Das neue Gotteslob 2013

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01.10.2014 21:10
#676 RE: Das neue Gotteslob 2013
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Administrator

Der Oktober-Blogeintrag von Anton Stingl jun.: http://kukikblog.wordpress.com/2014/10/0...alsche-antwort/


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02.10.2014 07:12
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#677 RE: Das neue Gotteslob 2013
jo
jogo31 ( gelöscht )

Naja, da schießt er meiner Meinung nach über das Ziel hinaus. Er fordert ja quasi dazu auf, sich sein eigenes Süppchen zu kochen. Man findet locker zu jedem Antwortpsalm einen Kehrvers im Gotteslob der inhaltlich zum Psalm passt, auch wenn er nicht aus diesem stammt. Es ist auch nirgends zwingend vorgeschrieben, dass der Kehrvers zwangsläufig aus dem Psalm stammen muss, sondern lediglich, dass der Psalm selbst gesungen werden soll. Und da kommen wir dann zum wirklichen Problem. Es ist mittlerweile eher eine Seltenheit, dass der Psalm überhaupt gesungen wird, es wird meist ein Lied genommen, das irgendwie passt (und damit meine ich nicht die jeweiligen Psalmlieder, die man durchaus anstelle des rezitativen Psalmgesangs benutzen kann). Da gilt es doch anzusetzen. Leute, die eine halbwegs akzeptable Gesangsstimme haben, dazu zu ermutigen den Kantorendienst zu übernehmen, damit der Psalmgesang wieder Einzug in die Messe hält. Und dann gerät die Frage nach einem Kehrvers der exakt mit dem aus dem Lektionar übereinstimmen soll zu einer reinen Marginalie.


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02.10.2014 09:11
#678 RE: Das neue Gotteslob 2013
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Administrator

Das mit den Psalmliedern beobachte ich auch... und zwar mit großer Sorge. pa:
Der in einem anderen Thread erwähnte Organist Ludwig Martin Jetschke empfiehlt dies sogar in seiner Einführung in das Gotteslob, die er über Youtube verbreitet.
Wir hatten diese Diskussion schon mal; die Problematik dieser Praxis besteht darin, dass die Verlesung des Gotteswortes durch das Singen eines Liedes ersetzt wird. Wer würde beispielsweise an Ostern das Evangelium streichen und stattdessen "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" - quasi eine verdichtete Nacherzählung des Osterevangeliums - absingen lassen?
Warum tun sich manche dann so leicht, die PsalmLESUNG durch eine Nachdichtung zu ersetzen? Zufällig weiß ich, dass das hierzulande auch an durchaus bedeutenden Kirchen geschieht...
Meiner Erfahrung nach kann auch die kleinste Gemeinde einen Kehrvers nachsingen, und ein Grundrepertoire mit nur wenigen Kehrversen ist jeder Gemeinde zumutbar.

Sehe ich die Sache vielleicht zu eng?

Zu Psalm 25, der ja letzten Sonntag in der liturgischen Ordnung vorgesehen war, haben wir im Österreichteil zwei passende Kehrverse:
728,1 "Zu dir, o Herr, erheb ich meine Seele" (erfrischende Melodie, gelungenes NGL!)
895 "Zu dir erheb ich meine Seele" (einfacher, kurzer Kehrvers; Graz 1967)

Aus dem Stammteil finde ich auch Nr. 401 nicht unpassend: "Lobet den Herrn, preist seine Huld und Treue". Huld und Treue sind in Psalm 25 zwei zentrale Worte, warum also nicht darauf Bezug nehmen, indem man diesen sehr allgemeinen Kehrvers wählt? Auch 657,3 "Dein Erbarmen, o Herr, will ich in Ewigkeit preisen" finde ich zu Psalm 25 nicht grundsätzlich falsch. Auswahl genug, wie mir scheint...
Ich sehe das durchaus wie jogo31: Ein halbwegs passender Kehrvers ist im GL auf jeden Fall zu finden, man muss nur suchen.
Den Blogeintrag von Hrn. Stingl hätte ich allerdings nicht dahingehend verstanden, dass nun jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kochen und eigene Kehrverse verwenden soll, sondern eher als Kritik am Gotteslob, zu wenig passende Kehrverse bereitzustellen. Darüber lässt sich freilich trefflich diskutieren. [wink]
Ich rede mich insofern leicht, als ich die Psalmen melodisch improvisiere, d.h. im Klartext: Ich bin nicht auf auskomponierte Fassungen diverser Kantorenbücher angewiesen. So gesehen stellt sich bei mir das Problem der Tonarten z.B. nicht. Passend zum Kehrvers entwickle ich improvisatorisch den Vorsängerpart. Wer das nicht kann, hat zugegebenermaßen mehr Schwierigkeiten mit Kehrversen und Psalmodien.


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02.10.2014 10:38
#679 RE: Das neue Gotteslob 2013
Ma

Zitat von Gemshorn
Sehe ich die Sache vielleicht zu eng?



Nein, volle Zustimmung!

Ich kann aber hier im Bistum Trier keine Tendenz vom Psalm weg zum Lied erkennen, eher andersherum. Wo vor 20 Jahren noch weitgehend "spielen Sie die dritte und vierte Strophe vom Eröffnungsgesang" gang und gäbe war, gibt es heute jede Menge C- und D-Musiker, für die die Schriftlesung "Antwortgesang" als Psalm selbstverständlich ist. Selbst wenn nicht überall die optimale Lösung mit Kantor am Ambo möglich ist, ist auch der von der Orgelbank aus vorgetragene, passende Psalm jedem x-beliebigen Zwischen-Lied vorzuziehen.

Ich persönlich singe den Antwortgesang aus dem Freiburger Kantorenbuch (Carus), schliesse daran ein Halleluja mit (improvisiertem) Vers vom Tage an.

Gloria Concerto 350 Trend

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02.10.2014 16:27
avatar  pvh
#680 RE: Das neue Gotteslob 2013
pv
pvh

Hallo,

bei uns wird überwiegend der Psalm durch Schola/Kantor gesungen, meist unbegleitet. Begleitet werden in der Regel nur die Kehrverse der Gemeinde. Wenn ich das mache, singe ich den Psalm oft direkt aus dem Schott zu einem passenden Kehrvers.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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02.10.2014 21:49
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#681 RE: Das neue Gotteslob 2013
jo
jogo31 ( gelöscht )

Zitat von chp
Hallo,

bei uns wird überwiegend der Psalm durch Schola/Kantor gesungen, meist unbegleitet. Begleitet werden in der Regel nur die Kehrverse der Gemeinde. Wenn ich das mache, singe ich den Psalm oft direkt aus dem Schott zu einem passenden Kehrvers.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.



Ach du je... Ohne Begleitung? Und das funktioniert, der Kantor muss richtig gut sein. Würde ich das bei dem unsrigen machen, der zwar ne gut klingende Stimme hat, aber die Lage nicht halten kann, würde ich irgendwo im Keller rauskommen.


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02.10.2014 22:06
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#682 RE: Das neue Gotteslob 2013
jo
jogo31 ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn
Das mit den Psalmliedern beobachte ich auch... und zwar mit großer Sorge. pa:
Der in einem anderen Thread erwähnte Organist Ludwig Martin Jetschke empfiehlt dies sogar in seiner Einführung in das Gotteslob, die er über Youtube verbreitet.
Wir hatten diese Diskussion schon mal; die Problematik dieser Praxis besteht darin, dass die Verlesung des Gotteswortes durch das Singen eines Liedes ersetzt wird. Wer würde beispielsweise an Ostern das Evangelium streichen und stattdessen "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" - quasi eine verdichtete Nacherzählung des Osterevangeliums - absingen lassen?
Warum tun sich manche dann so leicht, die PsalmLESUNG durch eine Nachdichtung zu ersetzen? Zufällig weiß ich, dass das hierzulande auch an durchaus bedeutenden Kirchen geschieht...
Meiner Erfahrung nach kann auch die kleinste Gemeinde einen Kehrvers nachsingen, und ein Grundrepertoire mit nur wenigen Kehrversen ist jeder Gemeinde zumutbar.

Sehe ich die Sache vielleicht zu eng?

Zu Psalm 25, der ja letzten Sonntag in der liturgischen Ordnung vorgesehen war, haben wir im Österreichteil zwei passende Kehrverse:
728,1 "Zu dir, o Herr, erheb ich meine Seele" (erfrischende Melodie, gelungenes NGL!)
895 "Zu dir erheb ich meine Seele" (einfacher, kurzer Kehrvers; Graz 1967)

Aus dem Stammteil finde ich auch Nr. 401 nicht unpassend: "Lobet den Herrn, preist seine Huld und Treue". Huld und Treue sind in Psalm 25 zwei zentrale Worte, warum also nicht darauf Bezug nehmen, indem man diesen sehr allgemeinen Kehrvers wählt? Auch 657,3 "Dein Erbarmen, o Herr, will ich in Ewigkeit preisen" finde ich zu Psalm 25 nicht grundsätzlich falsch. Auswahl genug, wie mir scheint...
Ich sehe das durchaus wie jogo31: Ein halbwegs passender Kehrvers ist im GL auf jeden Fall zu finden, man muss nur suchen.
Den Blogeintrag von Hrn. Stingl hätte ich allerdings nicht dahingehend verstanden, dass nun jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kochen und eigene Kehrverse verwenden soll, sondern eher als Kritik am Gotteslob, zu wenig passende Kehrverse bereitzustellen. Darüber lässt sich freilich trefflich diskutieren. [wink]
Ich rede mich insofern leicht, als ich die Psalmen melodisch improvisiere, d.h. im Klartext: Ich bin nicht auf auskomponierte Fassungen diverser Kantorenbücher angewiesen. So gesehen stellt sich bei mir das Problem der Tonarten z.B. nicht. Passend zum Kehrvers entwickle ich improvisatorisch den Vorsängerpart. Wer das nicht kann, hat zugegebenermaßen mehr Schwierigkeiten mit Kehrversen und Psalmodien.



Es gibt in meinen Augen nichts schlimmeres als ein sprechend runtergeratterter Psalm. Ein Psalm ist zu singen, genauso ist er auch gedacht. Ebenso das Halleluja. Bevor der runtergeleihert wird, ist mir jedes Lied, dass im entferntesten mit den vorausgehenden Texten oder dem folgenden Evangelium zu tun hat definitiv lieber. Wenn es zum Psalm eine passende Dichtung gibt, wieso nicht? Der Vergleich mit dem Evangelium hinkt meiner Meinung nach gewaltig, denn das Evangelium hat eine besondere Stellung unter den Lesungen, was auch rituell nachzuvollziehen ist (Prozession, Leuchter, Liturgischer Gruß, Inzens, Kuss)

Ich hatte heute Abend in der Abendmesse (Schutzengelfest) passend zum Antwortpsalm (Ps 91), GL 423 Wer unterm Schutz des höchsten steht gespielt (was definitiv besser ist als eine verhunzte Psalmrezitation oder 448, 1-4) und was der Pfarrer dann im Anschluss, er spricht Dagegen: "Halleluja, Halleluja", dann lieber wegfallen lassen.

Wenn ich mal in Personalunion singe und spiele, so alle zwei Sonntage, nutze ich das Freiburger Kantorale oder das Münchener Kantorale (das noch fehlt um die Materialien zum neuen GL komplett u haben)


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02.10.2014 22:33
#683 RE: Das neue Gotteslob 2013
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Administrator

Die Argumentation "Evangelium ist mehr wert als die anderen Lesungen" halte ich für hochproblematisch... Da feiert die Gnosis mit ihrem AT/NT-Dualismus fröhliche Urständ.
Dagegen:


Auf Orgelsuche.

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03.10.2014 14:01
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#684 RE: Das neue Gotteslob 2013
jo
jogo31 ( gelöscht )

Naja das sehe nicht so. Zwischen einer unterschiedlichen Gewichtung der Elemente eines Gottesdienstes und einer gnostischen Betrachtungsweise liegen Welten. Das Evangelium bzw. die Evangelien berichten über den heilsgeschichtlichen Höhepunkt, nämlich die Geburt, das Leben, den Tod und die Auferstehung des Erlösers und hat daher per se eine exponierte Stellung unter den Schriften der Bibel. Und daher wird das Evangelium, auch besonders geehrt, um es nochmal aufzuzählen: Beim feierlichen Einzug werden Kreuz und Evangeliar getragen, dann wird das Evangeliar, genau so wie eucharistische Gaben, Osterkerze, Altar, der Priester und die Gemeinde als Gleichnis für Christus inzensiert, nach der Verkündigung des Evangeliums wird das Evangeliar geküsst und schließlich kann mit dem Evangeliar, wie sonst mit Monstranz oder Kreuzreliquiar, sogar der Segen gespendet werden.


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03.10.2014 15:39
avatar  Guilain
#685 RE: Das neue Gotteslob 2013
Gu

Das heißt aber nicht, dass verschiedene Teile der Bibel unterschiedlich viel wert wären. Wie die Gemeinde-Rufe "Ehre sei dir, o Herr" / "Lob sei dir, Christus" zeigen, wird die Evangeliums-Lesung gewissermaßen als Stimme Christi betrachtet und deshalb besonders ausgezeichnet. Die Wortliturgie der Messe im ganzen jedoch ist rituelle Inszenierung von Gottes Wort (und kein bloßer lehrhafter Vorspann zur eucharistischen Liturgie oder eine Mini-Bibelstunde).


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03.10.2014 17:36
avatar  jogo31 ( gelöscht )
#686 RE: Das neue Gotteslob 2013
jo
jogo31 ( gelöscht )

Zitat von Guilain
Das heißt aber nicht, dass verschiedene Teile der Bibel unterschiedlich viel wert wären. Wie die Gemeinde-Rufe "Ehre sei dir, o Herr" / "Lob sei dir, Christus" zeigen, wird die Evangeliums-Lesung gewissermaßen als Stimme Christi betrachtet und deshalb besonders ausgezeichnet. Die Wortliturgie der Messe im ganzen jedoch ist rituelle Inszenierung von Gottes Wort (und kein bloßer lehrhafter Vorspann zur eucharistischen Liturgie oder eine Mini-Bibelstunde).


Das in der Klammer stehende habe ich auch nicht behauptet. Das Wortgottesdienst und Eucharistie gleichberechtigt da stehen ist selbstverständlich. Es ging um die Stellung der Texte innerhalb des Wortgottesdienstes und da ist das Evangelium selbstverständlich der Höhepunkt des selben und somit durch nichts ersetzbar. Psalmlieder, auch als Genfer Psalter bekannt, erzählen die Psalmen nicht nach, sondern sind lediglich eine andere Form des biblischen Textes und setzen die Psalmen in Reimform um, um sie besser singbar zu machen. Das Lied "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" hingegen ist keine Umsetzung des Bibeltextes, sondern nimmt auf das Festgeheimnis bezug.


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03.10.2014 18:02
avatar  Guilain
#687 RE: Das neue Gotteslob 2013
Gu

Aber ein Liedpsalm (Psalmlieder wären aktualisierende Paraphrasen wie Luthers "Ein feste Burg" hat eine andere Form. Er ist nicht mehr Vortrag eines singenden Lektors, sondern strophischer Gemeindegesang.


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05.10.2014 13:16
#688 RE: Das neue Gotteslob 2013
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Administrator

Anderes Thema: Was bedeuten der kleine Ring und der gebogene Strich über den Noten - siehe z.B. GL 625,2 bei "Freude".
Danke im Voraus!


Auf Orgelsuche.

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05.10.2014 21:02
#689 RE: Das neue Gotteslob 2013
cl

Zitat von Gemshorn
Anderes Thema: Was bedeuten der kleine Ring und der gebogene Strich über den Noten - siehe z.B. GL 625,2 bei "Freude".
Danke im Voraus!


Nach Textlektüre:
"Freu" = betonte Silbe (sinntragend)
"De" = ganz leichte Silbe
Grob vergleichbar (!hinkend!) Synkope?

Im Nachwort zum ANTIPHONALE zum Stundengebet (hier: 2. Auflage, Freiburg, 1979, S. 1602) schreibt Joppich:

Zit.:"Ein kleiner Kreis über der Note zeigt an, daß der Gesang dem natürlichen Laut- oder Sinngewicht einer Silbe Rechnung tragen soll, ohne sie jedoch durch "unterstreichenden" Nachdruck auffällig hervorzuheben."

damit ist die schwere Zählzeit der Synkope schon zu schwer!

Zit.:"Der nach oben geöffnete Halbkreis steht über unbetonten Silben, deren (meist nur behutsam anzudeutende) Längung eine vorausgehende Betonung "abfangen" oder die abgerundete melodische Artikulation kleinster Wort- oder Sinneinheiten gewährleisten soll."

Ich hoffe, es klärt [wink]
lbG
clm

Liebe Grüße vom Clemens

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05.10.2014 21:38
#690 RE: Das neue Gotteslob 2013
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Administrator

Vielen Dank!
Es wäre natürlich sinnvoll gewesen, eine "Legende" zu solchen Zeichen auch im Gotteslob abzudrucken.


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