Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T

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02.11.2020 08:42
#16 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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@ Lieber SJL,
Vielen Dank für deine Eindrücke und deinen Bericht! Ich gebe dir recht, dass die barocken Dispositionen, die weitestgehend mit denen der Standarddisposition der Live übereinstimmen, unproblematischer sind als die romantischen Dispositionen, die doch signifikanter von dem abweichen können, was auf den Registerwippen steht. Von daher teile ich deine Bedenken, würde aber hier trotzdem beim Händler deines Vertrauens nachfragen, ob dieser die Originaldisposition aktivieren kann. Du könntest ja (analog zur Lösung bei der Nobilis) die von den Registerwippen abweichende Disposition beispielswese mit einem optisch ansprechenden Klebestreifen unterhalb der Wippen anbringen? Ich weiß, nicht die "Königslösung", aber sehr pragmatisch und vor allem funktional!
Und natürlich hast du recht; am Ende zählen vor allem Klang (und Haptik). Sie muss schön klingen, ob es die Disposition genau so irgendwo gibt, scheint mir auch sekundär.

@ NAKOrgler: Wie Wichernkantor schon konstatiert hat, gibt es leider keine Klangaufnahmen der Nobilis außer der Hintergrundmusik in dem Vorstellungsvideo, was ich ebenfalls sehr schade fand. Ich kann nur mutmaßen, dass man sich hier den Aufwand gespart hat, weil es ja von der Live 3T einige Werbevideos gibt. Da aber die Intonation bei einigen Registern nicht unwesentlich anders ist, fände ich es auch gut, wenn man hier noch über ein paar eigens angefertigte Klangbeispiele nachdenken würde...

@ Wichernkantor: Vielen Dank für deine Nachricht, die ich erhalten habe, auf die ich jedoch leider nicht antworten konnte.... Deshalb hier meine Antwort: Ja, du hast die subtil gestreuten Hinweise gut erkannt und bist auf die richtige Lösung gekommen, es handelt sich um eben jene Orgel. Sie freut sich übrigens immer über Gastspiele, nur falls du mal zufällig in die Nähe kommst.... ;)


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02.11.2020 09:11 (zuletzt bearbeitet: 02.11.2020 09:15)
#17 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Moderator

Falls wir uns irgendwann mal wieder frei im Lande bewegen dürfen, könnte man diesem Zufall durchaus nachhelfen: Die beste Freundin meiner Angetrauten aus Bibelschul-Zeiten lebt bei Salzburg.
Mal abwarten, was die Zukunft so bringt ...

Wg. Klangbeispielen zur Nobilis: Da die Aufbereitung und Nachbearbeitung der Samples klanglich z.T. erheblich von den Johannus-Originalen abweicht, wäre das durchaus sinnvoll. Ich werde es mal anregen.

LG
Michael


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07.11.2020 23:45
#18 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Lieber Michael,

es würde mich sehr freuen, wenn in dieser Richtung mal etwas zusammengehen würde ;)

Eine Frage hätte ich noch: Du schreibst von der "Aufbereitung und Nachbearbeitung" der Samples und meinst damit wohl, was ich unter dem Begriff "Intonation" subsumiert habe. Nun stellt sich mir die Frage (und vielleicht kannst du hier etwas Licht ins Dunkle bringen), warum sich, wie ich ja auch selbst festgestellt habe, die Nobilis und die Live klanglich doch deutlich voneinander unterscheiden? Die Grundidee ist ja, ein reales Instrument möglichst authentisch abzubilden. Wenn nun aber bei der Live das gleiche Register Prinzipal 16' im Pedal "streichender" klingt als bei der Nobilis, bei der es einen eher "flötigeren" Charakter, d.h. weitere Mensur, hat, muss ja zumindest eines der beiden Samples vom "Originalinstrument" abweichen? Warum wird hier also überhaupt "intoniert"?
Ich verstehe ja beispielsweise, dass man bei der Nobilis die Lautstärke heraufgeregelt hat, weil die Live vielen Kunden zu leise ist. Aber warum man einige Register im Klang verändert, hat sich mir noch nicht erschlossen.

Beste Grüße!


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08.11.2020 09:52 (zuletzt bearbeitet: 03.12.2020 10:20)
#19 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Moderator

Aufbereitung und Nachbearbeitung sind zwei Vorgänge, die das Rohmaterial durchlaufen muss, bevor es intoniert wird.

Dazu gehört z.B. das Entfernen von Störgeräuschen. Zu diesen zählt vor allem der Außen- und Verkehrslärm - hörbar als "Grundrauschen" überwiegend in der "Tenorlage". Der ist in Dresden und in Auteuil z.B. signifikant hoch und muss mit engstufigen Filtern herausgerechnet werden. Dabei geht es natürlich auch an die Frequenzen des Orgelklangs, die nach diesem „Waschgang“ wieder ersetzt werden müssen. Die Samplesets bieten ja mehrere Hörpositionen im Raum an. Dazu werden aber nicht die Aufnahmepositionen verändert. Alle Samples eines Sets werden am selben Punkt x abgenommen. Andere Positionen werden – anhand eines für jeden Raum eigens ermittelten Hallprofils – errechnet. Das erste Set, das ich gehört habe, war das der Dresdner Silberfrau. Da entsprachen die Ergebnisse für die vier Standorte so exakt meinen Höreindrücken, dass ich an vier verschiedene Samples glaubte. Die Johannus-Techniker erklärten mir sichtlich stolz, es seien Berechnungen.

Das hat nicht überall gleich gut geklappt. Mit der CC aus Auteuil zum Beispiel habe ich von Anfang an gefremdelt. Die Orgel hat ja eine bewegte Geschichte, u.a. war sie zum Zeitpunkt der Sample-Aufzeichnung neo-zwangsbarockisiert und hatte ausgesprochen „querständige“ Aliquoten und Mixturen. Ich habe sie als – für eine CC – ungemein scharf und schrill wahrgenommen. Bei der Analyse des Samples haben wir die Ursache entdeckt: Erhebliche Verstimmungen in den hellen Registern und Mixturchören, die nicht mehr unter „Mikroverstimmung“ zu subsumieren waren, welche einen Orgelklang ja durchaus lebendiger machen können.

Diese Verstimmungen „rein“ zu ziehen, war der Hauptarbeitsgang bei diesem Sampleset. Die Intonation dieses Sets für die „Nobilis“ folgte der Maxime: Wie könnte die Orgel nach Fertigstellung im Original geklungen haben? Inzwischen ist die Orgel in Auteuil weitgehend auf CCs Original zurückgeführt und ich habe mich per Ohrenschein davon überzeugen können, dass die „Nobilis“-CC sehr dicht dran ist. Denn auch der Intonateur der restaurierten Orgel konnte sich ja nur an Vorbildern vergleichbarerer CC-Orgeln orientieren und hatte keinen „Originalklang“ zum Abgleich zur Verfügung.

Letztlich ist es eine Frage der „Philosophie“. Wie will der Kunde die Orgel hören?
Der Klang am Spieltisch kann vom Raumklang erheblich abweichen. Intonationen sind ja üblicher Weise nicht auf den Spieltisch, sonderen auf den Raum hin optimiert. So klingt die Silberfrau m.E. am besten ziemlich in der Mitte der (recht großen) Hofkirche - da, wo ein Quergang die Bankblöcke teilt. Kraft und Klarheit haben eine optimale Balance für die Darstellung barocker Polyphonie.

Weiter vorn klingt diese Orgel weniger kraftvoll und klar, unter der Empore, bei den Eingängen, nuschelt sie ziemlich diffus. Interessanter Weise ist auch Musik anderer Stilepochen in der Mitte der Kirche am besten zu hören. Johannes Trümpler, der Kantor der Kirche, spielte bei meinem Besuch dort u.a. eine Mendelssohn-Sonate und eine Lemmens-Sonate. Beide klangen, da wo ich saß, ungemein präsent und substantiell.

Gut hingekriegt haben die Johannus-Techniker auch die Nordener Schnitgerin. Das akustische Problem liegt – für den Hörer im Raum – im verschatteten Kronwerk, das am Spieltisch sehr präsent kommt, im Raum aber deutlich indirekter zu hören ist. Hinzu kommt der exponiert vorne stehende Pedalturm, der an manchen Stellen des Kirchenschiffs sehr dominiert. Da weicht der Klangeindruck des Samples – im Interesse eines „Schnitger-typischen“ Klangbildes, z.T. erheblich von der Realität ab. Und das ist auch nötig, sonst gäbe es wohl nur unzufriedene Kunden, die die Orgel lediglich von den vielen (und schönen) CDs kennen, die es von ihr gibt.

Ganz klar auf Raumwirkung angelegt ist die Orgel von Sauer in Leipzig. Die Sauer-typische 16‘-Trias von Prinzipal, Streicher und Subbass im Pedal klingt am Spieltisch ganz anders als im Raum. Der Prinzipal hat „dicht dran“ mehr Strich, der Streicher „sägt“, der Subbass „blubbert“. Im Raum hingegen sind die drei Stimmen charakterlich ideal getroffen. Dieses Klangbild galt es zu generieren.
Und ich halte die Sauerin für die unter den vier Orgeln, die mit dem Original (im Raum) am ehesten deckungsgleich ist.
Nicht zuletzt ist „Intonation“ ja ein Vorgang, bei dem persönliche Erfahrungen und Neigungen des Intonateurs eine Rolle spielen, die nicht auszublenden ist. (Eine Klais, die Karl Späth intoniert hat, klingt anders als die seines Meisterschülers Josef Luthen. Beide schufen indes völlig schlüssige Klangbilder.)

Soviel mal aus dem Nähkästchen. Dass Bild und Abbild zwangsläufig voneinander abweichen, lässt sich z.B. sehr gut nachvollziehen, wenn man eine der CDs besitzt, die Franz Lehrndorfer auf der damals nagelneuen Münchener Domorgel eingespielt hat. Ich kenne Leute, die haben diese Orgel anhand der Aufnahmen kräftig „verrissen“. (Da fielen Begriffe wie „blass“, „farblos“, „undifferenziert“, „klischeehaft“.) Als ich sie dann erstmalig „live“ hörte, war ich hin und weg von den Klangwirkungen, die sich auf keiner CD der Welt abbilden lassen …

LG und schönen Sonntagsrest
Michael


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08.11.2020 14:44
#20 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Lieber Michael,

herzlichen Dank für deine differenzierte und äußerst informative Antwort! Ich denke, ich habe einiges darüber, wie Digitalorgeln entstehen, gelernt. Ich gebe gerne zu, dass ich mit der Technik der digitalen Instrumente leider bisher nur unzureichend informiert war und wohl noch bin.

Zum einen finde ich sehr interessant, dass die unterschiedlichen Hörpositionen tatsächlich nicht durch unterschiedlich platzierte Aufnahmegeräte entstehen, sondern am PC auf Basis eines einzigen Samples (also einer Aufnahmeposition) generiert werden. Dies wusste ich nicht; ich ging davon aus, dass einfach mehrere Mikrofone an unterschiedlichen Positionen in der Kirche platziert wurden.

Zum anderen verstehe ich natürlich auch, dass die Samples aufgrund der Umgebungsgeräusche nachbearbeitet werden müssen und am Ende nie vollständig dem Klangeindruck entsprechen, den man vom Hören des Originalinstrumentes gewohnt ist.

Ich habe jedoch immer noch nicht verstanden, warum die Live- und die Nobilisserie in Sachen Intonation dann unterschiedliche Wege gehen. Warum werden die Klangcharakteristika nach den Aufbereitungs- und Nachbereitungsarbeiten so verändert?
Nehmen wir an (ich kenne das Instrument im Originalen nicht, von daher nur ein Beispiel), das 16' Prinzipal der Dresdnerin hat im Original den Klang X. Nun wird das Sample für die Johannus aufbereitet, das Register klingt dann aufgrund der Änderungen an den Obertönen ein klein wenig anders, hat also nun den Klang X(2). Beim Spielen der Nobilis fällt nun aber auf, dass dort Klang X(3) vorherrscht, d.h. das Prinzipal nun eher nach einer Flöte klingt.

Nun stellt sich mir also die Frage: Wollte man bei der Nobilis das Register näher ans Original bringen (also z.B. durch Weitung der Mensur) oder möchte man hier eher vom Original weg das Klangbild modifizieren?

Interessant wäre zu wissen, ob am Ende die Live oder die Nobilis näher am Original ist! Am Ende geht es ja darum, möglichst authentisch zu klingen.

Dir ebenfalls einen schönen Sonntag und nochmals Danke für deine Antwort!


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08.11.2020 15:00 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2020 17:02)
#21 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Moderator

Bei der "Nobilis" ging es um ein möglichst originales Klangbild - in der Hörposition mitten im Raum. Also in der Position, die der Käufer der "Nobilis" im Ohr hat, wenn er die Orgel im Original kennt. Die Klangeindrücke beider Hörstandorte, am Spieltisch und im Raum, sind "echt" - aber doch verschieden. Das meinte ich mit unterschiedlicher "Philosophie".

LG
Michael


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03.12.2020 09:55
#22 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

meine Nobilis steht nun seit knapp eineinhalb Wochen bei mir zu Hause, weswegen ich euch wie versprochen auch meine ersten Eindrücke zu ihr mitteilen möchte. Freilich steht ein Langzeittest noch aus, aber vielleicht ist mein erster Eindruck ja für den ein oder anderen unentschlossenen Käufer schon jetzt interessant! :)

Grundsätzlich kann ich mich vollumfänglich Hornprinzipal anschließen, der in einem anderen Beitrag (Live 3T: Ich habe es getan) von seiner neuen berichtet hat. Trotzdem im Folgenden nun meine Eindrücke:

Zur Lieferung:
Die Orgel kam überraschend nach nur 5 Wochen. Leider konnte die dazugehörige Lampe noch nicht geliefert und installiert werden, mir wurde jedoch zugesichert, dass dies noch im Dezember erledigt wird.
Die beiden Lieferanten waren äußerst nett und machten einen kompetenten Eindruck. Die Orgel war in knapp einer halben Stunde fertig aufgestellt, alles super. Das ist mir dann auch ein gutes Trinkgeld wert.

Extras: Ich wollte den Plexiglasnotenständer statt der hölzernen Variante und habe ansonsten das teilbare Gehäuse und die höhenverstellbare Bank sowie eine furnierte Rückverkleidung mitbestellt, da die Orgel bei mir nicht an der Wand steht.

Mittlerweile denke ich mir, dass ggf. der höhenverstellbare Notenständer sinnvoll gewesen wäre. Ich bin nicht sehr groß und die Noten sind schon verdammt weit oben, das macht es schwerer, sich Eintragungen zu machen.

Zum Klang: Ich war ganz erstaunt und muss sagen, dass die Nobilis daheim wesentlich besser klingt als das Ausstellungsstück, zumindest bilde ich mir das ein. In der Ausstellung gab es sowohl Probleme mit dem Kopfhörer als auch mit den kleinen Notenpultlautsprechern, ggf. war auch jeweils was an den Einstellungen verändert.

Bei der Orgel sind im Auslieferungszustand standardmäßig 85% Lautstärke eingestellt. Nachdem die Nobilis ja lauter einstellbar ist als die Live 3T, gehe ich davon aus, dass diese 85% den 100% bei der Live entsprechen.

Mir reichen die 85% gut aus. Auch hatte ich mich noch nicht getraut, die Orgel dauerhaft auf 100% zu stellen, da die Lautsprecher ja für die Live 3T und damit de facto 85% Lautstärke konzipiert wurden. Somit hätte ich Bedenken, dass es hier möglicherweise auf Dauer Probleme oder Schäden an den Boxen geben könnte, wenn diese dauerhaft über ihr "konzipiertes Maximum" (d.h. 85% bei der Nobilis, 100% bei der Live) betrieben werden würden.
Aber vielleicht sehe ich hier auch was falsch und man kann mir diese Sorge nehmen.
Die Nobilis in der Ausstattung hat auf jeden Fall bei sehr lauten Registrierungen teilweise gerauscht, was ich daheim vermeiden möchte.

Zu den Samples:

Aufgrund mangelnder Zeit habe ich daheim bisher vorwiegend die Norderin gespielt. Und ich muss wirklich sagen, dass ich auch hier positiv überrascht bin. Während mir das Sampleset in der Ausstellung nur mittelmäßig zugesagt hat, bin ich daheim wirklich sehr von ihm angetan!
Auch die Silberfrau finde ich sehr gelungen, allerdings würde ich tatsächlich wie Hornprinzipal den Hall etwas herunterregeln. Aber das ist natürlich persönlicher Geschmack.

Die CC und Sauerin finde ich beide sehr gelungen. In der Ausstellung war letztere ja mein absolutes Lieblingssample. Die Dynamik des Schwellwerks ist traumhaft und die einzelnen schön auf einander abgestimmten 8'-Stimmen ermöglichen ein fast stufenloses Crescendo. Toll!

Zur Haptik: Ich habe mich ja bewusst für die Kunststoffbeläge und damit gegen die Vollholzklaviaturen entschieden, da mir letztere optisch nicht zusagten und mir der Aufpreis dann auch zu groß gewesen wäre. Die Kunststoffbeläge mit der "Elfenbeinnachbildung" sind klasse und fühlen sich gut an. Gar kein Vergleich zu meiner alten Eminent mit den "billigen" Kunststofftasten.
Was mir etwas zu denken gibt: Beim Spielen fällt mir auf, dass ab und zu beim Herunterdrücken einer Taste neben dem normalen "Trakturgeräusch" auch ein Nebengeräusch, ähnlich der Berührung/Bewegung einer Plastikfolie etc., entsteht.
Dies ist auf dem Positivmanual selten, auf dem Hauptwerk und Schwellwerk passiert das immer wieder. Es ist zwar auch relativ leise, trotzdem merklich. Wenn man die gleiche Taste dann bewusst nochmal anschlägt, ist das Geräusch verschwunden.
Nun würde mich schon interessieren, ob das bei neuen Digitalorgeln normal ist (ggf. muss sich das ganze erst ein paar Wochen einspielen?) oder sollte ich das ganze im Auge behalten?
Es ist zwar schon deutlich seltener geworden als am Anfang, trotzdem eben immer noch da. Aber wie gesagt, wahrscheinlich ist das am Anfang, wenn die Klaviaturen ganz neu sind, normal bei Johannus. Ich habe hier leider keinen Vergleich.
Aber insgesamt spielt sich das Instrument wirklich sehr gut. Gar kein Vergleich zu den Standardklaviaturen aus Kunststoff.

Fazit:

Nachdem die Nobilis bei mir daheim sogar besser klingt als in der Ausstellung, würde ich mich jederzeit wieder für dieses Modell entscheiden. Die Samples sind gut und das Instrument spielt sich schön. Als Übeinstrument zu Hause ideal! Wer hingegen daheim Konzerte geben möchte, der ist mit einem anderen Modell mit größerer Abstrahlungstechnik wohl besser bedient. Aber für den Spieler ist die Lautstärke wirklich ausreichend.
Als Orgelspieler, der keine digitalen Extras gewohnt ist, habe ich bisher Funktionen wie Manualbass oder Cantus Firmus noch nie verwendet und werde es wohl auch nicht. Von daher kann ich hier keine Rückmeldung geben, ob diese Funktionen was taugen oder nur nette Spielerei sind.

Euch allen einen schönen Tag und beste Grüße!
Salicional 8


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03.12.2020 14:50
#23 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Administrator

Danke für diesen Erfahrungsbericht!
Für mich selber ist das immer wieder sehr lesenswert, da ich - selber nicht wissend, warum - weder mit der LiVE noch mit der Nobilis je so richtig warm geworden bin. Bewusst sage ich, dass ich den Grund dafür nicht kenne - denn der Klang hat mir eigentlich bei beiden Instrumenten zugesagt... Sehr sogar.

Was deine Beobachtung betrifft, dass deine Nobilis zuhause besser klingt als in der Ausstellung, könnte ich mir mindestens zwei Gründe dafür vorstellen:
1. Die Nobilis ist - ebenso wie die LiVE - als eine Orgel "für Zuhause" konzipiert, das bedeutet (auch): Für einen kleineren Wohnraum. Möglicherweise ist die Kisselbachsche Ausstellung für ein solches Gesamtkonzept schon wieder zu groß und vielleicht auch schalltechnisch untypisch (eben nicht wohnraumartig) aufgestellt.
2. In einer Orgelausstellung ist nie auszuschließen, dass ein anderer Kunde, der vielleicht kurz vor dir an der Orgel war, etwas verstellt hat. Bin selber einer, der da und dort gerne einmal schraubt und nur selten daran denkt, die Dinge wieder in den angetroffenen Zustand zu versetzen, wenn er sich das nächste Instrument ansieht.

In jedem Fall: Viel Freude mit der schönen Nobilis! Möge sie dich lange erfreuen und zum Spielen inspirieren!


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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03.12.2020 17:41
avatar  mvn
#24 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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mvn

Der Name "Nobilis" tauchte erstmals im April 2019 im Forum auf: "... Zitat: das gute Stück hört auf den Namen Gloria Nobilis und stammt hardwareseitig aus Ede, und ist somit genetisch eine Johannus".

Im diesem Zeitabschnitt hat sich im DO-Bereich viel getan... Heute ist da praktisch für jede(n) was dabei. Wir können Auswahl-Prioritäten auf hohem Niveau setzen zu einem positiven Preis- Leistungsverhältnis.

Das ermöglicht für unsere Orgelmusik-Affinitäten geniale Möglichkeiten im emotionalen Bereich - was in unserer heutigen Zeit für mich äusserst wertvoll ist...

P.S. mir fällt auf - wir sind im Forum wirklich eine (fast) reine Männerdomäne - warum ist das eigentlich so?
Der Stadtrat unserer Hauptstadt Bern hat seit der letzten Wahl einen Frauenanteil > 60 %

Wo bleiben die Organistinnen???

LG
Martin

2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - ......... Gloria Concerto 350 Trend


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03.12.2020 18:38
avatar  Aeoline
#25 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Zitat von mvn im Beitrag #24
P.S. mir fällt auf - wir sind im Forum wirklich eine (fast) reine Männerdomäne - warum ist das eigentlich so?
Der Stadtrat unserer Hauptstadt Bern hat seit der letzten Wahl einen Frauenanteil > 60 %

Wo bleiben die Organistinnen???

Du liebe Zeit...

Bloß keine Diskussion über eine vorgegebene Frauenquote...

Ein paar gibt bzw. gab es ja in unseren Reihen... im Falle einer Quote müssten die Administratoren die Mitgliederliste wohl auf insgesamt sechs zusammenstreichen...



VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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03.12.2020 19:26 (zuletzt bearbeitet: 03.12.2020 19:28)
#26 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Moderator

Ich habe den Eindruck, dass sich die Kolleginnen mehr für die musikalisch-spielerischen Aspekte interessieren und wir Jungs hier halt gern über technische Fragen reden.
Aus eigener Unterrichtspraxis im C-Kurs weiß ich, dass Orgelkunde für die meisten Mädels ein Horrorfach war. Dafür waren sie oft erheblich übefleißiger als die Jungs und spielten meistens technisch souveräner...
Das ist kein "Vorurteil", sondern erlebte Praxis. Und Praxis schlägt Ideologie immer 1:0 - auch die "Gender"-Ideologie.

Frauenquote brauchen wir hier sicher nicht - nicht mal die Diskussion darüber. Bei unseren Forumstreffen sind die Mädels immer dabei und willkommen. Und das gilt m.E. generell für unser Forum.

LG
Michael


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04.12.2020 08:16
avatar  geris
#27 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Zitat von Wichernkantor im Beitrag #26

..
Frauenquote brauchen wir hier sicher nicht - nicht mal die Diskussion darüber.
..



Ooooch, Michael, eine ausschweifende Diskussion über eine Frauenquote hier im Forum hat großes, emotionales Potential ...

LG aus dem Waldecker Land
Gerd


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04.12.2020 08:37
#28 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Moderator

... und sooo viel Relevanz und Nähe zu den Themen Orgelspiel und Orgeltechnik ...

Überlassen wir das einfach Anderen und freuen uns über unsere Orgeln und die Musik, die sich darauf machen lässt - wozu wir m/w/d ausdrücklich einladen.

Zurück zur "Nobilis": Mich freut's, dass alle, die sich hier als (Neu-)Besitzer outen, offenbar sehr zufrieden sind.

LG und schönen Tag
Michael


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04.12.2020 12:30 (zuletzt bearbeitet: 04.12.2020 13:10)
avatar  SJL
#29 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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SJL

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #28
Zurück zur "Nobilis": Mich freut\'s, dass alle, die sich hier als (Neu-)Besitzer outen, offenbar sehr zufrieden sind.

Überaus gerne.

Zitat von Salicional 8 im Beitrag #22
Was mir etwas zu denken gibt: Beim Spielen fällt mir auf, dass ab und zu beim Herunterdrücken einer Taste neben dem normalen "Trakturgeräusch" auch ein Nebengeräusch, ähnlich der Berührung/Bewegung einer Plastikfolie etc., entsteht.
Dies ist auf dem Positivmanual selten, auf dem Hauptwerk und Schwellwerk passiert das immer wieder. Es ist zwar auch relativ leise, trotzdem merklich. Wenn man die gleiche Taste dann bewusst nochmal anschlägt, ist das Geräusch verschwunden.
Nun würde mich schon interessieren, ob das bei neuen Digitalorgeln normal ist (ggf. muss sich das ganze erst ein paar Wochen einspielen?) oder sollte ich das ganze im Auge behalten?
Es ist zwar schon deutlich seltener geworden als am Anfang, trotzdem eben immer noch da. Aber wie gesagt, wahrscheinlich ist das am Anfang, wenn die Klaviaturen ganz neu sind, normal bei Johannus. Ich habe hier leider keinen Vergleich.


Das Phänomen habe ich auch schon mal in der Kisselbach-Ausstellung beobachtet, konkret erinnere ich mich an eine Excellent 360, die auch beim Herunterdrücken der Tasten "folienhaft knisterte". Es scheint also durchaus kein Einzelfall zu sein und ich teile deine Vermutung, dass das mit den noch fehlenden "Betriebsstunden" zusammenhängen könnte.

Bei meiner Live II mit der gleichen Klaviatur war das allerdings nicht, zumindest ist es mir nicht aufgefallen. Bei mir hat die Klaviatur mittlerweile eher etwas Spannkraft verloren, vielleicht ist das ein Anzeichen, dass demnächst mal eine neue Druckpunkt-Matte fällig wird?

Unterm Strich bin ich mit den TP60LW aber SEHR zufrieden. Es ist kein Vergleich zu den m.E. recht labberigen Vollkunststofftasten TP6, die in den Johannus'schen Einsteigermodellen verbaut sind. Ein gangbarer Kompromiss wären die TP60LF, die zwar keinen Holzkern haben, aber zumindest eine gescheite Hebellänge/Metallführung sowie die Ivory-Option, und preislich deutlich günstiger als die TP60LW.

Ich verstehe ohnehin nicht, warum die Aufpreise für die Holzkern-Klaviaturen so massiv sind. Jedes halbwegs vernünftige Digital-Piano hat solche.

Freut mich aber sehr, dass du mit deiner Nobilis zufrieden bist.

Ich selbst bin gerade in freudiger Erwartung meines nächsten Live-Sample-Sets, welches sich dem Vernehmen nach irgendwo auf dem Postweg befindet.

LG
Stephan


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04.12.2020 13:03
#30 RE: Eure Erfahrungen - Gloria Nobilis im Vergleich zur Live 3T
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Administrator

Vielleicht kommt ja der Tag, wo Holzkernklaviaturen serienmäßig State of ohe Art sind... *träum*


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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