Concerto vs. Sonus

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24.08.2021 11:14
#151 RE: Concerto vs. Sonus
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Es wäre meiner Meinung nach schon sehr hilfreich, VCEs wenigstens transponieren zu können (für das Feintuning würden wohl die Bordmittel schon ausreichen). So ist das Problem, was nehme ich als Untersatz 16 durchaus noch lösbar, aber ein Cornett 2 ist einfach nirgendwo zu finden. Im bestehenden Fundus habe ich nichts gefunden, was auch nur ansatzweise ähnlich klingt.

Liebe Grüsse, Mike


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24.08.2021 11:51
#152 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Choralbass im Beitrag #150
Ich würde gern zum Beispiel Heimorgeln intonieren. Wo bekomme ich ein Kleingedackt 2', eine Trichterpfeife 2' oder eine Blockflöte 1' her oder eine Terzsept 8/5'+8/7'? Oder für die Arp Schnitger in Lüdingworth ein Nachthorn 2' oder eine Rauschpfeife II (von Zimbelstern und Vogelgesang gar nicht erst zu reden)?


Wühl dich mal durch die in der PHY-Datei vorhandenen VCEs - da wirst du manches Aha-Erlebnis haben. Bei meiner ziemlich kleinen und zufälligen Stichprobe bin ich auf 1'-Sifflöten gestoßen und Dinge wie Kleinquinten, Terzmixturen etc. Außerdem gibt es eine ganze Registerfamilie mit Präfix "Asaph", was ein Hinweis auf das Vorbildinstrument sein könnte etc.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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24.08.2021 17:19
#153 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Choralbass im Beitrag #150
welchen Grund hätte man dann eigentlich, ausgerechnet Physis zu nutzen? Schliesslich ist auch die Optimus (nur als Beispiel) eine ganz hervorragende Orgel.

Bezüglich der Optimus gebe ich dir recht. Nur hat man dort eben keine Alternativen innerhalb derselben Intonation. In Physis habe ich unzählige Alternativen. Noch dazu kann ich in Physis jedes Register intonieren. In der Optimus geht das nicht.
Zuletzt, für mich ebenfalls ausschlaggebend: Physis bedeutet Klang„erzeugung“ (im Sinne des englischen „generation“, d.h. laufend und nie mit völlig identem Ergebnis), Sampling bedeutet Wiedergabe immer gleicher Loops, verkürzt: Das immer gleiche Abspielen von Aufnahmen.

Ich beginne zu ahnen, dass die Unzufriedenheit aus der stillschweigenden Prämisse kommt, dass eine Physisorgel ein Synthesizer sein möchte. Das möchte sie aber offensichtlich gerade nicht sein. Der "Synthesizer", wenn man diese Analogie schon bemühen möchte, steht im Klanglabor in Italien. Was wir als Kunden kaufen, sind spielfertige (und intonierbare) Orgeln.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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24.08.2021 18:17
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#154 RE: Concerto vs. Sonus
Ro

Zitat von Gemshorn im Beitrag #153
Zuletzt, für mich ebenfalls ausschlaggebend: Physis bedeutet Klang„erzeugung“ (im Sinne des englischen „generation“, d.h. laufend und nie mit völlig identem Ergebnis), Sampling bedeutet Wiedergabe immer gleicher Loops, verkürzt: Das immer gleiche Abspielen von Aufnahmen.

Gerade das bedeutet Sampling heute nicht mehr, vor allem im gehobenen Bereich. Denn auch hier werden Samples mit stets variierendem Resultat wiedergegeben.

Dieses wird durch Mehrfachsamples oder auch Abspielen verschiedener Loops erreicht sowie durch minimale Veränderungen unterschiedlicher Parameter bei jedem Tastendruck. Hierdurch erhält der Klang einer samplebasierten Orgel mindestens die Lebendigkeit einer Physisorgel, mit dem Vorteil, dass originale Pfeifenklänge zur Verfügung stehen.

Gruß
Rondo


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24.08.2021 19:44
#155 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #153
Bezüglich der Optimus gebe ich dir recht. Nur hat man dort eben keine Alternativen innerhalb derselben Intonation. In Physis habe ich unzählige Alternativen. Noch dazu kann ich in Physis jedes Register intonieren. In der Optimus geht das nicht.

Und warum habe ich bei der Physis unzähliche Alternativen? Die habe ich letztendlich nur, weil Leute wie du (und später wohl auch ich) die Arbeit auf sich nehmen, selbst Hand anzulegen und eigene Intonationen zu erstellen. Würden wir nicht herumwurschteln und mitunter auch für Andere brauchbare Ergebnisse liefern, dann wäre Physis wahrscheinlich tot. Immer von der Annahme ausgegangen, dass es gerade dieses Vielseitigkeit ist, welche Kunden zu Physis statt zum Beispiel zur Optimus greifen lässt.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #153
Zuletzt, für mich ebenfalls ausschlaggebend: Physis bedeutet Klang„erzeugung“ (im Sinne des englischen „generation“, d.h. laufend und nie mit völlig identem Ergebnis), Sampling bedeutet Wiedergabe immer gleicher Loops, verkürzt: Das immer gleiche Abspielen von Aufnahmen.

Da gehen unsere Meinungen deutlich auseinander. Du sprichts hier von Einfachst-Samples, die linear ablaufen und gleichmässig vor sich hinquaken. Das war in den Anfangstagen der Sampletechnik so, aber seitdem hat sich viel geändert. Ebensowenig ist Physis per se ein Garant für Hörgenuss und Abwechslung.

Ein Beispiel. Die Wannamaker erzeugt verdichtete Streicher, indem sie mehrere ähnliche Register leicht gegeneinander verstimmt. Physis hat zwar Detune, aber es kann auch nicht aus einer Violine 8' eine Violine 8'+ oder Violine 8'- machen, also eine komplette Stimme gegenüber anderen Stimmen gezielt um einen konkreten Wert verstimmen. Als 'Orchesterimitator' in diesem Sinne also wenig zu gebrauchen.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #153
Ich beginne zu ahnen, dass die Unzufriedenheit aus der stillschweigenden Prämisse kommt, dass eine Physisorgel ein Synthesizer sein möchte. Das möchte sie aber offensichtlich gerade nicht sein. Der "Synthesizer", wenn man diese Analogie schon bemühen möchte, steht im Klanglabor in Italien. Was wir als Kunden kaufen, sind spielfertige (und intonierbare) Orgeln.

Warum sollte eine Physisorgel ein Synthesizer sein wollen? Mit einem Synthesizer erzeuge ich irgendwelche Klänge, die über eine Tastatur abrufbar sind. Mit eine Physisorgel möchte ich Orgelklänge generieren und abgesehen von wenigen exotischen Ausnahmen (wie zum Beispiel dem Zimbelstern) möchte ich es auch im grossen Ganzen dabei bewenden lassen. Aber Orgeln haben traditionell eine gewisse Bandbreite. Ich würde eine Orgel nicht darauf reduzieren wollen, Orchesterstimmen zu imitieren, aber andererseits gibt es genügend Orgeln, die dies letztendlich tun und somit hat es auch seine Berechtigung. Schon bei den Kino- und Theaterorgeln wird es erheblich schwieriger. Kaum verlässt man den rein sakralen Bereich, gehen einem sofort die Stimmen aus.

Meine persönliche Meinung: je restriktiver die Einschränkungen, desto begrenzter die Zielgruppe. Denn gerade da, wo bei Orgeln mit fertigen Intonationen der persönliche Geschmack nicht (oder nicht weit genug) getroffen wird hat Physis strukturell einen klaren Vorteil. Man muss ihn nur nutzen.

Übrigens nutze ich selber eine anlaogen Synth. Der ist nicht einmal polyphon. Aber ADSR und alle Hüllkurvenparameter kennt auch der und wenn man weiss, was man will, lässt sich auch gut damit arbeiten. Ist eben nicht sakral und das muss er ja auch nicht. Das Prinzip dahinter ist aber das gleiche. Eben statt einer Pfeife ein Tongenerator und statt Zunge oder Pfeife eben Rechteck- oder Sägezahnschwingungen. Wesentlicher Unterschied: Bei Physis nutze Ich Presets (Stimmen), welche ich modifizieren kann, beim Synthesizer habe ich keinerlei Presets und und verändere keine Werte, sondern lege ihre Werte fest und danach wird der Klang erzeugt.

Liebe Grüsse, Mike


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24.08.2021 20:39
#156 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Choralbass im Beitrag #150
Physis erinnert mich an einen Synthesizer, bei dem ich ausschliesslich mit Presets arbeiten kann, wobei sich einige Parameter ein wenig variieren lassen.

Die Analogie vom Synthesizer stammt von dir selber, lieber Mike.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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24.08.2021 21:52
#157 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #156
Zitat von Choralbass im Beitrag #150
Physis erinnert mich an einen Synthesizer, bei dem ich ausschliesslich mit Presets arbeiten kann, wobei sich einige Parameter ein wenig variieren lassen.

Die Analogie vom Synthesizer stammt von dir selber, lieber Mike.

Ich weiss, Gemshorn. Technisch gesehen bestehen da gewisse Analogien und beide erzeugen Töne/Klänge. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich sie gleichsetze.

Aber mal ganz direkt gefragt, ist es tatsächlich so schlimm, wenn man sich vorstellen könnte, einer Orgel auch Theaterorgelklänge zu entlocken und bei welchem Orgeltypus wäre es naheliegender als bei einer Physis-Orgel?

Liebe Grüsse, Mike


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25.08.2021 08:39
#158 RE: Concerto vs. Sonus
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Warum sollte das schlimm sein?


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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25.08.2021 13:52
#159 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #158
Warum sollte das schlimm sein?

In deinem Post #146 hatte ich das Gefühl, es geht dir Vieles zu weit.

Mein Bestreben ist es, den Austausch von Informationen und Intonationen zu fördern, um wenigstens die Möglichkeiten, die Orgel und Editor bieten, möglichst optimal nutzen zu können. Dabei möchte ich Alle einschliessen, die über keinen Editor verfügen, denn auch die profitieren von der Möglichkeit, fertige (oder mit Bordmitteln selber modifizierbare) Intonationen zu benutzen.

Ich denke, es gibt schon Einiges, was uns in dieser Hinsicht verbindet.

Liebe Grüsse, Mike


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25.08.2021 14:43
#160 RE: Concerto vs. Sonus
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Mir ging auch manches zu weit - nicht jedoch der Wunsch nach einer Kinoorgel.
Ich fände das - ganz im Gegenteil - ziemlich cool ... und ich glaube auch, dass da mit dem bestehenden Registerfundus bereits einiges gezaubert werden könnte, auch dank der Möglichkeit, den Tremulanten nach Belieben einzustellen.
Dass dennoch Vieles fehlt (etwa perkussive Stimmen), dessen bin auch ich mir bewusst.

Eher befremdete es mich, dass ich ein gewisses "nie genug" aus dem einen oder anderen Beitrag herauslas - immer eingedenk des vergleichsweise günstigen Preises einer Concerto. Begehrlichkeiten nach einem ganzen "Klanglabor für Zuhause" (= selber VCEs generieren) halte ich 1. angesichts des Preises und 2. in Anbetracht der Tatsache, dass auch eine Physisorgel in erster Linie eine Orgel, ein Instrument zum Musizieren sein möchte, für überzogen.

Auch dass mein Argument bezüglich der Qualität selbstfabrizierter Register mit schnellem Gestus einfach vom Tisch gewischt wurde, kann ich nicht verstehen.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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25.08.2021 17:14 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2021 17:31)
#161 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #160
Eher befremdete es mich, dass ich ein gewisses "nie genug" aus dem einen oder anderen Beitrag herauslas - immer eingedenk des vergleichsweise günstigen Preises einer Concerto. Begehrlichkeiten nach einem ganzen "Klanglabor für Zuhause" (= selber VCEs generieren) halte ich 1. angesichts des Preises und 2. in Anbetracht der Tatsache, dass auch eine Physisorgel in erster Linie eine Orgel, ein Instrument zum Musizieren sein möchte, für überzogen.


Selbstverständlich dient auch eine Physis-Oregel dem Musizieren. Steht dieses aber total im Vordergrund und brauche ich die Möglichkeiten der Klangformung nicht, dann hätte ich jetzt sicher eine Optimus (oder etwas Anderes) und ganz bestimmt keine Concerto. Aber spätestens mit dem Einsatz des Editors (der ja auch nicht gerade ein Schnäppchen ist) sollte ich eigentlich mehr erwarten können als einen etwas aufgebohrten Equalizer.

Was scheren mich so schöne Funktionen wie Registerplatztausch, die sich nett anhören, leider in der Praxis aber recht unbrauchbar sind, weil sie nicht nur auf eine Intonation wirken, sondern andere Intonationen damit unbrauchbar machen? Im Grunde genommen kann ich mit dem Editor (von globalen Filtern zur Anpassung an den Höhrraum) kaum mehr am Sound ändern als ohne den Editor (nur natürlich weitaus übersichtlicher). Ich kann Stimmen lediglich anders zuordnen. Viel mehr ist da nicht. Und da wunderst du dich, dass man ein wenig mehr erwarten könnte?

Es ist ja nicht so, dass es der Billig-Editor light ist, sondern selbst mit dem Einsatz von weiterem Geld fehlt einfach grundsätzlich die Möglichkeit, Klänge nicht nur zu verändern, sondern neu zu gestalten. Insofern erscheint mir dein Einwand mit dem Preis wenig plausibel.

Wo ist denn die (teurere) Alternative? Sorry, aber ich sehe da keine.

Zitat von Gemshorn im Beitrag #160
Auch dass mein Argument bezüglich der Qualität selbstfabrizierter Register mit schnellem Gestus einfach vom Tisch gewischt wurde, kann ich nicht verstehen.

Was bitteschön hat denn die Qualität selbstgemachter Dinge mit der Qualität des Intrumentes zu tun? Ich erwarte von der Kisselbach-Intonation eine gewisse Qualität. Schliesslich ist diese fester Bestandteil der Orgel. Wenn selbstgemachte Intonationen dagegen abfallen, dann ist das eben so. Man sucht sich eben die für einen selber passenden Intonationen heraus. Immer noch besser als nur die Kisselbach-Intonation und weiter nichts. Ähnlich sehe ich das bei Stimmen.

Du meinst, selbtgemachte Stimmen würden möglicherweise den Ruf (von Viscount, Kisselbach oder wem auch immer) schädigen? Ich denke, es schädigt den Ruf des Instrumentes viel mehr, wenn sich ein Alleinunterhalter an die Orgel schwingt und manchen Zuhörer Glauben macht, die Orgel müsse sich so anhören und könne nicht anders. Gäbe es 'minderwertige' selbtgemachte Stimmen, dann wäre es unsere Aufgabe, diese auszusortieren und sich stattdessen an den besseren Stimmen zu erfreuen. Pluralismus birgt immer das Risiko, dass nicht alles gleich optimal läuft.

Liebe Grüsse, Mike


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25.08.2021 18:32
#162 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von Biffaro im Beitrag #149
Habe mir die PHY-Datei gerade auch ein wenig angeschaut - man kann tatsächlich eine ganze Menge darin entdecken.

Da gibt es u.a. ein paar .deb-Dateien, in welchen die Eigenschaften sämtlicher Orgelmodelle in Form lesbarer Textdateien hinterlegt sind. Bspw. enthält das Debian-Package "1654.deb" u.a. die Datei "layout_2608.tar.gz" und "2608" stellt die Orgelmodell- und Orgelversionsnummer der Gloria Concerto Positiv 346 dar. Die Datei "sysinfo" dort wird offenbar im Linux-Filesystem der Orgel unter dem Pfad "/usr/share/organ" gespeichert und dient beim Updaten als Quelle für das vorhandene Orgelmodell, wie man den Scripten (bspw. in Datei "47") entnehmen kann. In anderen Debian-Packages (bspw. "46.deb") findet man zu den entsprechenden Orgelmodellen die "Timbre-Maps", die - ebenfalls durch Bash-Scripte - als Quelle herangezogen werden, welche Klangdateien (timbre.bin) samt zugehöriger "weights_tables" in ein Unterverzeichnis "/usr/share/organ/timbres/bin" zu kopieren sind. Es gibt in den Packages auch die STY-Dateien (allerdings ohne sty-Fileextension benannt) für die festen Styles der Orgel im Unterordner "preset_styles" und vieles mehr...ein gewisser Teil der Linux-Systemconfig ist sogar zu sehen...




Habe mir vor ein paar Tagen auch mal eine PHY-Datei angeschaut; das war offenbar ein Upgrade. Die Nummern der .deb-Dateien waren da allerdings anders sortiert. Erst kamen die Modelle, und die höheren Nummern hatten die einzelnen Timbre-Spezifikationen drin.
Wenn man da dran manipulieren will (aber ob das noch koscher ist?), ist es vermutlich nicht total einfach; u.U. müsste man alle .deb files einzeln durchgehen und die Metadaten rausfischen.
Was mich erstaunt hat, war allerdings, dass ich ungefähr 950 timbre files gefunden habe, aber in der timbre map der Concerto 350 nur etwa 500 (wirklich) verschiedene. Offenbar ist also die Liste alternativer Stimmen nur eine Teilmenge. Bin selbst noch orgel-los und habe entsprechend auch den Editor nicht. Ob da dann eher die 950 oder die 500 Stimmen angeboten werden? Würde letzteres vermuten. Auch 500 sind ja schon recht umfangreich, aber es frustriert natürlich, wenn genau die gesuchte Stimme dann nicht dabei ist.
Und schon in der Auswahl der 500 fand ich es seltsam, dass in verschiedenen Schattenregister-Listen das gleiche timbre file unter verschiedenen Namen geführt war. Hätte ich als Physis-Benutzer nur das Display vor mir, würde ich da nie drauf kommen. Der Blick in die timbre map des Instruments lohnt sich also tatsächlich, sonst lädt man sich noch aus Versehen Stimmen doppelt an verschiedene Plätze.


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25.08.2021 20:03 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2021 20:05)
#163 RE: Concerto vs. Sonus
cl

Zitat von Choralbass im Beitrag #155
Ein Beispiel. Die Wannamaker erzeugt verdichtete Streicher, indem sie mehrere ähnliche Register leicht gegeneinander verstimmt. Physis hat zwar Detune, aber es kann auch nicht aus einer Violine 8' eine Violine 8'+ oder Violine 8'- machen, also eine komplette Stimme gegenüber anderen Stimmen gezielt um einen konkreten Wert verstimmen. Als 'Orchesterimitator' in diesem Sinne also wenig zu gebrauchen.

Lieber Mike,
sicher kann Physis das mit dem Editor. Allerdings ist dann der Parameter "Detune" die eindeutig falsche Wahl. Wie die Orgelbauer mußt Du dann jeden Ton einzeln anpacken und ggfs. höher oder tiefer stimmen. Dieses Verfahren funktionierte bereits bei der Prestigeserie. Damit die akustische "Breite" der Wanamaker Streicher auch physikalisch zum tragen kommt, ist es notwendig, daß jeder dieser Streicher aus eigenen Kanälen kommt, die möglichst mind. 1,50 m voneinander zu trennen sind, sonst ziehen sie sich wieder an.

Liebe Grüße vom Clemens

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25.08.2021 22:59 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2021 23:04)
#164 RE: Concerto vs. Sonus
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Zitat von clemens-cgn im Beitrag #163

Lieber Mike,
sicher kann Physis das mit dem Editor. Allerdings ist dann der Parameter "Detune" die eindeutig falsche Wahl.

Genau das meinte ich. Aber ok, mit einer 2-manualigen Orgel mit einer Handvoll Register würde man ungeachtet der technischen Möglichkeiten ohnehin nicht einmal ansatzweise von Feeling her in die Regionen einer Orchestermaschine wie der Wannamaker kommen. Orgeln sind eben sehr unterschiedlich. Ein Teil der Möglichkeiten lässt sich mit Physis gut abbilden, ein andere Teil hingegen weniger.


Zitat von trompetendulzian im Beitrag #152
Wühl dich mal durch die in der PHY-Datei vorhandenen VCEs - da wirst du manches Aha-Erlebnis haben. Bei meiner ziemlich kleinen und zufälligen Stichprobe bin ich auf 1'-Sifflöten gestoßen und Dinge wie Kleinquinten, Terzmixturen etc. Außerdem gibt es eine ganze Registerfamilie mit Präfix "Asaph", was ein Hinweis auf das Vorbildinstrument sein könnte etc.

Schön und gut, Trompetendulzian. Sicher kann man beim Durchhören Einiges finden, dass man später noch gut gebrauchen kann. Wenn ich allerdings 2'- oder gar 1'-Zungen suche, dann lichtet sich der Stimmenwald leider recht schnell.

Liebe Grüsse, Mike


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26.08.2021 09:16
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#165 RE: Concerto vs. Sonus
Gast
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Zitat von Regal acht im Beitrag #162
Wenn man da dran manipulieren will (aber ob das noch koscher ist?), ist es vermutlich nicht total einfach; u.U. müsste man alle .deb files einzeln durchgehen und die Metadaten rausfischen.

Ja, ganz so einfach ist das sicher nicht, zumal viele Binärdateien dabei sind, deren Bedeutung/Abhängigkeiten erst mal tw. unklar sind. "Koscher" wäre es auf jeden Fall, eine manipulierte PHY in sein Instrument zu spielen - allerdings müsste man mit dem Risiko eines Fehlverhaltens des Instruments leben und ggf. die Kosten eines Serviceeinsatzes selbst tragen. Vllt. so ähnlich, wie bspw. beim JailBreaken eines Smartphones...

Zitat von Regal acht im Beitrag #162
Was mich erstaunt hat, war allerdings, dass ich ungefähr 950 timbre files gefunden habe, aber in der timbre map der Concerto 350 nur etwa 500 (wirklich) verschiedene.

Ist eigentlich nachvollziehbar, wenn man sieht, dass es stets nur eine aktuelle PHY-Datei - herunterladbar von der Webseite des Herstellers - gibt, welche dann für weltweit alle Modelle in allen Versionen (auch kundenspezifische Varianten) passen soll. Gut denkbar, dass die Schattenregisterlisten der bisherigen Instrumente nicht immer gleich angepasst werden, wenn neue Stimmen für andere Instrumentenvarianten kreiert wurden.

Zitat von Regal acht im Beitrag #162
Auch 500 sind ja schon recht umfangreich, aber es frustriert natürlich, wenn genau die gesuchte Stimme dann nicht dabei ist.

Also, die Stimmen stellen ja zunächst mal nur eine "Klangbasis" dar und können anhand verschiedener Parameter, welche in den "UserStyles" (STY-Files) gehalten werden noch manipuliert werden: Level Compensation, Pitch Compensation, Character, Air Noise, Harmonic Noise, Attack, Frequency Skew, Release Detune, Low Scaling, High Scaling, Detune, Detune Type, Tremulant. Mir persönlich reicht der Stimmenvorrat prinzipiell auch. Es gibt aber offenbar Leute, die suchen wirklich Spezialitäten, wie 1'-Zungen usw. (siehe u.a. voriger Post).

Zitat von Regal acht im Beitrag #162
Und schon in der Auswahl der 500 fand ich es seltsam, dass in verschiedenen Schattenregister-Listen das gleiche timbre file unter verschiedenen Namen geführt war.

Ja, das Konzept fand ich auch seltsam. Statt bei einer Disponierung in jedem Manual aus einem gesamten (ggf. registertypen-sortierten) Stimmenpool schöpfen zu können, muss man eine Stimme erst dem Manual hinzufügen, um sie dort einem Registerzug zuordnen zu können.

Aber das aktuelle Datenhaltungskonzept von Physis hat noch mehr Schwächen, wie an anderem Ort in diesem Thread bereits ausgeführt wurde - gewisse Datenabhängigkeiten wurden konstruktiv nicht vollständig durchdacht oder es wurde bei der Erstellung der Software-Architektur hinsichtlich der Anforderungen einfach eine andere Zielsetzung betrachtet.


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