Auf der Suche
#49 RE: Auf der Suche
#50 RE: Auf der Suche
Liebe Forumsgemeinde,
in der vergangenen Woche war es nun soweit und meine neue Concerto 355 CC ist gekommen. Und Ostern war dann natürlich gerettet...
Spielkonsole:
Es war schon ein Erlebnis, zu beobachten, wie die Orgel bei uns durch das Treppenhaus in den ersten Stock und schließlich in meine Übenische getragen wurde. Der 1,88 m breite Spieltisch ist schon ein echtes Schiff. Das fällt bei Kisselbachs im Ausstellungsraum nicht so auf. Ich bin sehr froh, dass ich mich für Eiche mittel entschieden habe. Der Spieltisch ist sehr hochwertig verarbeitet. Die Orgel fällt einfach auf. Ich habe neben dran einen kleinen, einmanualigen Steinmeyer Spieltisch (1910, original) stehen; der sieht aus, wie die kleine Schwester. Ich habe die Standardtastatur gewählt und finde diese sehr gut. Sie fühlt sich gut an und hat ein gutes Anschlaggewicht, ebenso das Pedal. Die Federn sind härter als die bei meiner ehemaligen Orgel.
Ein Spieltisch mit Registerzügen ist für mich immer noch das Beste, er gibt mir ein authentischeres Spielgefühl. Das Notenpult ist durch das dicke Holz, wie auch die restliche Orgel, sehr stabil. Das Pult sitzt deutlich tiefer und die Möglichkeit, das Pult verstellen zu können, ist beim Üben und Spielen angenehm. Da ich sehr klein bin, war das an der Excellent 360 für mich immer ein bisschen schwer.
Klang:
Bisher habe ich nur mit den unveränderbaren Styles und der Kisselbachschen Intonation gespielt. Allein das war schon ein klangliches Erlebnis. Die Flötenregister in der 8‘ und 4‘ Lage klingen sehr schön. Ich habe Literatur aus allen Epochen hiermit ausprobiert und bin wirklich erstaunt. Gerade barocke Literatur mit 4‘ allein zu spielen, macht großen Spaß. Die breite Spielkonsole und das Lautsprechersystem vermitteln dem Spieler ein sehr authentisches Spielgefühl. Der detaillierte Pfeifenklang, der sich durch die Physistechnik ergibt, überzeugt mich mehr und mehr. Gerade das An- und Abklingen der Pfeifen (besonders in der tiefen Pedallage) zeigt, das Physis der Samplingtechnik wohl da voraus ist. Sub- und Superoktavkoppeln sind gerade bei eine digitalen Orgel eine echte Bereicherung. So ist es möglich, beispielsweise eine virtuelle 8‘ und 4‘-Flöte zu benutzen.
Das französisch-romantische Plenum ist sehr mächtig (auch wenn ich für meinen Geschmack noch alternative Stimmen ausprobieren muss), ebenso wirken die typischen Grundstimmenkombinationen klanglich schön. Die leichten Verstimmungen bereichern diesen Klang. Die Orgel zeichnet die Mittelstimmen viel besser. Bei meiner Vorgängerorgel war gerade dies eines der Probleme.
Das barocke Mixturenplenum klingt ebenfalls schön hell. Im mitteldeutschen Raum waren die Mixturen zur Bachzeit ja eher etwas tiefer und breiter und durch die vielen Chöre aber sehr präsent und rund. Ich weiß nicht, ob die Orgel auch diese Geschmacksrichtung bedient, ich hoffe es jedenfalls.
Für das erstellen einer deutsch-romantischen Dispo (egal ob Ladegast, Steinmeyer etc.) wird man um den Editor wohl nicht drum herum kommen.
Sonstiges:
Die Möglichkeit, so unkompliziert alles Mögliche auf Stick zu speichern, wünschte ich mir auch auf mancher moderneren Pfeifenorgel. Ebenso ist es toll, für Veränderungen einfach nur die Schublade öffnen zu müssen und nicht erst den PC anschließen zu müssen.
Fragen:
Blinkt das Register bei der 355 CC, wenn man alternative Register sucht tatsächlich? Bei mir nicht.
Die zusätzlichen Zungenstimmen (Update 1.7.0) etc. habe ich bei mir nicht gefunden. Muss ich das Update noch herunterladen, obwohl ich das aktuellste Update auf der Orgel habe? Herr Kilian wollte sich noch bei mir melden. Weiß einer von euch hier etwas?
Ich möchte gerne ein typisches romantisches Quintatön haben (das an der Excellent 360 war/ ist wunderschön). Hat jemand Erfahrung, wie man eine Quintadena aus der Bibliothek umintonieren kann um diesen Klang zu erzeugen?
Jetzt müsste man nur noch unendlich Zeit haben, um üben zu können… 
Viele Grüße
Viola da Gamba
seit April 2017 Gloria Concerto 355,
Seit April 2021 Nutzer von Hauptwerk
#52 RE: Auf der Suche
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#57 RE: Auf der Suche
#59 RE: Auf der Suche
Gibt es denn die barocke Quintade? 
Warum ich diese Frage stelle: Hier in der Gegend kenne ich drei barocke Örgelchen, jede mit einem Quintatön bzw. einer QuintDena ausgestattet. Die Register ähneln sich in der Grundcharakteristik wohl, sind aber doch recht unterschiedlich. Trotz aller Unterschiede erkennt man sie alle als Quintaden. Das trifft sich ein wenig mit Clemens' Beobachtung der unterschiedlichen Charakteristika bei Sauer, Walcker und Furtwängler.
Offensichtlich gibt es keinen "Kanon", wie ein Register zu klingen hat - auch nicht innerhalb einer bestimmten Epoche. Zudem scheint mir die Frage von Viola da Gamba eher in die Richtung zu gehen, wie er überhaupt zu einer Quintade kommt. Ein bestimmtes Klangideal scheint nicht gefordert worden zu sein.
In jedem Fall lohnt es sich, mit dem Intonationsmenü zu experimentieren; ich bin mir fast sicher, dass man gerade mit dem ersten Parameter Character recht bald in die Nähe dessen kommt, was einem als Klangideal vorschwebt. Vielleicht rentiert sich für die Suche nach einer Quintade (gleichwelchen Charakters) auch ein näheres Hineinhören in das Register "Pommer", welches ebenfalls in der Bibliothek zu finden ist?
Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.
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