Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln

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27.03.2010 10:15
#1 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Administrator

Gibt es aus der Forumsgemeinde irgendwelche Wünsche, was die Ausstattung der nächsten Generation von Sakralorgeln gleich welcher Marke betrifft?
Oder sind alle wunschlos (un)glücklich?


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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27.03.2010 11:30
#2 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Wünsche gibt es sicher immer wieder - in unterschiedlicher Art und Priorität.
Von einem gekauften Instrument wünscht man sich
- Langlebigkeit (betreff Hardware und Software)
- bestmöglichen Klang
- individuelle Einstellmöglichkeiten
- PC-Anschluss/USB-Speichermöglichkeiten
Im Einzelnen hängen die Wünsche oft davon ab, mit welcher Marke momentan gearbeitet wird.
Bei meiner Viscount V.50 habe ich schnell bemängeln müssen, dass das "Tutti" genauso wie ein Setzer reagiert und nur einen (vorher) bestimmten "Organ Style" benützt. Also wenn ich gerade auf dem gewählten Stil "Symphonic 1" spiele und will auf TUTTI schalten, wechselt das Instrument den Stil, wenn dort (Standardmässig...) Barock 1 gespeichert ist.
Solche Stilbrüche sind absolut unlogisch und unüberlegt. Denn an einer Pfeifenorgel klingt das Tutti auch nicht anders als alle vorhandenen Register der vorhandenen Pfeifen - nicht plötzlich was ganz anderes...

Grundsätzliche Verbesserungen sind natürlich in den Samples und (vor allem) in der Klangabstrahlung möglich und erwünscht. Das wird aber auch weiterhin, wie auch bisher, eine Preisfrage sein!


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27.03.2010 12:10
avatar  PeterW
#3 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Na, Du hast Fragen...

Doch ich möchte die Vorlage gleich beim Schopfe packen, obwohl die Erfüllung der Wünsche (vieler) am ehesten zwischen die Themen "Digitalorgeln" und "Hauptwerk" gehört.
Leider wird es keine Auflösung dieses (nur scheinbaren) Widerspruches geben, weil jeder der an der Herstellung Beteiligten zu Gunsten eigenen Profils/Marktes und aus wirtschaftlichen Überlegungen das Übergeordnete außer Acht läßt.
Im Prinzip haben wir alles am Markt, was "wir" (oder ich oder wer?) uns wünschen, wenn sämtliche Ideen und Ressourcen in einem Instrument (Modellevarianten nur nach Anzahl der Manuale und Register) vereinigt würden. Dabei wäre es so einfach.
Man nehme:

  • ein wertiges Möbel mit Wunsch-Optionen, wie Fußpistons, einem funktionell guten Schweller (nicht so ein Holzbrett!), optimierte Manualklaviaturen;[/*]
  • ein skalierbares Multitasking-Betriebssystem, ggf. sogar clusterfähig, das nicht ständig an Upgraderitits der proprietären leidet und mit einem schlanken Kernel, der nur die notwendige Kernelmodule enthält, in Echtzeit und hoher Zuverlässigkeit alles leistet, ohne 90% sinnlosen Code mitzuschleppen.
    [Rodgers macht's mit der Trillium vor, nur Martin Dyde hängt am Redmonter Spielekonsole-Treiber oder MAC OS und hat Linux kategorisch ausgeschlossen.]
    Zugleich müßte man sich von den wenig werthaltigen PC-haftigen Festplattenspeichern sowie unnötiger PC-Hardware verabschieden. Es gibt z. B. inzwischen andere nichtflüchtige Speicher, auf denen Betriebssystem, Hauptwerk und Sample(s) Platz haben und die schneller sind. Konfiguration nicht mit Klicki-Klacki-Bunti, sondern in logisch aufgebauten, gut kommentierten /etc/hauptwerk-Dateien.[/*]
  • eine gut abgestimmte, nach Käuferwünschen skalierbare Abstrahlung entsprechend der gewünschten Kanaligkeit;[/*]
  • große, Setzeranlage ~1000 mit Backup-Speicherung auf USB[/*]
  • beste Samples - man entscheidet sich für eine! Orgel, z. B. Hinzs/Schnittger (Kampen).[/*]
  • modernes Hall-/Raumakustiksystem[/*]

Doch das wird nicht kommen, weil kein Anbieter das will und sich und seine Fähigkeitkeiten kaum in so ein Projekt einbringen möchte.

Das war nur die Andeutung eines möglichen Wunsches ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


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27.03.2010 13:54
#4 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Administrator

Also wenn ich dein Posting richtig verstanden habe, ginge es dir, PeterW, um eine Art "Chimäre" zwischen "konventionellen" Sakralorgeln und dem Hauptwerksystem. Sozusagen ein edler Spieltisch mit internem Computer, der bei Bestellung der Orgel mit EINEM Hauptwerk-Sampleset bestückt wird. Die Schnittstelle zwischen Klang und Spieler bleibt aber der Spieltisch, weitere "Kontakte" mit dem Computersystem entfielen in dieser Idee.
Wenn ichs richtig verstanden habe, muss ich sagen: Gefällt mir, das wäre ein höchst interessantes Konzept! Dafuer:


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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27.03.2010 16:08
avatar  PeterW
#5 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Grundsätzlich richtig verstanden, Gemshorn.

Die meisten digitalen Orgeln funktionieren vom Prinzip her - cum grano salis - auch schon so ähnlich, nur wird an wichtigen Komponenten gespart: Samples und Prozessing. Von Abstrahlung will ich nicht mal reden.
Übrigens ist das Funktionsprinzip die Rodgers-Trillium annähernd auch schon so, auch wenn der "methodistisch-wesleyanisch-baptistische" Sound für meine Ohren ein Graus ist, den ich höchstens fürs Kino akzeptiere. Dort werkelt eben ein Linux-Kernel auf der gewissen, erforderlichen Anzahl Prozessoren.
Man stelle sich mal die 906 mit Samples einer Trost-, Silbermann-, Schnitger oder Cavaillé-Coll-(die nicht an Luftnot leidet)- oder ähnlichen Orgel vor!

Was ich beschrieb, ist natürlich eine Frage des Preises, soviel dürfte klar sein, und i. d. R. (außer bei Jörg Glebe) nichts fürs Normalo-Wohnzimmer.

Doch tröstet Euch alle: Es wird nicht kommen. Die Samplehersteller sind lizenzrechtlich restriktiv. Dydes Hauptwerk genügt sich im eigenen Heiligenschein, und keiner, auch die Orgelbauer, würden sich einen Schritt auf einen gemeinsamen Nenner zubewegen. Was dann daraus hervorginge, wäre eben nur noch eine Firma...


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27.03.2010 17:49
avatar  PeterW
#6 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Zitat von Martin
Hauptsache Linux, Hauptsache kein Windows, und dafür nur ein Sampleset?
Is ja wohl 'n Witz



Ich arbeite seit 1994 (in Worten: Neunzehnhundertvierundneunzig) mit Linux und kenne auch Windows.
Bist Du Dir sicher, daß wir uns auf der gleichen Ebene bewegen?

Wozu einen PC mit dem ganzen unnützen Codemüll und dem Beiwerk von Windows betreiben?
Willst Du beim Spielen noch E-Mail lesen und eine Patience legen? Wozu einen Bildschirm, gar noch fürs Registrieren noch betouchen (schauderhaft)? Und wenn etwas eingestellt werden muß, genügt temporär ein Laptop.
Reduktion aufs Wesentliche - und das störungsfrei mit einem störungsfreien OS!

Zitat von Martin
Aber das wird tatsächlich nicht kommen und warum? Weil Digitalorgeln und Hauptwerk zwei vollkommen verschiedene Philosophien vertreten.



Das wird wirklich nicht kommen, aber aus anderem Grund: Die Märkte vertreten zur Abgrenzung zwei vollkommen verschiedene Philosophien, das Prinzip der Abbildung des Orgelklangs nicht. In beiden Fällen erhältst Du ein digitales Signal, das analog umgewandelt wird.
Und wenn Du meinst, die HW-Philosophie bestünde im "Orgeltourismus", so ist das doch hochanteilig Marketing...
Aber auch den Austausch der Samples - vielleicht übertreiben wir's mal nicht! - würde die Chimäre können.

Zitat von Martin
Das habe ich bei keiner Digitalorgel bisher erlebt. Ob sich das ändern könnte?


Genau das war meine Wunschprogrammatik.


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27.03.2010 20:26
avatar  PeterW
#7 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Zitat
Also lass die Arroganz stecken.


Wer ohne signifikante Grundlage meint: "Hauptsache Linux, Hauptsache kein Windows ... Is ja wohl 'n Witz" braucht 'ne Prise davon.
Daß es hervorragend - gerade auch mit Knopfdruck ein und aus - mit Linux funktioniert, zeigt Rodgers.

Ja richtig: "Wir reden hier immer noch zunächst von Musikinstrumenten". Das beinhaltet ebenso Bau- und Wirkungsweise.
Und hatte ich eine obligatorische Beschränkung auf ein einziges Sampleset behauptet, indem ich schrieb "auch den Austausch der Samples [...] würde die Chimäre können"? - Jedem, was er braucht.
"Vielfalt der klanglichen Möglichkeiten von Hauptwerk" ist wohl eine interpretationsbedürftige Worthülse.
Meine Intention für die "Chimäre" war: sie soll wie eine der schönsten Orgeln - je nachdem, was der Kunde bevorzugt - klingen, und das könnte Hauptwerk vielleicht vermitteln, wenn es gewollt würde.

Wohlgemerkt, der Thread heißt "Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln", und wenn dazu Gedanken aus Hauptwerk entliehen werden, sollte es legitim sein. Wenn Du dabei ideologische Bauchschmerzen bekommst, ist mir das egal. Das Thema Hauptwerk hat im Nebenzimmer seinen Platz.

Übrigens kannst Du's aber auch: "Das liegt vielleicht daran, dass ich seit 1977 (in Worten Neunzehnhundertsiebenundsiebzig) mit Bach, Beethoven, Mozart, ..."
Nun könnte ich mit "zwanzig Jahren früher" kontern, aber was sollen solche Kindergarten-Retourkutschen?


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28.03.2010 08:00
#8 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Administrator

Ich wünsche mir immer noch die Möglichkeit einer möglichst weitreichenden On-board-Intonation; Intonation per PC gerne als Zugabe bzw. für den Feinschliff, der on-board vielleicht nur mühsam zu erzielen wäre. Roland hat es mit der C-330 vorgemacht, dass so etwas möglich ist - und ich wünschte, Johannes/Gloria täte(n) es ihm gleich. Zumindest die Sample-Auswahl sollte menügesteuert vonstatten gehen können, ebenso die Anpassung der Registerlautstärken (bei Viscounts Vivace-Reihe geht beides sehr problemlos).

Sagt einer, der seinen PC nicht in unmittelbarer Nähe der Orgel stehen hat und keinen Laptop sein eigen nennt... rgel:


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29.03.2010 08:08
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#9 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Ich wünsche mir, dass man sich seine Wunschdisposition ohne Aufpreis nach Wunsch zusammenstellen kann.

Und nochwas wünsche ich mir: Das nicht jede Diskussion hier irgendwo bei "Hauptwerk" endet. Da gibt es eine eigene Abteilung.


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29.03.2010 10:14
#10 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Administrator

Zur Präzisierung: Ich nehme an, dass dein Wunsch nach selbstwählbarer Disposition Orgeln unterhalb der Monarke-Klasse betrifft - denn dort ist dieser Wunsch ja schon realisiert. Ohne Aufpreis ist zwar ein frommer Wunsch (den ich durchaus teile!), der aber vermutlich nicht auf viel Gegenliebe beim Hersteller stoßen wird. Bei Hoffrichter geht sowas aber relativ problemlos, oder?


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29.03.2010 10:30
avatar  pvh
#11 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
pv
pvh

Hallo,

ich wünsche mir, dass leichtere und kleinere bzw. zerlegbare Orgeln angeboten werden, die man ohne Möbelpacker selbst über enge Treppen (für Österreicher: Stiegen) hieven und im PKW transportieren kann. Z.B. um mal eben im Kindergarten oder Altenheim zu spielen. Bei der ollen Dr. Böhm meines Vaters seinerzeit ging das merkwürdigerweise...

Zum Wunsch nach Wunschregistrierung habe ich einen erweiterten Wunsch: Ich würde gerne die Register "meiner" Pfeifenorgel aufnehmen, so jeweils vielleicht aber maximal ein Stück Tonleiter und vielleicht ein oder zwei Akkorde, der Orgel vorspielen und die Orgel sollte dann die jeweiligen Register daraufhin selbst intonieren, damit ich zu Hause die Kirchenorgel besser "simulieren" kann.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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29.03.2010 11:29
#12 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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Administrator

gleich offtopic, aber dennoch wichtig:

Herzlich willkommen, Christoph!
Schön, dass du zu uns gekommen bist. [smile]

LG,
Klaus


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29.03.2010 23:56
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#13 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
An
Anonymous ( gelöscht )

D


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30.03.2010 01:26
avatar  PeterW
#14 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Laurie entpuppt sich mal wieder als Meister zielführender Vereinfachung O.O
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, darf ich das als optimierte Synthese wie folgt zusammenfassen:

  • Gloria Excellent (wegen der komfortableren "Polyphonie" gegenüber der Klassik und dem wunderschönen Silbermannschen "Nichtganzsosauber"[/*]
  • C-330-Equalizer, -Hallräume, -Random-Verstimmung (ist aber im "Chorus" der Gloria schon statisch drin) und -Windladen-Geometrie (die ich so toll finde, wenn man Raumbreite zur Verfügung hat, die allerdings nichts ist für unsere "Verschmelzungs"-Fans )[/*]
  • 2 Extra-(Aktiv-)Boxen (bereits mit einigen Monitormodellen kein Problem)[/*]

Ja, das wäre in meinen Augen schon ein ganz herrliches Instrument der Zukunft!

Der Vorteil der Hauptwerker liefe dann nur auf Chance hinaus, mit zitternder Stimme nach der Disko fragen zu können: "Willste mit nach ob'n komm'n? Ich zeige Dir meine Orgelsammlung." (Briefmarken ziehen halt nicht mehr so doll.) - - - [Oooh, jetzt setzt es wieder Dresche wegen Humormangels...]
Andererseits: Viele von uns sind aus diesem albernen Alter schon raus.


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30.03.2010 10:01
avatar  PeterW
#15 RE: Wünsche an die nächste Generation von Sakralorgeln
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+ 12.1.2018

Hallo Martin,
erst einmal: nicht's für ungut....
Das interpretatorische Herangehen "Werk - Orgel" stellt natürlich einen Idealzustand dar. In diesem Zusammenhang ist unbestritten des Glebesche Unikat - das ich übrigens sehr schätze - gegenwärtig kaum zu übertreffen. Allerdings wäre mit einer solchen Anschaffung auch eine Otto-Normal-Kirche haushälterisch überfordert. Eine offene Frage bleibt noch, ob sich ein Konzerthaus damit austatten würde (von den lizenzrechtlichen Problemen - weil öffentliche Aufführung -, die man bei einem solchen Projekt mit Geld womöglich lösen könnte, einmal abgesehen).
Im Einzelfall steht leider diese Lizenz-Restriktion gegen die Verwendung der HW-Samples in Digitalorgeln, so daß die erwähnten "Zwischentendenzen" wohl kaum möglich werden, die ein Umschalten von Schnitger über Silbermann über Trost auf CC oder Sauer gestatten.
Die angesprochene Usability von HW würde erheblich verbessert werden, wenn man die klassische PC-Konfiguration dezidiert anpaßt und auf bewegliche Teile (z. B. Festplatten) verzichtet.
Aber dann hätten wir ja wieder eine Digitalorgel mit austauschbaren HW-Samples Dafuer:


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