Liturgisches Leben und Corona

  • Seite 2 von 54
16.03.2020 16:35
avatar  mvn
#16 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
mvn

Noch finden bei uns in der Region Thunersee die Gottesdienste normal statt - möglich macht es die aktuelle Situation, dass in den einzelnen Kirchen durchschnittlich weniger als 50 Personen anwesend sind.

Auf der anderen Seite werden sämtliche Anlässe (musikalische, mit Kindern, gesellschaftliche, etc.), wo mehr als 50 Personen zu erwarten sind, abgesagt.

Die Idee von Wichernkantor, sein Musikzimmer (Haus-Gottesdienst) zur Verfügung zu stellen, um trotzdem Anlässe mit Musik durchführen zu können, finde ich toll.

Individuelle Seelsorge ist ein wertvolles Angebot in dieser Zeit. Da sind unsere Pfarrpersonen gefordert.

Einen grossen Vorteil bietet die aktuelle Situation: die Menschen rücken näher zusammen - viele bisher scheinbar wichtige Dinge werden nebensächlich - wir konzentrieren uns um Unterstützung in unserem persönlichen Umfeld - das entschleunigt und schafft Raum für Individualität gegenüber dem Nächsten.

2014 - 2020 Gloria Concerto 234 DLX
2020 - ......... Gloria Concerto 350 Trend


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 17:20
#17 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Administrator

Beim Durchsehen der Post von heute fiel mir ein Flugblatt des Bürgermeisters in die Hände, der ein generelles Ausgehverbot aussprach - und zwar in einem Punkt schärfer als die Anordnung der Regierung es vorsieht, welche - derzeit zumindest - auch Spaziergänge gestattet. Kann ein "kleiner" Bürgermeister die Weisungen des Kanzlers übersteuern?


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 18:23
#18 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #18
Kann ein "kleiner" Bürgermeister die Weisungen des Kanzlers übersteuern?


Bei uns gilt das Prinzip: Bundesrecht bricht Landesrecht. (Sonst hätte es in Hessen z.B. bis 2018 noch die Todesstrafe gegeben. Im Rahmen einer Landtagswahl wurde der entsprechende Paragraph erst dann per Plebiszit aus der Landesverfassung gestrichen.)

Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass ein Bundesgesetz einen Rahmen vorgibt, der untergeordneten Behörden die konkrete Ausgestaltung der Rechtspraxis erlaubt. Das gibt's bei uns z.B. bei der Organisation der Justiz und der Polizei sowie im Bildungs- und Kultuswesen. Der Bund setzt den Rahmen, die Bundesländer regeln das Organisatorische selbständig. Aber das sind Relikte unserer Kleinstaaterei und eines Föderalismus', der Angst hat vor zu viel Machtanhäufung an der Staatsspitze.

Hier tauchte heute ein ganz anderes Problem auf: Wie werden Trauergottesdienste organisiert? In L. steht die Stadtkirche unmittelbar neben dem Friedhof und seit einiger Zeit finden ev. Trauerfeiern nicht mehr in der potthässlichen Einsegnungshalle (mit akustischem Martergerät Typus "Pornophon") statt, sondern in der Kirche. Erst vor wenigen Tagen hatten wird da in einem Gottesdienst mehr Besucher als in der Christvesper ...
Als ich das Presbyterium (der derzeit pfarrerlosen Gemeinde) heute auf die Problematik aufmerksam machte, herrschte zunächst allgemeine Ratlosigkeit. Mein Vorschlag: Mit den Hinterbliebenen "verhandeln", dass sie zustimmen, dass nur der engste Familienkreis an der Feier teilnimmt.
Ich hoffe, das klappt so und hoffe noch viel mehr, dass wir solche Einschränkungen erst gar nicht anregen müssen ...

Martins Beobachtung, dass die Leute wieder enger zusammenrücken, ist ja eigentlich gar nicht im Sinne der Erfinder. Wir sollen ja daheim bleiben und mit möglichst wenig Leuten Kontakt haben. Aber wir unterlaufen das natürlich auch. Renates Bibelkränzchen findet in dieser Woche halt bei uns im Wohnzimmer statt. Und heute Abend kommen zwei ehemalige Kolleginnen vom Funk vorbei und wir werfen einen Loriot-Kultfilm in den Player. Natürlich unter Beachtung aller Hygiene-Empfehlungen des RKI ...



LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 18:44 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2020 19:43)
avatar  Ebi ( gelöscht )
#19 RE: Liturgisches Leben und Corona
Eb
Ebi ( gelöscht )

Zitat
.....und wir werfen einen Loriot-Kultfilm in den Player...

etwa: "Papa ante portas"? Das ist einer der besten Filme überhaupt, alles was es dort zu sehen gibt "ist fein beobachtet" und zum Brüllen komisch. Die Szene mit dem Job der Dame des Hauses als Pralinentesterin ist unvergesslich (...die Doppelnuss im Sahnemantel..."), aber eigentlich sind alle Szenen wunderbar...
Viel Spass beim Ansehen


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 19:12
avatar  wohli
#20 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar

So ist die NAK-Regelung europaweit:

Einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Corona-Pandemie besprachen Stammapostel Jean-Luc Schneider und die Leiter der neuapostolischen Landeskirchen in Europa am Montagmorgen in einer Telefonkonferenz. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

• Bis zum Donnerstag, 2. April 2020, werden alle Gottesdienste und sonstigen kirchlichen Angebote in allen Bezirken und Gemeinden europaweit ausgesetzt.

• Auch Trauerfeiern können bis dahin nur auf Friedhöfen oder Krematorien stattfinden, nicht aber in neuapostolischen Kirchengebäuden.

• Dringende Seelsorgebesuche, etwa am Sterbebett oder zu Besuchen von Angehörigen können im geeigneten Rahmen stattfinden.

Den Bezirksaposteln ist es ein großes Anliegen, in dieser ungewissen Zeit allen Kirchenmitgliedern die gottesdienstliche und seelsorgerische Versorgung auch weiterhin anzubieten. Daher werden sie veranlassen, dass in ihren Gebietskirchen am 22. und am 29. März 2020 Videogottesdienste durchgeführt werden. Diese sollen im IPTV, über einen YouTube-Livestream und als Telefonübertragung ausgestrahlt werden. Es sind Gottesdienste ohne Feier des Heiligen Abendmahls, jedoch mit Verkündigung der Sündenvergebung und dem Beten des Vaterunser.

Die näheren Einzelheiten über diese Videogottesdienste legen die Bezirksapostel für ihre Gebietskirche fest und kommunizieren sie in ihrem Arbeitsbereich.

In zwei Wochen, am Montag, 30. März 2020, ist eine weitere Telefonkonferenz der Bezirksapostel Europas mit dem Stammapostel anberaumt. Darin soll die aktuelle Entwicklung der Lage neu bewertet und die weitere Vorgehensweise abgestimmt werden.

LG Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 20:06 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2020 20:10)
#21 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Zitat von Ebi im Beitrag #20
etwa: "Papa ante portas"?


Ja, natürlich!

Einer der genialsten Filme unter der Sonne. Und als Zugabe werfen wir noch ein paar seiner Reporter-Schmöller-Sketche ein ...
Eine Bouteille Schwarzriesling zur Desinfektion des Mund- und Rachenraumes gegen Virusbefall ist bereits dekantiert.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 20:09 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2020 20:17)
avatar  pvh
#22 RE: Liturgisches Leben und Corona
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Gemshorn im Beitrag #18
Beim Durchsehen der Post von heute fiel mir ein Flugblatt des Bürgermeisters in die Hände, der ein generelles Ausgehverbot aussprach - und zwar in einem Punkt schärfer als die Anordnung der Regierung es vorsieht, welche - derzeit zumindest - auch Spaziergänge gestattet. Kann ein "kleiner" Bürgermeister die Weisungen des Kanzlers übersteuern?

unabhängig vom juristischen Aspekt stellt sich die Frage, inwieweit das sinnvoll ist. Gerade bei schönem Wetter ist ein Spaziergang oder ein Stündchen Radfahren, wie ich das mache, der gesundheitlichen Stabilität förderlich, jedenfalls wenn man die Ratschläge der Fachleute beachtet. Auch müssen ja die Hunde Gassi geführt werden.

Ich werde mich dieser Tage wahrscheinlich an der Ausreinigung unserer Orgel beteiligen. Die 7/8 km bis zur Kirche fahre ich mit dem Fahrrad.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 20:21
#23 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Administrator

Vollste Zustimmung.

Der juristische Aspekt interessiert mich dennoch; sollte der Stammeshäuptling nämlich seine Grenzen überschritten haben, würde ich das gerne an geeigneter Stelle (Salzamt?) publik machen.

Die derzeitige Lage scheint ja überaus geeignet, gewisse Ambitionen zu fördern, die man sonst nur aus Amerika oder Russland kennt - hat mir heute jemand zugeraunt.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 20:23
avatar  pvh
#24 RE: Liturgisches Leben und Corona
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #22
Eine Bouteille Schwarzriesling zur Desinfektion des Mund- und Rachenraumes gegen Virusbefall ist bereits dekantiert.

ich empfehle Pinot noir/Spätburgunder oder St. Laurent. Diese sollen relativ große Mengen Resveratrol enthalten, was nicht nur entzündungshemmend wirkt und die Abwehrkräfte stärkt, sondern es wirkt auch gegen Herz- und Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose), hemmt das Tumorwachstum, erweitert die Blutgefäße und wirkt insgesamt daher als

Anti-Aging-MIttel!

Von führenden Weinbauern empfohlen!

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 21:55
#25 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Der Schwarzriesling gehört zur Spätburgunder-Familie!
Ein Lebensmittel, das nicht nur gesund ist, sondern auch noch vorzüglich schmeckt - vor allem der 2018er ...
Wir besitzen 0,6 ha "Wengert" an der Mainschleife - natürlich verpachtet. Und der Pächter baut dort ebendiesen Göttertrunk aus - und zwar im barrique. Da spielen dann noch die Gerbsäuren des Eichenholzes mit, die sich günstig auf die Blutgefäße auswirken ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
16.03.2020 21:58 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2020 22:00)
#26 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #24
Die derzeitige Lage scheint ja überaus geeignet, gewisse Ambitionen zu fördern, die man sonst nur aus Amerika oder Russland kennt - hat mir heute jemand zugeraunt.


Jo, Cäsarenwahn entwickelt sich zum globalen Problem ...

So, bevor ich noch OTer werde, widme ich mich wieder unserem Besuch und Loriots sprechendem Hund ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
17.03.2020 07:20
avatar  pvh
#27 RE: Liturgisches Leben und Corona
pv
pvh

Hallo,

im Erzbistum Hamburg wurden jetzt alle Gottesdienste bis 30.4. abgesagt:
https://www.erzbistum-hamburg.de/Corona-...-die-Glaeubigen

Ich bereite gerade den Gemeindebrief vor, der Palmsonntag erscheinen sollte. Für eine Versendeaktion haben wir kein Geld. Mal sehen, was wir machen. Und ein Orgelkonzert zur Feier der Orgelausreinigung am 3.5. erübrigt sich vermutlich auch.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
17.03.2020 08:14 (zuletzt bearbeitet: 17.03.2020 08:20)
avatar  geris
#28 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #26

...
Und der Pächter baut dort ebendiesen Göttertrunk aus - und zwar im barrique.
...



Michael,

wie heißt dieses edle Tröpfchen ?

HG aus dem Waldecker Land
Gerd


 Antworten

 Beitrag melden
17.03.2020 08:25
#29 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Bei uns im Ort hat es der CVJM spontan übernommen, die älteren Leute mit allem zu versorgen, was sie brauchen. Die jungen Leute, die ja nicht zur Schule müssen, treffen sich im Rathaus. Vor der Tür stehen die Fahrräder. Wer etwas aus den Läden oder aus der Apotheke braucht, ruft einfach an und ein Fahrradkurier strampelt sofort los.

Auch in außercoronaren Zeiten ist es für die überwiegend im Ortskern wohnende Großeltern-Generation inzwischen schwierig geworden, an Lebensmittel zu kommen. Denn die beiden Discounter, der Drogeriemarkt und eine Großbäckerei sind in den vergangenen drei, vier Jahren sukzessiv in ein Gewerbegebiet außerorts (dafür direkt neben der Autobahn-Abfahrt) umgesiedelt. Von der Ortsmitte aus liegt es anderthalb Kilometer entfernt - wer nicht automobil oder gut zu Rad ist, ist eh schon auf Hilfe angewiesen ...
In dieser Woche siedelt auch die Bank dorthin über ...
Ein 4.000-Ew-Ort, der immer sein Image als Unterzentrum gepflegt hat, blutet langsam aus.

Ich war gerade mal drüben im Rathaus, das liegt schräg über die Straße. Im Gemeindesaal sind rund zwei Dutzend Jugendliche beisammen. Renate hat die Küche im Bürgerhaus angeworfen, kocht mit einer Nachbarin zusammen literweise Kaffee für die Truppe. Der Bäcker, der seinen Laden ein paar Häuser weiter hat, brachte einen großen Korb Semmeln an, die Mädels belegen sie mit allerhand Kraftfutter, damit die Radler nicht vom Fleisch fallen. Es ist so, wie Martin konstatierte: Die Krise weckt Gemeinsinn. Die jungen Leute sind richtig gut drauf. "Wir tun was während die anderen schwätzen", lautet der Tenor. Ich rufe gleich mal die alten Kollegen vom Regionalsender an und gebe ihnen einen Tipp für eine schöne Reportage anstelle der allfälligen Infizierten-Statistik und anderer Katastrophenmeldungen.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
17.03.2020 08:35
#30 RE: Liturgisches Leben und Corona
avatar
Moderator

Zitat von geris im Beitrag #29
Michael, wie heißt dieses edle Tröpfchen ?


Guckstu hier:

https://www.gwf-frankenwein.de/2018-winz...-mainschleife-2

Vom Barrique gibt es nur drei Fässer - und deren Inhalt wird das Land nicht verlassen. Da habe ich ein Anrecht auf 24 Flaschen Deputat. Sechs habe ich schon bekommen.
Frankenwein ist per se etwas Gutes. Aber den richtig guten trinken sie selber ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!