Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?

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16.01.2014 12:03
#31 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
cl

Man beachte besonders in dem Video seine neue "Personal Touringorgan". Der Hersteller ist ja wohl über jeden Zweifel erhaben. Die Pedalklaviatur ist nochmal erweitert!
Offensichtlich stehen wir hier an der Schwelle von zukünftigen Neuerungen: Aufforderung zum musikalischen Tanz auf dem Pedal.
Bis 1900 wurden hier im Rheinland und auch im Königreich Hannover ja auch noch Pedale bis c° gebaut, weil man "....mehr ja nun wirklich nicht brauche".
Hier im Forum gab es ja auch schon mal Hinweise auf " 2 überflüssige" Tasten bei 32 Pedaltönen
Lieben Gruß
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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16.01.2014 12:45
#32 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
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Administrator

PläDoyer für eine neue Norm mit 34 Pedaltasten gefällig?
Oder ist das dann doch zuviel?


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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16.01.2014 19:13
#33 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
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Die Pedalerweiterung wäre aber nach unten zu bevorzugen,
wie es in Frankreich schon gab (oder gibt)


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17.01.2014 21:02
avatar  Hartmut48 ( gelöscht )
#34 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Ha
Hartmut48 ( gelöscht )

Zitat von Bosaunenpass
Die Pedalerweiterung wäre aber nach unten zu bevorzugen,
wie es in Frankreich schon gab (oder gibt)



Das Ravalement gab es schon bei F.-H.Cliquot.

-----------------------------------------------------------------

Ich bin sehr froh, dass es die Subventionierung durch den Staat gibt. Denn die Profis haben in den Foren überhaupt wenig Lobby, wie mir scheint. Es gibt einfach unterschiedliche Interessen, DIE WAHRHEIT gibt es sowieso nicht, und wenn dann nur für die jeweilige Perspektive:

Die einen wollen sich einfach unterhalten lassen, die anderen sehen durch den ganzen Zirkus ihre Sparte oder auch ihre Lebensgrundlage gefährdet. Wer nicht von der Musik leben muss, sieht das vielleicht nicht so eng und schaut vor allem danach, was Spaß macht.
Dass aber die Musiker, die nicht so viel Gewinn abwerfen, deswegen immer mehr weniger Entfaltungsmöglichkeiten bekommen oder sogar wegrationalisiert werden, gehört zu den Nebeneffekten solcher gewinnmaximierten Massenverstaltungen. Denn damit wird man als braver Musiker verglichen. Wer heutzutage an Musikschulen oder kleineren Kirchen beschäftigt ist, kann teilweise nur noch kaum davon leben, selbst wenn diese Leute sehr engagiert und teilweise sogar hochqualifiziert sind.
Hier im Forum hieß es schon mehrfach "Dann müssen die Leute sich eben anderes präsentieren, der Wettbewerb ist eben hart".
Aber ich glaube, dass das nur halbrichtig ist. Es wird doch nicht wirklich besser, wenn jetzt alle auf Carpenter machen. Selbst wenn jemand vergleichbar gut wäre (keine Ahnung, wen es da draussen noch alles gibt, den wir nicht kennen), hat der Markt nicht Platz für mehrere solcher Bad-Boy--Organisten. CC ist ja gerade so interessant, weil er quasi der Einzige "Diabolus in orgel-musica" ist.


Ich glaube, man sollte sich das zumindest klar machen. Da ich ziemlich viele Profi-Musiker in meinem Freundeskreis habe, kann ich das Ganze gut nachvollziehen. Aber aufzwingen will ich meine Meinung niemandem.


Gruss


Hartmut


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17.01.2014 21:49
#35 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
cl

Ich glaube die These darf auf keinen Fall heißen "...auf Carpenter machen...", sondern besser: "...so persönlich authentisch wie möglich und dabei musikalisch-künstlerisch ehrlich! Damit gibt es eine Chance wirklich gut zu werden...". Jeder aktive Musiker weiß doch, daß die Musik von ihm allein abhängig ist mit dem, was daraus wird.

Auch von berühmten Fachkollegen halte ich es schlicht für unlauter zu behaupten: CC´s Eingriffe in die Kompositionen oder die gewählten Klänge seien suboptimal. Es ist ein anglo-amerikanisches und damit UN-deutsches Hör- und Musikempfinden das CC in Klang umsetzt....

Wer von diesen Fachkollegen hat mit ihm denn schon auf irgendeinem (nationalen oder internationalen) Symposion mal öffentlich diskutiert? Sie haben doch alle Schiß, daß CC sie schlicht ans Instrument bittet und sie öffentlich herausfordert [sad] .
Eingeladen hat ihn noch niemand! Auch die Gd "O" nicht.
Als Heckenschützen aus dem Hinterhalt zu schießen halte ich für unfair.
CC kommt übrigens auch mit einer kleinen Dorforgel 16 II/P bestens parat.

Bereits früher habe ich es hier schon mal geäußert, daß ich zu meiner Erkenntnis auf Grund eines persönlichen Gesprächs mit ihm gekommen bin. Sprecht ihn nach seinen Konzerten ruhig an. Er ist menschlich im Umgang sehr angenehm mit besten Umgangsformen - auch wenn man sie ihm auf Grund seiner Outfits gerne mal abspricht. So habe ich ihn als sehr bescheidene herzliche Persönlichkeit erlebt.

Zum Thema Pedalerweiterung. Auf seinen Instrumenten ist eine Erweiterung nach unten nicht notwendig, weil seine Pedaldispositionen den 64´ beinhalten! Er registriert dann halt nur anders [wink]

lbG
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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17.01.2014 21:51
#36 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
cl

Zitat von Gemshorn
PläDoyer für eine neue Norm mit 34 Pedaltasten gefällig?
Oder ist das dann doch zuviel?


Wenn man damit umzugehen versteht, kanns nur eine Bereicherung sein

Liebe Grüße vom Clemens

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17.01.2014 23:24
avatar  Contrebasson 32 ( gelöscht )
#37 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Co
Contrebasson 32 ( gelöscht )

Zitat von clemens-cgn
Zum Thema Pedalerweiterung. Auf seinen Instrumenten ist eine Erweiterung nach unten nicht notwendig, weil seine Pedaldispositionen den 64´ beinhalten! Er registriert dann halt nur anders [wink]



Aber seine Touring organ hat doch auch eine Pedalerweiterung nach unten, wie man hier sehen kann:
Touring Organ

Mit besten Grüßen
Contrebasson 32'


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18.01.2014 09:12
#38 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
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Moderator

Zitat von Bosaunenpass
Die Pedalerweiterung wäre aber nach unten zu bevorzugen,
wie es in Frankreich schon gab (oder gibt)



Vor allem gibt es erheblich mehr Literatur mit gewisser Praxisrelevanz, die Ravalement erfordert, als Hochvirtuosen-Piècen, bei denen die rechte Spitze auf g1 herumklopft, während die Ferse auf den drei darunterliegenden Halbtönen Charleston tanzt ... Prost:

Unsere Großorgeln kriegen doch schon längst Pedale bis a1. Ich habe allerdings noch nie diese Töne im Einsatz gehört, bzw. bewußt wahrgenommen. Aber, wer's braucht, der soll's haben. Schließlich kostet es einen Bruchteil eines Ravalements bis A0 oder gar G0. Harmonien von Estey haben übrigens oft Ravalement bis F0... Prost:

LG
Michael


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19.01.2014 15:55
avatar  Hartmut48 ( gelöscht )
#39 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Ha
Hartmut48 ( gelöscht )

Zitat von Falcon 2000
Musik ist für die Leute da und nicht die Leute für die Musik.

Ich kann doch nicht sagen, die Leute sollen nicht mehr schönen Mozart spielen, weil die Masse das will, im Gegenteil sie sollen gefälligst Schostakowitsch oder Bartok spielen, sie sollen ihre Präsenz für weniger gespielte Musik nützen. Was ist denn das für ein Argument? für eine Forderung?
Wenn sich gewisse Musik nicht durchsetzt, dann sollte ich mich mal fragen ob es vielleicht an der Musik selbst liegt.


Hat Musik nur diesen Zweck bzw. ist sie allein zweckgebunden, wie ich aus dieser Äusserung herauszulesen meine?
Zu unterhalten, kann für viele vielleicht die Hauptfunktion der Musik sein. Für diesen Anspruch stimmt die Äußerung.

Musik und Kunst allgemein sind aber auch wichtig, um die Gesellschaft zu reflektieren und auch zu verändern und weiterzuentwickeln. (Sonst gäbe es keine Subventionen denn einige Sachen schmeissen ja finanziell wirklich nicht viel ab). Aus diesem Grund kann sie nicht allein von Publikumsansprüchen abhängig gemacht. Schönberg und Konsorten klingt für viele vielleicht "bescheiden"; es gehört aber zum Kontext der Musik dazu, Bereiche abzubilden, die nicht nur schön bzw. angenehm zu hören sind. Kunst bildet ja auch nicht nur Gegenstände und Landschaften ab; ansonsten wären wir dann irgendwann auch vor der abstrakten Malerei stehengeblieben. Musiker, die täglich mit Musik zu tun haben, empfinden es vielleicht als zu platt, immer nur "schöne Musik" zu spielen, die im Konzert gut ankommt.
Warum gibt es sonst Entwicklungen in der Kunst: Weil Künstler Neues ausprobieren und dies nicht nur von einem Zweck oder vom Publikum abhängig machen. Ich glaube, dass CC dies auch will, allerdings ist er durch die große PR-Maschine schon gar nicht mehr ganz frei, denn die wollen ja Kohle sehen. Sobald der wirklich was machen würde, was ernsthaft die Quote gefährdete, wär wahrscheinlich sofort der Manager zur Stelle.

Ein Künstler, der diese verschiedenen Aspekte der Kunst in seinen Konzerten/Äusserungen in sich vereint, ist für mich persönlicher bedeutender als jemand, der im Dienste der Quote einen Teil dieser Facetten nicht präsentiert.
Welche moderne Orgelmusik spielt CC in Konzerten? Richtig modernes Zeug (Berio, Ligeti, Medek, Feldman, Xenakis) , da wären die Leute aber schnell sauer und die Quote würde sinken habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.
Olivier Latry oder vor allem Bernhard Haas machen sowas.

Darf ich nocheinmal in die Runde fragen:
Sind die Argumente der Profis hier wirklich so schlecht nachvollziehbar. Hier wird immer gleich gegen die ach so bösen Profis geschossen?
Oder wird die Diskussion nur deshalb immer schnell auf den Gesamtnenner "Neid" gesteuert (keiner der mir bekannten Profis hat gesagt, dass sie CC für seine Technik nicht bewundern!!), weil die Profis den es wagen, den vielseits verehrten Guru CC auch einmal in Frage zu stellen? Quasi: "Die Stars, die ich verehre, macht mir keiner madig..."

Mir geht es hier weniger darum, unbedingt recht zu haben oder anderen meine Meinung aufzuzwingen. Ich versuche innerhalb meiner Möglichkeiten, das Ganze differenziert zu betrachten und zu verstehn, warum ich wohl so argumentiere. Leider erscheinen mir einige Argumente der Profis durchaus auch plausibel, weil die meiner Meinung nach auch nicht alle nur dumm und per se neidisch sind und nur steife Finger haben. Wieso sollte ein 61-jähriger Kantor neidisch auf einen 30 Jahre jüngeren Organisten sein Weil der Konkurrenz für seine beginnende Karriere ist... [grin]

Was unschwer in meiner Argumentation zu erkennen ist: Mir genügt es nicht, dass Musik nur einen (Unterhaltungs-) Zweck erfüllt. Die anderen Aspekte sind mir bei CC einfach zu stark. Deswegen sehe ich ihn bei aller Bewunderung seiner Fähigkeiten eher kritisch, da er meiner Meinung nach der freien Kunst nicht unbedingt hilft.


Ich finde es übrigens wahnsinnig interessant, wie stark der Mann die Meinungen gegeneinander aufbringt. Das ist ja fast ein Glaubenskampf bzw. eine ewige Diskussion... Dafuer: und Dagegen:
Spannend!

Freue mich auf Antworten zu den Profis....

Gruss

Hartmut


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19.01.2014 17:29
avatar  Falcon 2000 ( gelöscht )
#40 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Fa
Falcon 2000 ( gelöscht )

Lieber Hartmut,
da du meine Äusserung genommen hat, antworte ich auch darauf.

Zitat
Hat Musik nur diesen Zweck bzw. ist sie allein zweckgebunden, wie ich aus dieser Äusserung herauszulesen meine?
Zu unterhalten, kann für viele vielleicht die Hauptfunktion der Musik sein.


Nein, aber kann man Menschen aufzwingen bestimmte Musik zu hören?

Da du viele Profimusiker kennst, verstehe ich woher deine Argumentation kommt.
Ich bin nur ein einfacher Mensch, der Musik gerne hört und spielt.
Ich bin niemanden verpflichtet und hege keinen Anspruch, irgend jemanden zu meinem Geschmack von Musik zu bekehren.
Aber ich nehme für mich in Anspruch, das zu hören was mir gefällt, was mich interessiert und ich habe festgestellt, dass mein Geschmack nun wirklich nicht Mainstream ist.

Gerade weil du moderne Musik angesprochen hast, ja, die gefällt mir. Ich höre Schönberg, Bartok, Ligeti. Und ich bin auf diese Musik gerade auch wegen Carpenter gestoßen. Nein, die spielt er nicht. Aber die Orgel hat mich wieder interessiert, nachdem ich die Revolutionary CD von ihm gehört habe, neben anderen.

Zitat
"Die einen wollen sich einfach unterhalten lassen, die anderen sehen durch den ganzen Zirkus ihre Sparte oder auch ihre Lebensgrundlage gefährdet. Wer nicht von der Musik leben muss, sieht das vielleicht nicht so eng und schaut vor allem danach, was Spaß macht.
Dass aber die Musiker, die nicht so viel Gewinn abwerfen, deswegen immer mehr weniger Entfaltungsmöglichkeiten bekommen oder sogar wegrationalisiert werden, gehört zu den Nebeneffekten solcher gewinnmaximierten Massenverstaltungen. Denn damit wird man als braver Musiker verglichen. Wer heutzutage an Musikschulen oder kleineren Kirchen beschäftigt ist, kann teilweise nur noch kaum davon leben, selbst wenn diese Leute sehr engagiert und teilweise sogar hochqualifiziert sind.
Hier im Forum hieß es schon mehrfach "Dann müssen die Leute sich eben anderes präsentieren, der Wettbewerb ist eben hart".
Aber ich glaube, dass das nur halbrichtig ist. Es wird doch nicht wirklich besser, wenn jetzt alle auf Carpenter machen. Selbst wenn jemand vergleichbar gut wäre (keine Ahnung, wen es da draussen noch alles gibt, den wir nicht kennen), hat der Markt nicht Platz für mehrere solcher Bad-Boy--Organisten. CC ist ja gerade so interessant, weil er quasi der Einzige "Diabolus in orgel-musica" ist."



Ich verstehe nicht, dass wegen dem "Zirkus", den CC verantstaltet, die Entfaltungsmöglichkeiten anderer eingeschränkt sein sollen.
Das klingt, als ob da nur ein Kuchen wäre und den müssten sich so und so viele teilen. Nimmt einer mehr, dann ist für andere nichts mehr übrig.
Daran glaube ich einfach nicht.
Im Gegenteil, durch CC ist die Orgel wieder bekannter und nicht mehr nur in der Ecke des Gemeindegesangsbegleitinstrumentes.
Und warum sollte jemand meinen, wenn er CC sieht, dass alle anderen auch so in einem Glitzeranzug spielen müssen?
WArum sollte jemand wegen einer Massenveranstaltung wegrationalisiert werden?
Ich kann die Argumente der Profis nicht nachvollziehen.

Ich will nochmals auf den Unterhaltungswert zurückkommen.
Glaubst du wirklich, ohne CC kämen mehr Menschen in ein Orgelkonzert? Kämen mehr Zuhörer zu dir bekannten Profis? Bekämen sie eine besser dotierte Stelle in einer Gemeinde?

Das muss mir einer erstmal erklären.

Aber egal, ich sage es nochmal, ich bin niemanden verpflichtet, dadurch, dass ich eine CD von CC kaufe, nehme ich niemanden eine Stelle als Berufsmusiker weg, ich hindere auch niemanden sich zu entfalten.
Ich kann die Argumente der Profis nicht nachvollziehen.

Das ist von mir wirklich nicht böse gemeint, ich möchte nur meine Ansicht äußern dürfen und ich möchte hören dürfen wen ich möchte. Ein von "oben" verordneter Geschmack ist mir ein Graus. Wenn gute Argumente kommen, dann werde ich die "in meinen Herzen bewegen", mal sehen ob sich dann in meiner Ansicht etwas ändert.

LG
Christoph


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19.01.2014 21:46
avatar  pvh
#41 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
pv
pvh

Hallo,

da sich die Diskussion etwas im Kreis dreht, möchte ich mich gar nicht weiter dazu äußérn. Nur eine Anmerkung:

Zitat von Hartmut48
Sind die Argumente der Profis hier wirklich so schlecht nachvollziehbar. Hier wird immer gleich gegen die ach so bösen Profis geschossen?
Oder wird die Diskussion nur deshalb immer schnell auf den Gesamtnenner "Neid" gesteuert (keiner der mir bekannten Profis hat gesagt, dass sie CC für seine Technik nicht bewundern!!), weil die Profis den es wagen, den vielseits verehrten Guru CC auch einmal in Frage zu stellen? Quasi: "Die Stars, die ich verehre, macht mir keiner madig..."


von welchen Profis ist denn hier immer die Rede? Wie ich oben geschrieben habe, kenne ich persönlich und aus Internetforen Kantoren mit A- und B-Examen, Komponisten, Musikwissenschaftler, die von CC begeistert sind und welche, die so manches kritisieren. Dass Fachleute seine Musik durchweg ablehnten, kann ich aus meinem Erfahungshintergrund heraus überhaupt nicht nachvollziehen.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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19.01.2014 23:08
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#42 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
jo
jogo31 ( gelöscht )

Um mal wieder zur Frage zurückzukommen. Für mich ist CC wie Hollywood. Glitzer, Glamour, Action und durchaus technische beeindruckend und dadurch auch unterhaltsam. Was dabei aber letztendlich rauskommt ist für mich allerdings nur durchschnittlicher Mainstream. Er glänzt bei der Interpretation von extraordinären Orchesterbearbeitungen, versagt aber bei klassischer Orgelliteratur (z. B. kann zumindest ich mir seine Interpretation der Großen Fuge nicht lange anhören https://www.youtube.com/watch?v=LVKsTQpjKEM ). Mag sein, dass er viele Leute fesselt, die sonst nicht gerade gerne Orgelmusik hören, letztendlich bin ich aber der Meinung, dass er durch seine Show eher falsche Erwartungen weckt. Der "normale" Organistenalltag sieht eben ganz anders aus.


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20.01.2014 09:08
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#43 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

C.C. versagt bei klassischer Orgelliteratur? Ach?! Ich glaube eher, dass er sie anders interpretiert. Mit Sicherheit ist er in der Lage, die Werke, die er ja manchmal bewusst erschwert (wer kann schon mal eben große Präl. und Fugen von Bach einen halben Ton höher spielen?) auch "ganz normal" zu Gehör zu bringen, so "wie es sich nach Ansicht einiger Kritiker gehört". Aber das ist nicht seine Intention. Er ist ein Paradiesvogel, der es schafft, die Orgel wachzuküssen, dafür kann man ihm nicht genug danken. Ich wurde schon häufiger in der Gemeinde auf C.C. angesprochen - hatte aber nie den Eindruck, das gleiches von mir erwartet worden wäre. Nur die Orgel ist auf einmal wieder im Gespräch. Ist doch toll!


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20.01.2014 11:03
avatar  PeterW
#44 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
avatar
+ 12.1.2018

BWV 542b ... nun ja. [grin]
Angeblich soll Basti das Thema dieses "Achttausenders" einem zeitgenössischen Gassenhauer entlehnt haben. Nun setzt CC dem noch eins drauf.
Abgesehen von einem Tempo, was das Mitsingen des bekannten Kaffeewasser-Textes nahezu unmöglich macht, verbirgt vordergründige Virtuosität eine Reihe von technischen Schwächen (sic! bei CC), was u. a. auch einige unmotivierte "supito-retardando"-Passagen zutagetreten lassen.
Ein moderates und gleichmäßiges Tempo wäre dem Vortrag - meinetwegen auch bei gleichen Register- und Manualwechseln sowie den durchaus akzeptablen Verziehrungen - dienlich gewesen und hätte zumindest aufmerken lassen: "Aha, so kann man es auch bringen." Und das wäre zumindest eine Diskussionsgrundlage gewesen, die jedoch um des Effektes willen verschenkt wurde.
Man müßte den Alten dazu befragen. Indes fürchte ich, Ullrich Böhme läßt CC damit nicht an die Orgel - aus Angst, im Alterraum könnte es mörderisch scheppern.
Doch eins: CC ist immer noch Suchender, Expimentator und damit Ideengeber, selbst wenn ein Experiment mal in die Hose gegangen ist. Damit bin ich genauso zwiespältig wie die Summe der hier artikulierten Pro- und Contra-Extreme.


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20.01.2014 11:10
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#45 RE: Cameron Carpenter: Künstler oder Orgelquäler?
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Zitat von PeterW
Doch eins: CC ist immer noch Suchender, Expimentator und damit Ideengeber, selbst wenn ein Experiment mal in die Hose gegangen ist. Damit bin ich genauso zwiespältig wie die Summe der hier artikulierten Pro- und Contra-Extreme.



Gut, dass er sich dazu der Orgel als Suchinstrument bedient. Dafuer:


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