Content ist "so a Sach"...

Man liebt sie oder man hasst sie...

Verarbeitung ist Top! - der Klang der neueren Modelle ist weit weniger "Niederländisch-Like" wie die älteren Modelle - davon konnten wir uns bei Peter Voitz in der Sakralorgelwelt überzeugen.

Wenn Du nach Augsburg fährst, frage nach, ob es auch eine aktuelle Content in der Ausstellung hat. Kisselbach hat in seinen Niederlassungen immer wieder (überall) alle Modelle zur Auswahl. Wenn Du eine Content spielen möchtest, kann man dort auch eine Content zur Verfügung stellen - wenn vielleicht auch nicht am 16.08.

Peter Voitz hatte einige der Content-Einsteigermodelle in der Ausstellung. Vielleicht genügt hierfür ein Samstagsausflug an den Königssee... - also die Gattin an den Königssee - den Gatten in die Sakralorgelwelt...

MIR gefiel die Content Cantate 346 klanglich vor 10 Jahren sehr gut - aber ich habe auch keine Ahnung von "klassischem PO-Klang" bzw. kein "PO-Vorbild"

Gebraucht ist der Preis aber IMHO völlig überteuert.

VG
Aeoline

Hallo Robert,

es ist schon viel und oft an dieser Stelle über die Vor- und Nachteile vom Gebrauchtorgelkauf geschrieben worden. Es gibt da kein ultimatives "richtig" oder "falsch".

Wichernkantor schrieb: Du musst DEINE Orgel finden zu DEINEN Bedingungen. Recht hat er.

Wir alle hier versuchen, Dich auch nicht auf ein bestimmtes Modell zu "bekehren", aber es sind halt schon immer wieder dieselben Argumente, die (meist) gegen einen Gebrauchtkauf sprechen - ganz besonders von privat...

Klar kannst Du privat ein echtes Schnäppchen erzielen - wenn der liebe Onkel oder Großvater sich vor drei Jahren eine neue Orgel gekauft hat, leider nun verstorben ist, bei Dir in der Nähe wohnt und die Nachkommen mit dem Instrument nix anfangen können, keine Ahnung von der Materie haben und es einfach nur los werden wollen...

Beim Gebrauchtkauf von privat brauchst Du: Zeit, Glück, Flexibilität, zwei Kumpels die mit Dir einen Samstag durch die Republik reisen, Mut zur kompletten Risikoübernahme... - denn:
Du musst warten, bis Du ein Angebot findest. Vielleicht in Hannover? - dann musst Du hinfahren... - mit einem Transporter und Tragehelfern. Du hast das Risiko, dass die Orgel gar nicht hält was sie verspricht und Du (ihr) damit umsonst gefahren seit. Wenn alles passt hast Du das komplette Risiko für Ausbringung, Transport und Einbringung. Steht das Stück bei Dir zu Hause und es stellen sich Mängel ein, ist das auch Dein Problem...

Klar kann auch alles glatt gehen und Du bekommst für 3T€ plus 500€ für Transport und die Kumpels ein Instrument, was vor drei Jahren vielleicht das doppelte oder noch mehr gekostet hat. Aber MIR wäre das Risiko einfach zu groß.

Beim Gebrauchtkauf beim Händler fehlen einige wichtige Risiken für Dich: Lieferung ist kostenlos - auf was anderes würde ich mich gar nicht einlassen. Schrammen die das Ding bei der Einbringung kaputt sagst Du "Nehmt sie wieder mit" oder handelst eine Kaufpreisminderung heraus. Die gesetzliche Gewährleistung gibt Dir zusätzliche Sicherheit. Das alles muss der Händler natürlich vorher einrechnen. Also wird eine 3T€-Orgel beim Händler gekauft meist älter / schlechter sein als beim theoretischen Privat-Optimal-Deal (siehe oben: Onkel / Großvater)

Also WENN gebraucht, dann nur vom Händler... - das ist MEINE Meinung...

Ich hebe mal Dein Limit auf 4T€ an, weil Du drei schon hast und bis zu 500€ beim Gebrauchtkauf noch oben drauf kommen. Bis Du Deine Eindrücke vom Kisselbach-Besuch Mitte August verarbeitet hast, sind bestimmt 4T€ machbar. Wenn es dann eine gebrauchte Orgel sein soll, dann schreib' alle Händler an und sag ihnen, dass Du eine gebrauchte Orgel bis 4T€ suchst, die nicht mehr als drei Jahre alt ist. Bei 20% Wertverlust pro Jahr wäre das ein Instrument, was vor drei Jahren ca. 5.200€ gekostet hat - und da gab es einige...

Jetzt brauchst Du Zeit bis sich ein Händler meldet. Die Zeit kannst Du zum Sparen nutzen und dazu, bei Förg, Sakralorgelwelt oder Kisselbach (das sind die bei Dir im Süden mit einer ausgedehnten Autofahrt als Tagesausflug erreichbaren Händler...) wiederholt vorstellig zu werden um - siehe Wichernkantor - DEINE Orgel zu finden.

Unser Forum ist voll von Leuten, die mit X Euro auszogen IHRE Orgel zu finden und mit X+Y dann IHRE Orgel fanden, die sie bis heute mit Glück und Zufriedenheit erfüllt. Die Y Euro Mehrpreis sind nach kurzer Zeit vergessen...

Deshalb ist MEINE Meinung dazu: Kauf Dir was Neues!

Du kannst aussuchen WELCHE Orgel Du willst, mit WELCHER Ausstattung in WELCHER Farbe... - Du hast die aktuelle Technik. Du hast Garantie. Du bekommst das Ding bis vor Ort geliefert, aufgestellt und eingerichtet. Jegliches Risiko liegt beim Händler.

Gibt es einen WAF bei Dir?

Das Cantorum Duo als Set liegt nur ca. 1T€ über Deinem Budget von 3T€+Buddy-Pauschale und bietet eine vollständige "neue Orgel" mit den damit verbundenen o.g. Vorteilen. Über Kopfhörer kannst Du damit sofort losspielen falls Dir die interne Abstrahlung nicht genügt. Später kannst Du für wenig Geld ein bisschen extern nachrüsten, wenn mehr "Wumms" gefordert wird.

Die klassischen Einsteigermodelle liegen dann halt nochmal ungefähr einen Tausender oberhalb - wenn es eben eine Orgel in einem "richtigen" Orgelgehäuse sein soll.

Dazu müsstest Du uns halt nochmal schreiben, wie wichtig der "Möbelfaktor" für Dich ist.

Wie Eingangs geschrieben: Es gibt keine allgemeingültige Lösung.

Gebrauchtorgel von Privat kann sehr lukrativ sein - kann viel Zeit brauchen - alle Risiken sind bei Dir.

Gebrauchtorgel vom Händler ist selten wirklich lukrativ - kann viel Zeit brauchen - Händler muss Transport und Gewährleistung einrechnen - Orgelsubstanz dürfte daher "schlechter" sein - Risiken liegen eher beim Händler

Neuorgelkauf beim Händler - alle Wahlmöglichkeiten stehen Dir offen - kein Risiko für Dich wegen Garantie - alle Modelle und Ausführungen sind (je Verfügbarkeit) "kurzfristig" bei Dir im Wohnzimmer...

MEINE Wahl wäre klar...

Jetzt wieder ein Argument, was durchaus anders gesehen werden kann: Was sagt denn Deine Hausbank? - Geld kostet doch heute kaum noch etwas. Was würde Dich ein Kleinkredit von z.B. weiteren 3T€ kosten? - Dann könntest Du ein aktuelles Neuinstrument der gehobenen Einsteigerklasse kaufen und wärst damit hoffentlich die nächsten 24 Monate derart glücklich, dass Du die monatliche Ratenzahlung gar nicht wahr nimmst...

Was auch immer Du tust: Ich wünsche Dir viel Glück und ein gutes Händchen bei Deinen Entscheidungen. Wie auch schon weiter oben jemand geschrieben hat: Die Orgelanschaffung ist i.d.R. eine Investition für die nächsten mind. 10 Jahre und nix ist so frustrierend als vor einer 4T€-Investition zu sitzen, unzufrieden zu sein und den bohrenden Gedanken im Hirn zu haben: "Hätte ich doch..."

Alles Gute - und halte uns auf dem Laufenden....

VG
Aeoline

Zitat von SJL im Beitrag #27

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...Keinesfalls sollte es kaufentscheidend sein, ob du die Orgel A vielleicht 4 Wochen schneller haben könntest als die Orgel B. Das spielt nämlich in weiteren 4 Wochen danach keine Rolle mehr, danach ärgerst du dich ggf. über eine Fehlentscheidung, wenn Orgel B eigentlich besser zu dir gepasst hätte. Deine Orgellehrerin und ihre Hausaufgaben können dir im Hinblick auf deine Anschaffung wirklich egal sein.

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