Die neue Rodgers Infinity 361

  • Seite 4 von 4
21.09.2014 21:49
#46 RE: Die neue Rodgers Infinity 361
cl

Zitat von Machthorn
Das nicht, aber es ist halt mehr Technik in Form von Mechanik und Elektromagneten erforderlich. Das Ausfallpotential ist damit theoretisch höher als bei zwei simplen Tastern, einem Flipflop und einer Leuchtdiode.


Hallo Machthorn,
in der "Theorie" magst Du recht haben. Nach meinen diversen Praxiserfahrungen (an DO und PO) befindest Du Dich im Irrtum. Wieviele ausgefallene Lämpchen/Leuchtdioden in "Leuchtdrucktastern" soll ich Dir zeigen? Selbst meine Viscount-Prestige ist mit der am häufigst geschalteten Wippe (HW/P) betroffen - mal schaltet die Leuchtdiode, mal nicht [sad] .
Darüber hinaus ist die klar erkennbare und damit sicher ablesbare Signalwirkung bei direkter Sonneneinstrahlung auf beleuchtete Registertaster nicht unbedingt gegeben.
Wegen der ungesicherten Betriebssicherheit (Funktion und Ablesbarkeit) werden in diversen dt. Diöcesen Leuchtdrucktaster im PO-Bau bereits in der Ausschreibung durch die Kollegen OSV ausdrücklich ausgeschlossen.
p.s.: Die Anordnung Deiner Koppeln entspricht der BDO-Norm von 2000, also ziemlich aktuell. Die ganz neuen habe ich gerade nicht griffbereit.

Lieben Gruß
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

 Antworten

 Beitrag melden
21.09.2014 22:17
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#47 RE: Die neue Rodgers Infinity 361
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
in der "Theorie" magst Du recht haben. Nach meinen diversen Praxiserfahrungen (an DO und PO) befindest Du Dich im Irrtum. Wieviele ausgefallene Lämpchen/Leuchtdioden in "Leuchtdrucktastern" soll ich Dir zeigen? Selbst meine Viscount-Prestige ist mit der am häufigst geschalteten Wippe (HW/P) betroffen - mal schaltet die Leuchtdiode, mal nicht [sad] .


Hmm, das lässt sich dann eigentlich nur mit der Qualität der Ausführung erklären. Würden Leuchtdrucktaster auf dem gleichen Niveau ausgeführt wie die ausfallsicheren Magnetwippen, werden sie bis in alle Ewigkeit funktionieren (bzw. ca. 200.000 Betriebsstunden bei den Leuchtdioden). Ausgefallene Glühlämpchen kenne ich übrigens von der DS26, aber die sind in Eigenarbeit in unter 1min getauscht, das würde ich nicht unter Defekt sondern Wartung führen.

Das Thema Sonneneinstrahlung ist aber je nach Spieltischposition tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Übrigens habe ich auch schon Wippenbeschriftungen gesehen, deren Lesbarkeit durch die Hinterleuchtung im geschalteten Zustand merklich zu Wünschen übrig lies. Aber abgenutzter Wippenbedruck ist auch bei klassischen POs durchaus möglich, da sind wir wieder beim Thema der Ausführungsqualität...

Zitat
Die Anordnung Deiner Koppeln entspricht der BDO-Norm von 2000, also ziemlich aktuell. Die ganz neuen habe ich gerade nicht griffbereit.


Spaßig, die Orgel ist von '53, ist dieser Teil der Norm wohl schon älter?


 Antworten

 Beitrag melden
22.09.2014 20:58
#48 RE: Die neue Rodgers Infinity 361
cl

Hallo Machthorn,
abgegriffene gravierte Registerbeschriftungen kann der Orgelbauer bei seiner Jahreswartung wieder nachfärben. Man muß es dem OB nur rechtzeitig vor Abreise aus der Werkstatt mitteilen, damit er die richtige Farbe und ein paar Utensilien in der Werkzeugtasche hat [smile]
Bei den Drückerbeleuchtungen muß man inzwischen auch die 3 großen Kategorien der Leuchtmittel unterscheiden.
Glühbirnen (220 Volt- /Niedervolt (6-24V) im PO-Bau gebräuchlich, wegen des Gewindes ist ein Austausch schnell bewerkstelligt. Schwieriger wird es bei Daumenpistons, die nach dem System von T&N (Telefon und Normalzeit) befeuert werden. Dazu benötigst Du schon einen Montageschlauch (eine feine Zange greift in der Enge nie). Diese sind im PO-Bau sehr gerne u.a. von A.Feith verbaut worden. Bei Ahlborn (Ditzingen) wurden sie für die Baureihen LO und C verwendet..... Der Brüller bei beleuchteten Manubrien war bei Johannus die Baureihe CH. Dort waren die Birnchen mit ca 10 cm langen Lötdrähtchen vorn durch den Zug zu fäDeln und hinten schließlich zu verlöten. Zeitaufwand für die geübte Hand pro Manubrie nicht unter 60 Minuten..... Außerdem dunkelt die Leuchtfarbe mit zunehmender Alterung....
das werden ja Seiten, wenn ich in diesem Stil weiterschreibe....
Übrigens ein Tipp für alle Hymnusbesitzer mit Leuchttastern: Herr Reetze hat langlebigere Leuchtmittel auf seiner HP im Angebot.
... Die Anordnung der Koppeln ist in den Normvorschlägen bereits im Wiener Regulativ und auch bei E. Rupp/Schweitzer vorbereitet, also lange vor 1953 [wink] ... trotzdem brandaktuell.

Liebe Grüße vom Clemens

 Antworten

 Beitrag melden
23.09.2014 00:44
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#49 RE: Die neue Rodgers Infinity 361
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
abgegriffene gravierte Registerbeschriftungen kann der Orgelbauer bei seiner Jahreswartung wieder nachfärben.


Wobei mir da konkret eher DOs im Sinn waren...

Zitat
nach dem System von T&N (Telefon und Normalzeit)


Da werde ich wohl mit meinem Lehrherrn ein Wörtchen zu reden haben. Allerdings hießen sie zu der Zeit Tenovis...

Zitat
das werden ja Seiten, wenn ich in diesem Stil weiterschreibe....


Mach ruhig, da kann zumindest ich noch viel lernen.

Bleibt festzuhalten, dass Beleuchtung doch mehr Tücken hat als geglaubt.


 Antworten

 Beitrag melden
23.09.2014 00:53
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#50 RE: Die neue Rodgers Infinity 361
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von Aeoline
Auf dem Gehäuse der 4man Infinity beim Forumstreffen 2014 in Heusenstamm lag zur Demonstration auch ein elektromagnetisches Zugregister.
Die sind natürlich aufpreispflichtig.
Hat jemand eine Ahnung, wie viel Aufpreis pro Registerzug solche elektromagnetische Züge kosten?



Die optionalen elektromagnetischen Registerzüge bzw. Wippen für Infinity Modelle sind von Syndyne - damit von superber Qualität und Dauerhaftigkeit. Diese Züge konnte noch nicht einmal Cameron Carpenter an seiner zwei Jahre lang benutzten Masterpiece TM-928 Übungs- und Touringorgel 'zerstören' - und das war schon wahrlich ein echter Härtetest... [grin]

Natürlich kosten elektromagnetische Züge und Wippen erheblich mehr als solche aus Kunststoff - der Mehraufwand für 61 Züge und 23 Wippen einer Infinity 361 schlägt z.b. mit rund EUR 14.000 zu Buche. Klar, dafür bekommt man andernorts durchaus auch schon eine kompletten dreimanualigen Spieltisch, vielleicht sogar mit Kunststoffmanubrien, aber das ist halt der Preis für Funktion, Langlebigkeit, 'Bediengefühl' und souveräne Qualität, und auch andere Hersteller von elektromagneitschen Zügen/Wippen liegen 'aufpreislich' in ähnlichen Bereichen.

Ich habe jedenfalls bisher noch kein einziges mal einen Syndyne Registerzug austauschen müssen, und dank moderner Netzteiltechnologie entfällt heutzutage auch der gelegentliche Ersatz von früher nötigen, 'ausgelutschten' Puffer-Akkus (bei Aktivierung aller Züge und Wippen 'von Null auf Tutti' fließen ja durchaus kurzzeitig erhebliche Ströme...).

Auch bei beleuchteten Kunststoff-Zügen gibt es übrigens erhebliche qualitative Unterschiede in Material, Haptik und Präzision. Was die Hintergrundbeleuchtung anbelangt, sollten hier mittlerweile aber fast durchgängig LEDs zum Einsatz kommen, was den früheren häufigen Austausch durchgebrannter GlühfäDen quasi eliminiert (Standard ist eine LED-Lebensdauer von 30.000 Stunden, in leicht gedimmten Power-LED Versionen wie bei Rodgers durchaus auch ein Mehrfaches.

Die Diskussion zum Thema Registerwippen oder -Züge ist m.E. eher philosophischer Natur. Ich finde z.B. die typischen Klais'schen Wippen ergonomisch nicht wirklich ideal, außerdem kann man sich bei nebeneinander liegenden Wippen durchaus gern mal 'vertippen', was bei Registerzügen quasi nie versehentlich passiert. Grundsätzlich spricht aber nichts eindeutig für oder gegen beide Varianten, das ist einer Frage persönlicher Präferenzen.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!