Technisch ist das kein Problem. Die Orgel hat 4 Ausgänge die über internes Routing zu belegen sind. Ich besitze zwei externe 2.1.-Aktivsysteme, habe aber nur (probehalber) eines mal drangehängt. Im praktischen Einsatz erweist sich das interne LS-System als tauglich. Als "Zweit- und Übeorgel" für's Kämmerlein kommst Du ggf. ohne jede Zutat zurecht. So ist das Gerät jedenfalls konzipiert - und das hat m.E. gut geklappt.

LG
Michael

Ganz klar - der entscheidende Vorteil (und damit mein definitiver Kaufanreiz) ist die hohe Mobilität bei geringstmöglicher Kubatur. Natürlich bringt ein ordentlicher Sub untenherum deutlich mehr als die verbaute Baßröhre.

LG
Michael

Kommenden Sonntag geht meine Feldorgel in den Härtetest.
Eine Kleinstadt hier in der Nähe feiert 550 Jahre Marktrecht - u.a. mit einem Gottesdienst im Festzelt.
Festzelt heißt: totale Nicht-Akustik.
Ich werde zum ersten Mal die Vierkanaligkeit im scharfen Schuß erproben. D.h. meine beiden aktiven 2:1-Systeme (Dave 8 und Lucas Nano 600) hängen am Gerät. Mit einer Spur Hall werde ich einen Hauch von Räumlichkeit vortäuschen.

Nein, ich werde nicht an die installierte PA-Anlage anstöspeln. Mit sowas habe ich mal bei einem Freiluftgottesdienst und dem alten Cantorum VI übelste Erfahrungen gemacht. Da konnte der diensthabende "Tontechniker" die Pfoten nicht von den Pegelreglern lassen, während ich spielte. *grusel* Ich stand kurz vor einem Lustmord ...

Mein Ziel ist es, auf die vorderen Bankreihen hin so zu pegeln, dass im direkten Schallkegel der LS-Systeme ein angenehmer, räumlicher Plenumklang entsteht. Wer während des Gottesdienstes hinten an der Bierschwemme herumlungert, drückt ohnehin seine Distanz zum Geschehen aus.

LG
Michael

Das akustische Phänomen "Bierzelt" war kooperativer als vermutet.

Das Zelt hatte einen Grundriss von 20 x 16 Metern, war an den Seiten vier, im Scheitel acht Meter hoch. Ziemlich dicke und schwere Planen sorgten sogar für einen Hauch von Akustik, auf jeden Fall für den Klangeindruck eines geschlossenen Raumes. Mit einer winzigen Dosis Hall habe ich diesen Effekt gestützt, ohne dass sich der Kunsthall "vordrängte".
Ich habe lediglich das Dave 8-System angehängt und es genügte völlig zur Begleitung von ca. 200 Personen. Allerdings trat der erwartete Effekt auf, dass die tragfähige Mitte (Prinzipale 8' und 4') in den Singstimmen zu "ersaufen" drohte. Also musste ich die Gemeinde von oben mit Mixtur, von unten mit kräftigen Bässen nebst Posaune in die Zange nehmen. Mit diesem Klangrahmen ließ sie sich gut führen. Ich hatte für den Fall der Fälle noch das etwas leistungsschwächere Lucas Nano 600 im Gepäck und auf Verdacht den Hoffrichter SE 24 angeklemmt. Dessen Prinzipale standen zum Auffüllen parat, aber ich habe total verpeilt, sie zu verwenden. Nur anfangs habe ich zur allgemeinen Erheiterung etwas mit dem Glockenspiel herumgeblödelt, das irgendwo bei Orgel 3 versteckt ist.

Obwohl die Gemeinde meine Feldorgel kennt, herrschte zum wiederholten Mal allgemeines Erstaunen, was aus dem kleinen Ding an Substanz, Brillanz und Farbe herauskommt.

Die einzige wirkliche Herausforderung war die "Duftmarke" aus verschüttetem (z.T. wohl auch erbrochenem) Bier und ausgetretenen Zigarettenkippen, die die Zecher der Samstagnacht im Zelt hinterlassen hatten. Auf eine Legion Fliegen entlang der Lahn wirkte dieses Parfum indes besonders attraktiv. Und offenbar stehen sie auf schwarz. Der arme Liturg im schwarzen Talar war sichtlich "umschwärmt". Auch der Sub des Dave 8 war eine beliebte Start- und Landebahn. Als sich auf dem Cantorum ein ganz offensichtlich aphrodisertes Mückenpaar zwischen zwei Halbtontasten zur Paarung niederließ, habe ich dem unsittlichen Treiben während des Gottesdienstes mit einem präzisen Schlag ein jähes Ende bereitet. (Keine Angst, vorher hatte ich den Nullsteller betätigt.) Da hört sich doch alles auf! Nicht mal mehr die Fliegen wahren Anstand und Sitte!

LG
Michael

Jo, mit dem Gerät ist den Leutchen in Mondaino ein kleiner Geniestreich gelungen. Handlich, wohlklingend und vielseitig. Bisher hat das Cantorum Duo noch bei jedem Einsatz allseitiges Erstaunen ausgelöst. Den selbst ohne externe Zutaten nimmt es der Hörer als "große" Orgel wahr.
Vor allem die Zungen machen immer wieder Eindruck. Gestern habe ich in einem Vorspiel etwas Trompetengeschmetter mit den Trompeten beider Manuale im Wechsel gemacht - eine Option, die nur sonst nur groß disponierte zweimanualige DO bieten.

Wenn ich nach Kritikpunkten suchen würde, dann wäre es der Wunsch nach einer Notenauflage, die über die gesamte Breite geht. Ich behelfe mir derzeit mit einem kräftigen Karton, den ich mir passend so zugeschnitten habe, dass drei Notenseiten nebeneinander Platz haben.

Wenn man denn will, kann man in der Disposition die Flöte 4' im Hw vermissen. Ich habe sie noch nicht vermisst, denn in II ist sie ja da. Da schiene mir im Pedal eher ein Subbass 16' wünschenswert. Der 16'-Prinzipal ist zwar als französische "Flute" ausgelegt, mit vollem rundem Ton. Aber unter leisen Flötenmischungen ist er recht saftig. Und leiser stellen will ich ihn eigentlich nicht. Denn dank seiner machen die Plena ganz schön Staat.
Vielleicht gibt's ja mal ein "Cantorum Duo 2.0", in das diese Vorschläge eingearbeitet sind.

Trotzdestonichts - ich bin mit dem Gerät hochzufrieden und habe den (ziemlich spontanen) Kauf keine Minute bereut.

LG
Michael

Und soeben rumpelte der nächste "Auftrag" in die Mailbox: Übermorgen eine Trauerfeier zwei Dörfer weiter.
Ausdrücklicher Wunsch der Trauerfamilie: Ich möge meine Feldorgel mitbringen.
Die Alternative bestünde in einer "Heimorgel" aus den späten 60ern - mit versetzen Manualen und Stummelpedal. Das einzige, was noch zuverlässig funktioniert, ist das "Rhythmusgerät" - mehreren amtierenden Künstlern soll es gelungen sein, es während der Feierlichkeiten effektvoll in Tätigkeit zu setzen ...

LG
Michael