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Kopie vs. Original
#16 RE: Kopie vs. Original
Also im DO-Bereich führt es bezüglich der Speicher zu erheblichen Probleme mit der Polyphonie. Eventuell erinnern sich noch einige daran, daß wir mit + Dieter Schuster seinerzeit Super- und Suboctavkoppeln einschl. Schaltungen entwickelt hatten. Sie wurden damals über MIDI gesteuert. Und führten häufig zu Fehlern, die im Spielbetrieb nicht abschaltbar waren.
Super- und Sub-koppeln intra und und extra hatten in der Vergangenheit lediglich Rogers und Allen bei den großen Schlachtschiffen serienmäßig im Angebot. Die Preise dafür waren recht üppig. Aus diesem Grund gab es für meine Dienstorgel auch keine Infinity, die mit einem entsprechenden Koppelapparat ausgestattet war. Serienmäßig kamen Sub-/Superkoppeln erst mit der Viscount Ouverture auf den europäischen Markt. Den meisten Forianern sind sie als CC Concertos von Kisselbach geläufig.
Unser Forianer Ippenstein hat ja mit einer Speichererweiterung seiner Concerto CC das Exempel der Klangverbesserung statuiert. Da werden jetzt keine Töne im vollgriffigen Spiel mehr weggerechnet .... Knackst auch nichts mehr.
Viscount hat hier mit Intra- und extra Super- und Subkoppeln des SW (intern) und extern auf die anderen Teilwerke in der Operaserie die Nase vorn. Ich möchte sie auf keinen Fall einschl. der Flying Division auf meiner OPERA 400 mehr missen. Das alles hat allerdings seinen Preis. Ob die Gemeinden bei den derzeitigen Kassenlagen bereit sind so etwas zu zu finanzieren bleibt fraglich.
Am Interesse der denkenden Organisten kann es nicht liegen.
Einige Forianer können sich sicher noch an den Besuch der Woehlorgel in der Friedenskirche in Köln Mülheim erinnern. Deren Klang ja wirklich alle begeistert hatte. Anläßlich der Weihe wurde Woehl sen. gefragt, warum denn hier kein kleines Sinuasystem mitgeplant wurde. Die Antwort kam vom amtierenden KMD,: schlicht keine Finanzierungsmöglichkeit.
#17 RE: Kopie vs. Original

Sind denn nicht die meisten neu gebauten POs auch eher "konservativ"? Ich dachte, elektronische Avantgarde-Funktionen sind eher was für die Dickschiffe in Domen und Konzertsälen und werden in der Mehrzahl der PO-Projekte weiter nicht verbaut.
Die Wartung stelle ich mir dann auch interessant vor. In unserer Stadtkirche wird gerade noch gesammelt, um die große PO (Steinmeyer, Register und Klaviaturen elektrisch traktiert) zu reinigen und die Elektromechanik zu erneuern, wofür schon fast der Preis von einem Eigenheim fällig wird; zum Glück gibt es diverse Förderung.
#18 RE: Kopie vs. Original

Das Auslöschen von Tönen erfolgt durch das Problem, wenn Midi-Off Signale mit internen Befehlen kollidieren.
Deshalb ist meine Schaltung gut brauchbar, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Eine rein interne Befehlsverarbeitung, wie bei Paolo von Viscount umgesetzt, bereitet keine Probleme.
Das Programmieren solcher Funktionen an sich ist kein sündhaft teures Hexenwerk und dann braucht man nur noch die Schalter fürs Aktivieren.
Tatsächlich hat Physis(+) erhebliches Potential, um neue Klänge und Kombinationen zu entwickeln und auszuprobieren, so daß man das Gleiche wie z.B. ein Bornefeld machen könnte, nur eben unter Laborbedingungen. Das Programmieren dauert aber und kostet und wie viele Nutzer brauchen nachher das Register "Unruh"? Oder wer von Euch hat schon mal die Grand Tierce 6 2/5 verwendet, die es tatsächlich gibt? Zusammen mit der Quinte 10 2/3 und 16-Füßern kommt da was ordentliches zustande. Möchte man aber ein Register dafür opfern oder nicht lieber ein für den alltäglichen Gebrauch praktikableres Register nutzen?
Im PO-Bau wird ähnlich konservativ gearbeitet. Die Zeit der Experimente ist außer dort, wo noch viel Geld und Platz ist, vorbei. Super-/Subkoppellösungen sind dafür da, die Orgel im gottesdienstlichen Gebrauch noch vielfältiger zu machen und dabei Geld und Platz zu sparen. Solche Erweiterungen, bei denen "Nebenregister" oktaviert werden können, um mehr Fülle oder auch Auswahl zu generieren, finde ich gut. (Eine Rohrflöte 2 kann so schön sein!) Generelle Super-/Subkoppeln, nur um der Kosten wegen wichtige Register (wie z.B. eine Oktave 2) einsparen zu können, halte ich für grundfalsch.
Dementsprechend bewerte ich als Dorforganist eine Orgel auch anhand ihrer für den Gemeindegesang nutzbaren Register: In den Manualen alle Zungen, Mixturen und Aliquoten weggerechnet, ebenso den 16er weggerechnet. Was übrig bleibt, ist für den Gemeindegesang gut brauchbar, der Rest ist für mich "konzertant". Wenn hier ein ausgeglichenes Verhältnis der beiden Fraktionen entsteht, ist für mich die Orgel gut nutzbar. Wenn sie sich, wie oft im Neobarock erlebt, aus einer falsch verstandenen Vielzahl an Aliquoten etc. versteht und die Substanz fehlt, wird es im gottesdienstlichen Gebrauch schon recht dünne.
Summa sumarum: Warum sollte ich eine DO haben, die die "tollsten" Register/Klänge hat, die ich aber weder an meinen POs finde noch daß sie für den alltäglichen Gebrauch wirklich nutzbar sind?

Was mir an "modernen" Funktionen schon sehr an meiner DO gefallen würde, wäre die Möglichkeit der Tastenfessel (evtl für 5-6 Töne), und die Möglichkeit kurze aufgenommene Sequenzen in endlos Schleife abzuspielen. Das würde aus meiner Sicht die Möglichkeiten bei der freien Improvisation sehr erweitern...
Ob man dafür besonders viel Hardware, sprich zusätzliche DSP-Power, bräuchte, kann ich so nicht genau beurteilen.
#20 RE: Kopie vs. Original
#21 RE: Kopie vs. Original
Zitat von Windlade im Beitrag #19
Was mir an "modernen" Funktionen schon sehr an meiner DO gefallen würde, wäre die Möglichkeit der Tastenfessel (evtl für 5-6 Töne).
Stimmt, das kann meines Wissens aktuell keine DO. Aber ich kenne einige PO die diese Funktion haben. Habe ich mal in Zülpich St. Peter ausprobiert, da hat Weimbs so was ähnliches wie das Sinua-System eingebaut, u.a. mit frei programmierbaren Koppeln - und eben auch Tastenfessel.
https://weimbs.de/wp-content/uploads/Zue...Disposition.pdf
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