Dokumentation auf ARTE:

Sonntag, 22.11.2015 - ab 23:35 Uhr bis 00:30 Uhr

Die Orgel von Notre-Dame in Paris

Im nächtlichen Paris beugt sich ein Mann über die Tastatur einer Orgel… Olivier Latry, Organist der berühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris, genießt das Zwiegespräch mit dem Instrument, das zu den kostbarsten und komplexesten Orgeln der Welt gehört. Nachdem sie während der Französischen Revolution in Mitleidenschaft gezogen wurde, restaurierte Aristide Cavaillé-Coll die Orgel der Notre-Dame im 19. Jahrhundert. Er war einer der berühmtesten Orgelbaumeister seiner Zeit und machte aus dieser sein Meisterstück. Unter den vielen Reichtümern der Kathedrale ist die Orgel von Cavaillé-Coll der Stolz der Notre-Dame und Maßnahmen zur Modernisierung werden nur unter höchster Rücksichtnahme auf die bestehende Struktur durchgeführt.

In der Sendung führt Olivier Latry hinein in das Innerste der Orgel von Notre-Dame. Mit der Begeisterung und Hingabe eines Kenners erklärt ihren Aufbau sowie ihre Besonderheiten und lässt gleichzeitig ihre bewegte Geschichte Revue passieren. Früher durften Orgeln nur zur Begleitung von Messen verwendet werden. Mit der Zeit jedoch setzten sie sich auch als Musikinstrument durch und inspirierten die Avantgarde-Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts.

In Frankreich gehören Kathedralen dem Staat und der Pfarrer benennt einen Verantwortlichen für die Orgel, den sogenannten Titularorganisten. Olivier Latry knüpft mit seinem Spiel an die künstlerische Tradition berühmter Titularorganisten von Louis Vierne bis Pierre Cochereau an. Ihr Repertoire, das neben geistlicher zunehmend auch weltliche Kompositionen umfasste, verleiht der Orgel den ihr gebührenden Platz in der Musikwelt. Ungewöhnlich sind bis heute die Arbeitszeiten der Organisten, die sich zum Üben nachts in der Kathedrale einschließen. Eine Spielerfahrung der besonderen Art, denn das menschenleere Bauwerk bringt die Klangkraft und die Eleganz des Instruments besonders zur Geltung.

LG
Aeoline

Samstag, 28.11., 21.00 Uhr, auf ERFplus: Die Ottobeurener Orgeltrias mit Werken von Bach, Buxtehude und süDdt. Barockmeistern.

Sonntag, 29.11., 17.00 Uhr, ebenda: Musica Sacra mit Choralbearbeitungen und Motetten zu bekannten Adventsliedern u.a. mit Werken von Bach, Hammerschmidt, Brahms (O Heiland reiß ...) etc.
Hörenswerte Choralimprovisationen von Kay Johannsen an der Grande Dame aus dem Hause Mühleisen in der Stuttgarter Stiftskirche.

Donnerstag, 03.12., 16.00 Uhr, ebenda: Calando Musik Spezial mit geistlicher Musik zum Advent.
Thema: Advent bei Johann Sebastian Bach - Kantaten und Choralbearbeitungen - u.a. "Schwingt freudig Euch empor" BWV 36 in der neuen Aufnahme der Thomaner sowie die drei Bearbeitungen von "Nun komm, der Heiden Heiland" aus den Leipzigern aus der letzten Gesamsteinspielung von Marie-Claire Alain.

Donnerstag, 10.12., 16.00 Uhr, ebenda: Calando Musik Spezial mit geistlicher Musik zum Advent.
Thema: Eine geistliche Abendmusik im Lübeck Dietrich Buxtehudes. Zwei Kantaten - geniale Uralt-Aufnahmen der Westfälischen Kantorei unter Wilhelm Ehmann. An Orgeligem sind u.a. g-moll Bux149, e-moll und die d-moll-Passagaclia mit im Pott, gespielt von Bernard Foccroulle und Klärchen Alain.

Sonntag, 13.12., 17.00 Uhr, ebenda: Musica sacra, "Meine Seele, auf und singe" - Geistliche Musik zum Sonntag "Gaudete";
Ich u.a. habe mal wieder bei den Briten rumgestöbert, u.a. Magnificat und Nunc dimittis von Stanford (mit fettem, symphonischem Orgelsatz), Adventliches von Homilius und Händel, Jeanne Demessieux' "Rorate coeli", Böhms "Jesu, du bist allzu schöne"-Partita und einer Partita über "O Heiland, reiß' die Himmel auf" von Hermann Grömling, sehr apart bis an die Grenze der Tonalität geführt, gespielt auf der schönen Klaisine in der Würzburger Haugerstiftskirche.

Donnerstag, 24.12., 16.00 Uhr, Heiligabend, ebenda: Pastorale - Orgelmusik für die Heilige Nacht;
Ein kleiner Rundumschlag durch die Gattung, natürlich BWV 590, dann Reger, Rheinberger, Bossi, zudem ein paar "Kleinmeister" wie Zipoli, Aiblinger, Grünberger und Rathgeber.

Samstag, 26.12., 21.00 Uhr, ebenda: "Noel, noel!" - Weihnachtsmusik aus Frankreich
Noel-Kompositionen aus Barock, Klassik und Romantik. Die "üblichen Verdächtigen": Dandrieu, Daquin, Balbastre, Boely, Guilmant etc. mit Thierry Mechler, Klärchen Alain und Anderen.

Sonntag, 27.12., 17.00 Uhr, ebenda: Musica sacra: Weihnachtliche Orgelreise
Ein kleiner Spaziergang durch Deutschlands Hauptkirchen - mal hören, was den amtierenden und ehemaligen Hausherren an ihren Instrumenten improvisierender Weise zu Weihnachtsliedern eingefallen ist. U.a. Franz Lehrndorfer (München), Kay Johannsen (Stuttgart, Stiftskirche), Gerd Wachowski, (Rothenburg o.T.) und Paul Damjakob (Würzburg). Literatur gibt's aus dem Berliner Dom (Gigout, Noel-Rhapsodie) und dem Hamburger Michel (F-Dur BWV 540).

Donnerstag, 31.12., 16.00 Uhr, ebenda: Calando Musik Spezial: Orgelfeuerwerk zum Jahreswechsel

Keine Langeweile, wenn Ihr wollt ...

LG
Michael

Zitat von Orgelfan

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Hier ein Link, falls es jemand verpasst hat:

http://concert.arte.tv/de/dokumentation-die-orgel-von-notre-dame-de-paris

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Ich finde den Bericht sehr schön und informativ. Gegen Ende hört man auch einen Teil von Vierne's "Carillon de Westminster" wie es in der Orgel klingt - trocken und ohne die Kirchenakustik. So anders...

Da würde ich mir gerne mal ein großes Orgelwerk in einem großen Orgelwerk anhören... - wahrscheinlich fliegen mir da aber die Ohren weg...

Dagegen:

LG
Aeoline

Zitat von matjoe1

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...Und dann dieses "Geheimzimmerchen", in dem der originale Cavaillé-Coll Spieltisch beinahe wie eine Reliquie aufgestellt ist...

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Ich glaube, das ist kein "Geheimzimmerchen" sondern der alte ACC-Spieltisch steht offen auf der Orgelempore. Der Blick, der sich Monsieur Latry eröffnet hat, war ja der aus dem Aufgang zur zweiten Etage des Orgelinneren. Von dort aus hat er - quasi vonne Seite - auf die Orgelempore geblickt.

Da möchte ich mal eine Nacht eingeschlossen sein...

Dafuer:

Mit dem entsprechenden Schlüssel natürlich...



LG
Aeoline

Dupré und ein paar Amerikaner aus seiner Schule haben Sachen geschrieben für Doppelpedal, bei denen eine Pedalteilung sinnvoll ist. In der normalen Spielpraxis ist das wohl eher die Luxusoption. Duprés Hausorgel in Meudon hatte auch so eine Teilung. Ich habe eine Aufnahme dieser Orgel mit Hymnen von Titelouze, die der Meister als "Quatuor" auf vier Klangebenen mit Doppelpedal arrangiert hatte. Na ja, sieht man von der spieltechnischen Herausforderung ab, ist das nicht soooo ein großer Knaller im Repertoire.

LG
Michael