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Warum klingt die Studio besser als die Opus?

Das Thema ist ja in einigen Threads schon angeklungen:
Johannus' preiswerte 'Studio' klingt für etliche aus dem Forum besser als die teurere 'Opus'.
Als baldiger Besitzer einer Opus würde ich nur zu gerne ergründen, woran das liegt.
Habt ihr Theorien dazu?
#2 RE: Warum klingt die Studio besser als die Opus?

Interessante Frage!
Ich sage vorweg, ich habe beide Orgeln noch nicht gespielt. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass unser träges Gehirn hier eine kognitive Abkürzung nimmt und nicht objektiv bewertet. So habe ich beim Einsteigermodell vermutlich geringere Erwartungen an den Klang als bei einem Mittelklassemodell. Das hieße, einen eigentlich identischen Klang würde ich im Kontext der Studio eher als positiv wahrnehmen als bei einem deutlich teureren Modell.
Vielleicht käme es mal auf eine "Blindverkostung" unter gleichen Bedingungen (z.B. über eine externe Abstrahlung) an.
#3 RE: Warum klingt die Studio besser als die Opus?

Danke für diese erste, 'psychologische' Theorie. Einen Wettbewerb mittels gleicher (externer) Abstrahlung strebe ich nicht an; es geht mir ja um die schlichte Frage, wieso die billigere Orgel ohrenscheinlich besser klingt als die teurere. Die Fragestellung beruht auf verkaufsfertigen Orgeln, wie sie eben vom holländischen Fließband fallen.
Zeitgleich zur Eröffnung dieses Threads habe ich die selbe Frage direkt an Johannus gerichtet.
Inzwischen erfuhr ich von Johannus, dass es mit der Abstrahlung (zur Erinnerung: Studio 2.1 und Opus 4.1) zu tun hat.
Klar, dass das auf den ersten Blick paradox wirkt; normalerweise sollte 4.1 ja den 'besseren' Klang liefern.
Allerdings habe man bei der Intonation unterschiedliche Wege beschritten: Die Studio produziere ihren Klang fertig abgemischt über die Lautsprecher - bei der Opus sei der umgebende Raum in die Klanggenese mit einbezogen worden. Mehr Details könne man nicht preisgeben, ohne zugleich das 'Küchengeheimnis' zu verraten.
Im Grunde könnte man die Opus mit Studioklang ausstatten, indem man auf 2 Kanäle verzichtete und Anpassungen per Intonat vornehme.
Ob das aber wirklich als 'Vorteil' bezeichnet werden kann, daran zweifle wohl nicht nur ich.
Nach Erhalt dieser Informationen bin ich aber zuversichtlich, dass aus der Opus noch mehr herausgeholt werden kann als was ohnehin schon in dieser sehr schönen Orgel drinnen steckt.

Das klingt ja auch merkwürdig. Ich habe quasi ein Auto mit Vierradantrieb, lege aber eine Achse davon still, um ein subjektiv besseres Fahrerlebnis zu bekommen. Jetzt könnte man hierbei sogar noch argumentieren, der Vierradantrieb hat tatsächlich eine Sicherheitsfunktion. Aber zurück auf die Orgel übertragen stellt sich ernsthaft die Frage, wozu werden 2 zusätzliche Kanäle verbaut, wenn sie keinen klanglichen Mehrwert bieten? Das macht mich neugierig auf ein Probespiel!
#5 RE: Warum klingt die Studio besser als die Opus?

Da muss ich dir Recht geben.
Bei Johannus war man sich bis heute anscheinend nicht bewusst, dass ihre Billigorgel ernsthafte Konkurrenz für die höhere Modellreihe bedeutet.
Es ist wohl zu simplifizierend, der größeren Abstrahlung einen Mehrwert in Bausch und Bogen abzusprechen; die Opus hat bestimmt mehr 'Wumms' (oder wie immer man ein fülligeres Klangergebnis bezeichnen will), vielleicht sogar mehr Differenziertheit. Aber 'schöner' klingt - wenigstens bisher - die Studio.
Johannus muss unbedingt dafür sorgen, dass die Opus sofort, d.h. ohne viel Nacharbeit, besser klingt als die Studio. Und dass dort ja niemand auf die Idee kommen möge, die Studio nun künstlich auszubremsen, damit die Opus im Vergleich doch noch besser klingt.
#6 RE: Warum klingt die Studio besser als die Opus?
Die Antwort von Johannus KÖNNTE bedeuten, dass der Händler dann auch eine Einmessung der Opus in seinem Show-Room vornehmen müsste - und das unterlassen hat. (Ich erinnere an die Roland Klassik, die vor 15 Jahren genau daran gescheitert ist: Weil die Händler nämlich überhaupt keine Zeit und Bock und Ahnung hatten, irgendwas an den instrumente zu fummeln. So konnte der u.a. aus diesem Forum begeisterte Kaufinteressent weder den damals bahnbrechenden Sterieo-Sound noch den damals sensationellen Hall hören. Anschließend wurden die enttäuschten Kunden dann zu Orgeln anderer Hersteller geleitet.) Ergo: Bei Johannus sollte man eigentlich wissen, dass die Händler die schwächste Stelle der Kette sind.
Würde man bei Johannus (und dort speziell bei den BWLern und in der Chef-Etage) ferner wirklich noch nicht verstanden haben, dass die Kunden zuerst auf den Preis und nicht mehr auf Klang, Klang, Klang schauen, wäre das für mich eine äußerst schlüssige Erklärung für diverse nicht nachvollziehbare Modellentscheidungen der jüngeren Zeit (und Dein Problem mit der teuren Nachrüstung).

#8 RE: Warum klingt die Studio besser als die Opus?
Als wir zum Forumstreffen seinerzeit die Unico 400 in Baunatal unter den Fingern hatten, meine ich zu erinnern, daß der Chef damals über die ganz frisch gelieferte nagelneue OPUS, meinte, daß man sie so nicht verkaufen könne.... Sie stand zwar in der Ausstellung, war aber für uns nicht zum Betasten freigegeben???
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