Orgelkauf... was nun?

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23.09.2012 18:23
avatar  AlEinstein ( gelöscht )
#1 RE: Orgelkauf... was nun?
Al
AlEinstein ( gelöscht )

Hallo und Grüße an die Gemeinschaft!

Ich bin neu hier in diesem Forum und möchte im gleichen Zuge auch neu in der Liste der Besitzer einer Sakralorgel sein. Grundsätzlich möchte ich mir damit einen kleinen Kindheitstraum ermöglichen. Die Frage ist nun aber,... nein besser: aufgrund der vielen Fragen, welche sich nun von Tag zu Tag vermehren, komme ich mir ein wenig unwissend vor.

Kann es sein, dass es tatsächlich immer noch diese mehrfach erwähnten "Verkäufer" im Internet gibt (ebay, Ruhrpott, etc), welche seltsame Orgelmodelle anbieten. Modelle, zu denen es keinerlei Quellen gibt? Namen, die selbst dem Hersteller unbekannt sein dürften?!?

Sicherlich werden jetzt viele sagen, ich solle sparen und einfach ein aktuelles Modell bei einem namentlichen Hersteller kaufen (sodann wäre ich aber geschwind bei mind. 4000EUR). Dagegen spricht jedoch zweierlei: erstens ich wollte es einfach mit einem Budget von 2000 EUR versuchen und zweitens: ich wollte keine 4000 EUR investieren, um dann plötzlich festszutellen, dass ich doch nicht mehr so zum Spielen komme, wie es in meiner Kindheit konnte... zumal nun der eigene Nachwuchs auch herumwuselt und die Zeit zum Üben einschränkt).

So bin ich nun zum Einen in diesem Forum hier gelandet (welches ich positiv finde, ... mein erster Forumseintrag! Überhaupt) und zum anderen bei einem Angebot einer Gloria Klassik 220 für knapp 2000 EUR samt Lieferung.

Nun die wesentlichen Fragen:
a) Gibt es vernünftige solide, gebrauchte Sakralorgeln (digitales Sampling, Midi, 2 Manuale, 30er(+) Pedal)? Und wo kann man solche finden?
b) Was haltet ihr von einer Gloria Klassik 220? Ich habe bislang keinerlei technische Daten / Datenblätter im Internet finden können. Am liebsten würde ich gleich morgen dem Händler zusagen, da mein Interesse an dieser Orgel sehr groß ist, aber eben Bedenken habe, da ich keine Erfahrung in diesem Bereich vorweisen kann.

So, das war er nun, mein erster Eintrag. Und dieser in der Hoffnung, vielleicht ein / zwei hilfreiche Gedanken / Infos zu erhalten.
In diesem Sinne,
Grüße an alle hier!

Dirk


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23.09.2012 19:07
avatar  ( gelöscht )
#2 RE: Orgelkauf... was nun?
Gast
( gelöscht )

Hallo und willkommen AlEinstein,
zu Deiner Entscheidung für eine Digitalorgel schon im voraus meinen Glückwunsch.
Genieße die Zeit der Vorfreude und des Vergleichens. Das macht am meisten Spaß!! rgel:
Ich war damals – als ich mich für ein Modell entscheiden musste - persönlich bei allen namhaften Orgelhäusern zum Probespielen. Entschieden habe ich mich dann für eine neue Johannus Orgel mit 3 Manualen gekauft von Kisselbach. Vor allem um sicher zu gehen, dass ich in ein paar Jahren noch zufrieden damit spielen kann. Und so ist es auch gekommen!! Ich bin immer noch von der Orgel begeistert.
Mein Fazit: kauf also nicht zu billig und auch nichts, was schon zig Jahre auf dem Buckel hat. An Deiner Stelle würde ich unbedingt zu dem Händler fahren und die Gloria anspielen. Erst dann würde ich sie ernsthaft in Erwägung ziehen. Das Spielgefühl muss stimmen!! Ich selbst zB. komme mit Viscount Orgeln ganz schlecht zurecht. Die Teile liegen mir einfach nicht – habe halt kein gutes Gefühl beim Spielen.
Die Gloria Klassik 200 ist wahrscheinlich eine Orgel aus dem Hause Kisselbach, also an sich eine gute Wahl. Da hast Du einen guten Service zu erwarten. Technisch entspricht sie wohl der Johannus Opus 15 und kostet bei sakralorgelwelt 1995 €uronen.
Aber sicher gibt es hier im Forum einige Gloria-Besitzer, welche Dir mehr über das Instrument sagen können.
Für mich, an Deiner Stelle, wäre wichtig, dass die Gloria noch in einem Topzustand ist und unbedingt über eine Midi-Schnittstelle verfügen sollte. So kannst Du diese dann später mal mit Hauptwerk „spielen“! Aber das ist eine andere Geschichte.
Also unbedingt probespielen und dann erst mal sacken lassen.

Mit freundlichen Grüßen
falschspieler


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23.09.2012 19:25
avatar  Ebi ( gelöscht )
#3 RE: Orgelkauf... was nun?
Eb
Ebi ( gelöscht )

Hallo Dirk,
....ja, dieses besagte Kirchenorgelzentrum: davon kann ich nur abraten: ich habe mal auf einer DIGITAL-Orgel bei einer Bekannten gespielt, die dort dieses völlig veraltete Instrument gekauft hat und erst nachher festgestellt hat, dass die Orgel uralt war, noch aus der Analog-zeit stammte (also nicht digital!) und wo ich nach kurzer Spieldauer aufgeben musste, weil jede Menge Register nicht funktionierten und die oberen 2 Oktaven auch nicht. Also für mich war das ein Haufen Schrott! Und natürlich konnte sich niemand mehr an die vollmundigen Versprechen erinnern, die auch das Wörtchen "Garantie" enthielten.
Dort wird mit Halbwissen (nicht mal das!) jongliert, mit Halbwahrheiten bis hin zu Unwahrheiten! Digital ist nun mal nicht analog!

Wenn du auf der Suche nach einem Gebrauchtinstrument bist, dann kann ich dir folgenden link ans Herz legen:

http://kopen.marktplaats.nl/search.php? ... &Distance=

Schau mal zum Beispiel diese wunderschöne Orgel für 1300 Euro an:

http://muziek.marktplaats.nl/orgels/573 ... ck=1#photo

Fazit: dir und allen potentiellen Interessenten kann man nur raten: lasst die Finger von diesem Anbieter mit den vollmundigen Sprüchen.....


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23.09.2012 19:31
avatar  ( gelöscht )
#4 RE: Orgelkauf... was nun?
Gast
( gelöscht )

Hi Ebi,
meinst Du damit Kisselbach oder sakralorgelwelt.de ??

MfG Falschspieler


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23.09.2012 19:39
avatar  Klassikfreund ( gelöscht )
#5 RE: Orgelkauf... was nun?
Kl
Klassikfreund ( gelöscht )

Nee, niemals, das sind seriöse Händler. Es geht ums Orgelzentrum im Ruhrpott, der bei ebay seine Geschäfte unter mannigfaltigen Namen macht.


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23.09.2012 19:41
avatar  Resultant 64 ( gelöscht )
#6 RE: Orgelkauf... was nun?
Re
Resultant 64 ( gelöscht )

Zitat von Klassikfreund
Nee, niemals, das sind seriöse Händler. Es geht ums Orgelzentrum im Ruhrpott, der bei ebay seine Geschäfte unter mannigfaltigen Namen macht.


Richtig, ich nehme an Ebi bezieht sich auf den weniger seriösen Händler aus Dortmund, wo ich das Gesagte nur bejahen kann.
Für jeden der diesen Beitrag über Google findet: FINGER WEG von diesem Händler!
Hier mal ein Beispiel wie die einen Trafo eingebaut haben:
http://desmond.imageshack.us/Himg688/sca...jpg&res=landing

Die Sakralorgelwelt aus Österreich wo die vom Themenstarter begehrte Gloria wohl zur Zeit steht ist mir nicht bekannt.

Aus Erfahrung kann ich der Aussage dass man auf das Vorhandensein von MIDI achten sollte nur bestätigen,
genau wie die Aussage dass man das Instrument vorher direkt beim Händler ausprobieren sollte.


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23.09.2012 19:53
avatar  Falcon 2000 ( gelöscht )
#7 RE: Orgelkauf... was nun?
Fa
Falcon 2000 ( gelöscht )

Zitat von bombarde32


Die Sakralorgelwelt aus Österreich wo die vom Themenstarter begehrte Gloria wohl zur Zeit steht ist mir nicht bekannt.

Aus Erfahrung kann ich der Aussage dass man auf das Vorhandensein von MIDI achten sollte nur bestätigen,
genau wie die Aussage dass man das Instrument vorher direkt beim Händler ausprobieren sollte.



Nein, nicht Österreich, Sakralorgelwelt in Freilassing. Herr Voitz.
Das ist mM nach absolut seriös.
Ich würde mal einen Termin ausmachen und mir das Teil anschauen.
Schaut mal unter http://sakralorgelwelt.de/sonderangebote...ente/index.html


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23.09.2012 20:03
avatar  Ebi ( gelöscht )
#8 RE: Orgelkauf... was nun?
Eb
Ebi ( gelöscht )

Zitat von Falschspieler
Hi Ebi,
meinst Du damit Kisselbach oder sakralorgelwelt.de ??

MfG Falschspieler



NEIN, selbstverständlich nicht!

Beide kenne ich als absolut zuverlässige und seriöse Orgelhäuser, bei denen ich meine Orgel (Johannus Kabinet von Kisselbach) und mein Hauptwerk-Equipement (Sakralorgelwelt) gekauft habe. Auch "PC und Musik" kenne ich (als Kunde) als ein sehr kompetentes und hilfsbereites Unternehmen.

Nein, es geht um dieses Unternehmen: "Sakralorgel-Zentrum", es nannte sich früher "Kirchenorgelzentrum" - warum wohl der Namenswechsel?


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23.09.2012 20:09
avatar  Resultant 64 ( gelöscht )
#9 RE: Orgelkauf... was nun?
Re
Resultant 64 ( gelöscht )

Zitat von Ebi
Nein, es geht um dieses Unternehmen: "Sakralorgel-Zentrum", es nannte sich früher "Kirchenorgelzentrum" - warum wohl der Namenswechsel?


Die haben eine ganze Menge Namen (ich kenne noch Orgelzentrum),
erkennen kann man die in der Regel daran dass die in Dortmund sind.

Auch wenn diese ganze Diskussion jetzt vom Thema abweicht bitte ich den Admin darum diese Hinweise hier zu erhalten. Ich habe im Internet vorher keine eindringlichen Warnungen gefunden und mich dann zu einem Kauf hinreissen lassen, was sich als grober Fehler herausgestellt hat.

Den Themenersteller möchte ich übrigens noch nachträglich im Forum begrüßen und ihm viel Glück bei seinem Orgelkauf wünschen!


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23.09.2012 21:34
#10 RE: Orgelkauf... was nun?
avatar
Administrator

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! [smile]
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen; bei Kisselbach Genaueres zur Klassik 220 erfragen (Alter, Sample-Qualität im Vergleich zu heutigen Modellen...) und dann das Angebot bei http://www.sakralorgelwelt.de für dich selbst prüfen. Hr. Voitz ist ein seriöser Händler.

Die Warnung nicht halbherzig zu investieren, möchte ich allerdings dick unterstreichen. Meine eigene Orgelgeschichte gleicht einer Odyssee, die sich einer ganzen Kette von Halbherzigkeiten verdankt - und weiß Gott, ob diese Irrfahrt je ein Ende finden wird.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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23.09.2012 22:42
avatar  pvh
#11 RE: Orgelkauf... was nun?
pv
pvh

Hallo,

Zitat von AlEinstein
Sicherlich werden jetzt viele sagen, ich solle sparen und einfach ein aktuelles Modell bei einem namentlichen Hersteller kaufen (sodann wäre ich aber geschwind bei mind. 4000EUR). Dagegen spricht jedoch zweierlei: erstens ich wollte es einfach mit einem Budget von 2000 EUR versuchen und zweitens: ich wollte keine 4000 EUR investieren, um dann plötzlich festszutellen, dass ich doch nicht mehr so zum Spielen komme, wie es in meiner Kindheit konnte... zumal nun der eigene Nachwuchs auch herumwuselt und die Zeit zum Üben einschränkt).

So bin ich nun zum Einen in diesem Forum hier gelandet (welches ich positiv finde, ... mein erster Forumseintrag! Überhaupt) und zum anderen bei einem Angebot einer Gloria Klassik 220 für knapp 2000 EUR samt Lieferung.


Zunächst: Ich finde es sehr sinnvoll, sich ein fixes finanzielles Limit zu setzen, gerade wenn man nicht weiß, ob das Interesse am Instrument anhält.

Ich habe seit 2007 eine Gloria Klassik 230, mit der ich immer noch sehr zufrieden bin. Obwohl ich die viel gespielt habe, fände ich als Käufer 2000 Euro für meine Orgel einen sehr guten Preis. Allerdings hat meine Klassik 230 auch 30 Register und ist 2 Jahre jünger. Dennoch: Wenn es eine Händlergarantie gäbe, könnte das bei gutem Erhaltungszustand ein solider Preis sein. Knackpunkt könnte auch die Lieferung und Transport in die Wohnung sein. Wenn das bei den 2000 Euro inkludiert wäre, so wäre das möglicherweise ein recht solides, gutes Angebot.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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24.09.2012 09:39
avatar  AlEinstein ( gelöscht )
#12 RE: Orgelkauf... was nun?
Al
AlEinstein ( gelöscht )

Hallo und Guten Morgen an die Gemeinschaft!

(nachdem mich der Internet Explorer und dem hier deaktivierten Java-Script herausgeschmissen hat, tippe ich nochmals alles ... man sollte nicht auf der Arbeit ins Netz...)

VIELEN DANK für Eure Antworten!

Ihr habe meine Gedanken insoweit bestätigt, als es sich tatsächlich um die von Euch genannten Homepages / Verkäufer bei ebay handelt. Seltsamer Weise gibt es da mehrere Homepages (namentlich), welche alle eine gleichlautente Postanschrift (bei Denic) registriert haben.
Sicherlich kann man auch bei gebrauchten Orgeln ein gutes Modell erlangen. Aber der Eindruck dieser Verkäufer, die Art und Weise der Aufmachung, ließen mich dann doch Zweifeln. Zumal nirgends im Impressum ein persönlicher Ansprechpartner genannt wurde (so wie es grundsätzlich in Deutschland gefordert wird).

Im Gegensatz (starkem!) steht in meinen Augen Herr Voitz; dieser scheint offenbar begründet keine Hemmungen zu haben, als Geschäftsmann zu erscheinen. [wink] Insoweit nun keiner von Euch schneller ist, werde ich nun versuchen diese Orgel zu erwerben. Dies bringt mich zum nächsten Hinweis von hier:
Auch ein Probespielen würde mir derzeit nicht viel helfen. Ich gebe es zu: ich würde wie ein Affe vor dem Schleifstein das Objekt meiner Begierde mit den Augen verschlingen, aber um sagen zu können, welche Merkmale nun gut oder schlecht sind oder ein Spielgefühl beurteilen zu können, fehlt mir die Erfahrung.
Insoweit wollte ich (auch wenn ich hierfür nun Kritik erhalten sollte) einen Schuss ins Blaue wagen und mir eben eine grundsolide, kostengünstige Orgel zulegen, um dann in ein/zwei Jahren (mein Kompliment an Klassikfreund! [wink]) genug Erfahrung und Wissen (Begehrlichkeiten) zu haben, um hier entsprechend entscheiden zu können.

Mir fehlt der Hintergrund um Über Vorteile/Nuancen im Klang, der Verabeitung der Anordnung der Register, Orgeln etc. mitsprechen zu können. Bis dato werde ich begeistert hier mitlesen und bewundernd dreinschauen. [wink]

Derzeit bin ich auch auf der Suche nach entsprechendem Orgelunterricht. Mal schauen wie der örtlich zuständige Organist schaut, wenn ich gläubiger Atheist bei im Vorspreche, um weitere Infos zu erhalten.
Habt ihr Erfahrung bezüglich guter Orgelliteratur (für den Anfang)? Ich hatte in meiner Kindheit Keyboard gelernt (war da nicht so schlecht... kann somit mit beiden Händen ein wenig umgehen... nur die Beinarbeit... nunja... sagen wir so, ich kann professionell Treppen steigen...)

In diesem Sinne,...
Dirk


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24.09.2012 09:49
#13 RE: Orgelkauf... was nun?
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Hallo AlEinstein,
zunächst willkommen hier im Forum. So scheint der Lauf der Zeit. Der Lauf der Dinge: Menschen kommen.........
Zunächst muß ich Dir eines aus eigener gemachter Erfahrung sagen: Du hast den Kern der Wahrheit leider bereits erkannt über das besagte Orgelkorpulenzzentrum. Das ist eher schade! Zu gewissen Zeiten gab es einen kleinen Schwung nach oben. Es gab einen neuen Geschäftsführer. Mit diesem konnte man tatsächlich reden. Wenn es Probleme gab, so war es möglich mit Hr. Sp. zu sprechen. Er fand auch Wege und Lösungen! Leider gab es in der letzten Zeit vermehrt wieder Probleme. Wenn Du ins Angebot reinsiehst, wirst Du feststellen, daß man nur auf Telefonate mit übertragener Rufnummer reagiert! Das hängt damit zusammen, daß man Kunden die bereits gekauft haben, versucht außen vor zu lassen! Bis zum Kauf gibt es keine Probleme! Wenn der Kauf abgeschlossen ist, ist es nicht mehr machbar dieses Zentrum zu erreichen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, daß man Probleme bekommen muß! Aber wenn Du einmal die Relation siehst: 1000 € für eine digital benannte Orgel gegen rund 2000 € für ein sehr gutes Instrument bei einem seriösen Verkäufer! Die Klassik 220 kann man zu diesem Preis im Prinzip blind kaufen! Die kann man auch in etwa zu diesem Preis wieder verkaufen, wenn es wider Erwarten kein zurück auf die Orgelbank mehr gibt!
Ich plaudere kurz aus dem Nähkästchen:
Einige Jahre zuvor war ich selbst als Orgelhändler unterwegs und bekam natürlich Einblick in die eine oder andere Sache. Das Beispiel digital ist eines davon! Dann gibt es ein Positiv bei dieser Firma mit einem tollen Kasten. Der Inhalt dieses Kastens mit dem "weltberühmten" Heyligers Tonverfahren wird vermutlich nicht einmal den nächsten Transport überleben. Dieses Instrument ist zutiefst analog wenn nicht gar Röhrentechnik! Aber nett umschrieben. [wink]
In meiner Zeit der Selbstständigkeit habe ich vielfach Telefonate von zuvor in diesem Orgelhaus bedienten Kunden gehabt. Sie wollten mir Instrumente wie Opus 6,15 usw. weitergeben. Zuvor in diesem Haus gekauft wollten sie von mir zumindest annähernd die damals bezahlten rund 11oo-12oo Euro wieder zurückhaben, weil die Instrumente voller Fehler waren und kein Service erreichbar war! Es gab auch andere, die keine Probleme mit ihren Instrumenten hatten. Die hatten dann dementsprechend auch keine Probleme mit dem Service. [smile]
Und wenn Du einmal ein Instrument voller Fehler hattest, willst Du auch nicht mehr spielen! Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Die Strategie dieser Firma war immer: Ganz penetrant auf mögliche Fehler anderer Händler hinzuweisen (die es zum Teil noch nicht einmal gab! Also die Fehler), um von den eigenen Fehlern abzulenken.
Es ist schade, denn eine Zeit befand sich die Firma auf einem besseren Weg! Da ich aber den Eigentümer persönlich mehrfach kennengelernt habe: Er geht über Leichen. Ach ja und Lei..er heißt ja auch einer seiner Kunden. [wink]
Zwischendurch gibt es Privatverkäufe unter anderen ebay Namen. Hier wird das Instrument nicht zwangsläufig in Dortmund sein. Da gibt es auch genügend andere Orte. Jedoch wenn Du die Angebote liest, wird zwar die Aufmachung stark differieren - aber die Texte ähneln sich doch sehr stark!
Ab und an findest Du auch in ebay preiserte Angebote aus privater Hand. Ich halte aber auch Midi für ein wesentliches Kaufkriterium. Damit kannst Du Dein Instrument sehr stark erweitern. Stichworte: Expander, Hauptwerk, grandorgue..
Oder auch als reinen Spieltisch nutzen mit oben genannten Dingen.
Wenn Du ein spezielles Instrument ins Auge gefasst hast, kannst Du auch gerne nochmal fragen, wo denn in etwa ein realistischer Preis wäre. Vermutlich werde nicht nur ich Dir gerne bei der Preisfindung behilflich sein!
Der Preis für die Klassik 220 ist saugut! Und das Instrument ebenfalls! Ich hatte selbst eine. Unter:
https://www.youtube.com/watch?v=mLAvnYC5ERw und
https://www.youtube.com/watch?v=MmUETbwQOvk findest Du Klangbeispiele die ich damals aufgenommen habe. Die sind nicht professionell gespielt zeigen aber so ein bißchen die Möglichkeiten. Meiner Meinung nach eine kleine Orgel die einen großen Klang hatte und mir klanglich besser gefiel als die Opus 5.
Wenn es soweit ist, wünsche ich Dir wahnsinnig viel Freude mit Deinem Instrument,
Uwe

PORTA PATET MAGIS COR

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24.09.2012 10:08
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#14 RE: Orgelkauf... was nun?
el
elim1701 ( gelöscht )

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Viel gibt es nicht mehr zu sagen da meine Vorredner schon alles sagten. Ich kann dich nur nochmals ermutigen einen größeren Händler aufzusuchen und an sämtlichen Instrumenten zu spielen. So bekommt man ein Gefühl dafür was einem gefällt und was nicht.
Wie du vielleicht bereits erfahren hast, hat fast jeder Hersteller so sein eigenes Rezept der Klangerzeugung. Viscount erzeugt die Klänge frisch durch mathematische Formeln (die neuere Physis-Technologie bietet zudem ein sehr breites Spektrum um jedes Register mit vielen Parametern nochmals zu ändern), Johannus verwendet hochwertige Samples in Kombination mit einem ganz ausgeklügeltem Sound-System in den (meisten) Instrumenten.... so zieht es sich halt durch die Hersteller...

Einfach mal einen Termin vereinbaren, hinfahren, Zeit nehmen!!! und viel nette Beratung in Anspruch nehmen. Wenn du dann bei der Beratung noch genaue Wünsche äußern kannst (z.B. ich spiele meist Barock oder die Orgel soll wie eine Dorfkirche klingen, aber ich möchte gern auch mal Nachhallzeiten von 12 Sek. einstellen können)... dann kann man sehr zielgenau Instrumente empfehlen. Entscheiden musst du dann letztendlich. Und da entscheidet meist nicht nur der Klang, sondern manchmal auch das Aussehen (wenn es sich ins Wohnzimmer einfügen soll) und natürlich auch das Spielgefühl.
Roland hat ganz andere Klaviaturen als Johannus oder Viscount. Von daher: viel testen. Druckpunkt, Rutschfestigkeit prüfen,...

Wir würden uns sicherlich sehr über deine Berichte freuen und welches Instrument es denn wird.


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24.09.2012 12:13
#15 RE: Orgelkauf... was nun?
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Zu dem Händler:
eines war mir noch entfallen zu diesem Händler in Do:
Gebraucht in ebay ersteigerte Instrumente (4 Jahre alte Vivace 40) werden kurz darauf als neue Vorführinstrumente mit voller Garantie angeboten.
Während zeitgleich wenige Zentimeter weiter oben im gleichen Zentrum der Verkauf der gesamten Vivace Reihe nicht mehr angeboten wird aufgrund der hohen Reklamationsquote. [wink]
Die Vivace 40 für 1580 € privat verkauft und wenige Tage später für 3450 € als Vorführinstrument wieder aufgetaucht. Bei Fragen zu Beweisen kann ich auch gerne entsprechende Links zur Verfügung stellen.
Da ist vorbei mit lustig! Das nennt man Betrug!
Ach ja: Die Vivace 40 hatte ich zeitweise zu weniger als 4000 € Neupreis. Selbst Preise von 4000€ für eine fabrikneue Vivace 50 mit konkavem Pedal und Anlieferung sind mir noch im Gedächtnis. [grin]
Wenn mir noch Argumente pro oder contra dieses Do Orgelhauses einfallen, melde ich mich wieder. [wink]
Uwe

PORTA PATET MAGIS COR

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