darum: ich warte auf die BDA. Diese müsste jeden Tag kommen. Ich bin gespannt.....

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28.06.2025 06:42
avatar  Mixtura
#10 RE: Content Celeste 236
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Das klingt spannend. Ich freu mich schon auf die nächsten Beiträge.

Zu den 8 kleinen Präludien habe ich gerade einen interessanten Beitrag gelesen
https://amt-fuer-kirchenmusik-temp.drs.d...ine_5_final.pdf
Hat zwar nichts mit der Content zu tun aber lesenswert.


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28.06.2025 08:46
#11 RE: Content Celeste 236
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Administrator

BDA ist freilich die verwegenste Abkürzung für Bedienungsanleitung, die mir jemals unterkam.


Johannus Opus 260


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28.06.2025 09:22
avatar  Mixtura
#12 RE: Content Celeste 236
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Eigentlich nicht, heißt bei uns immer so
Nicht zu verwechseln mit PDA


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28.06.2025 09:55
avatar  SJL
#13 RE: Content Celeste 236
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SJL

Zitat von Gemshorn im Beitrag #11
BDA ist freilich die verwegenste Abkürzung für Bedienungsanleitung, die mir jemals unterkam.


2 Dolle - 1 Gedanke


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28.06.2025 12:30
#14 RE: Content Celeste 236
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BDA ist im Bereich Hifi eine gängige Bezeichnung für Bedienungsanleitung.
Da ich mich in diesem Bereich sehr gut auskenne habe ich das einfach mal übernommen. 😂😂

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28.06.2025 12:37
#15 RE: Content Celeste 236
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Hallo Mixtura,
vielen Dank für den Link. Ich habe da mal rein geschaut, aber das übersteigt mein nicht vorhandenes Fachwissen bei weitem...
Trotzdem danke dafür.
Ob Bach die 8 Präludien und Fugen geschrieben hat oder nicht,..... mir gefallen diese Stücke einfach und machen großen Spaß zu üben und zu spielen.

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