Parabrahm Eichwalde

29.12.2022 10:50
#1 Parabrahm Eichwalde
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Nachdem einer unserer Mitforisten nur 300 Meter entfernt hockt und ich an das Örgelchen auch schon immer mal ran wollte - neben dem, vielleicht auch mal ein Tönchen auf der Hofrichter-Orgel drücken zu dürfen, mal ein Youtube-Leckerbissen, der mir erst heute aufgefallen ist.

https://youtu.be/2iKuO259lig


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29.12.2022 14:15
#2 RE: Parabrahm Eichwalde
cl

Ich wußte gar nicht, daß es davon noch ein Exemplar gibt.
Hier gibt es ein paar interessante Informationen zur Genese des Instrumentes.

Liebe Grüße vom Clemens

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29.12.2022 14:21
avatar  Sc1978
#3 RE: Parabrahm Eichwalde
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Ich bin etwas mitschuldig, dass diese Orgel gerettet wurde.
Meine Mitarbeiter an dem Buch " Das Harmonium in Deutschland " (Hg. Ahrens/Klinke) führte uns seinerzeit auf eine Exkursion nach Berlin, wo wir in Eichwalde eigentlich nur einen Haufen Schrott vorhanden, der lange nicht mehr spielbar war. Wir erstellten damals eine Broschüre über die Uni in Bochum, die die Verantwortlichen dort, wohl mit überzeugt hat. Dass einer der Förderer dort, den gleichen Nachnamen trägt, wie ich, ist allerdings Zufall.

Plz 40591

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29.12.2022 14:28
#4 RE: Parabrahm Eichwalde
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Dann sei Dir mal virtuell auf die Schulter geklopft, einen Kulturschatz gerettet zu haben.


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29.12.2022 14:43
avatar  Sc1978
#5 RE: Parabrahm Eichwalde
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Der größte Dank gebührt aber den Sponsoren und der Orgelbaufirma Scheffter, die das wieder so hinbekommen hat...

Plz 40591

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30.12.2022 18:50
#6 RE: Parabrahm Eichwalde
cl

Für ein Forumstreffen in der Berliner Gegend wäre das sicher ein "MUST TOUCH".

Liebe Grüße vom Clemens

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30.12.2022 19:06
#7 RE: Parabrahm Eichwalde
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Moderator

Seit mir nicht bös' liebe Leute - diese Orgel ist zweifellos eine erhaltungswürdige Zeitzeugin. Aber sie war eine orgelbautechnische Innovation, die sich nicht durchgesetzt hat. Wenn ich mir das so anhöre, ist mir klar, warum. Das wäre so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich mir als gottesdienstliches Instrument wünschen würde.
Aber - wie schon der Uritaliener treffend sagt: De gustibus ...

LG
Michael


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31.12.2022 06:45
#8 RE: Parabrahm Eichwalde
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Sie ist aber auch das kleinste Exemplar. Die größeren gingen durch mehr Registerauswahl in die Richtung klassische Orgel. Aber die Diskussion geht ja schon bei den Oktavkoppeln los...
für Puristen ein NoGo,
für Freunde der Kunst des Registrierens ein Mehrwert, wenn die Orgel nicht von den Oktavkoppeln zehrt,
für die Leute, die den fetten Brei suchen, ein absolutes Muß.

Das Prinzip der Parabrahm-Orgel rangiert zwischen Purismus und Multiplex und wird auch in der Denkweise,
Register durch geschickte Mehrfachausbeute zu sparen, heute noch angewendet.
Der Klang ist halt dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend und in dieser kleinen Ausführung natürlich schon extrem sparsam an Registern, um dennoch einen großen Klang erzeugen zu wollen.

Viele Grüße

Andreas


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31.12.2022 12:40
avatar  trm
#9 RE: Parabrahm Eichwalde
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trm

Seit über 32 Jahren lebe ich nun in der besagten Gemeinde Eichwalde, nur ca. 300 m Luftlinie von diesem Instrument entfernt, jedoch weit genug, daß selbst bei ungünstigen Windverhältnissen im Sommer und allen gezogenen Registern der Orgel auf meiner Terrasse nichts mehr zu hören ist.

Ganz zerknirscht muss ich gestehen, daß ich diese Orgel seit der Weihe nach der Restaurierung A.D. 2002
einmal gehört habe. Ohne triftigen Grund (Forumstreffen?) wird sich daran bis an das Ende meiner Tage auch nichts ändern.

Werde ich nun mit Schimpf und Schande aus dem Forum verstoßen?

PS: Im 9 km entfernten Königs Wusterhausen gibt es in der Kreuzkirche eine ausgezeichnete Ahrend-Orgel von 2009 (II/P/19).
https://www.neukoelln-evangelisch.de/ahrend-orgel-kw


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31.12.2022 14:50
#10 RE: Parabrahm Eichwalde
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Moderator

Zitat von Ippenstein im Beitrag #8

Das Prinzip der Parabrahm-Orgel rangiert zwischen Purismus und Multiplex und wird auch in der Denkweise, Register durch geschickte Mehrfachausbeute zu sparen, heute noch angewendet.
Der Klang ist halt dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend und in dieser kleinen Ausführung natürlich schon extrem sparsam an Registern, um dennoch einen großen Klang erzeugen zu wollen.



Winfried Ellerhorst widmet diesem Orgeltypus in seinem "Handbuch der Orgelkunde" ein ausführliches Kapitel, in dem er auch größere (realisierte) Dispositionen vorstellt. Er betrachtet diese Entwicklung durchaus ambivalent, sieht Möglichkeiten und Risiken. Klar, dass größere Instrumente "mehr nach Orgel" klingen, da weniger Tonlöcher durch geschickte Kopplung und Transmissionslösungen geschlossen werden müssen. Ich hab' meiner (organologisch unverbildeten) Frau den Soundtrack vorgespielt. Sie hat ihn (ohne Soufflieren meinerseits) sofort als "Kirmesorgel" eingestuft, d.h. als gepresst, diskantlastig, in den Mitten zu mager. Klar, man kann an solchen Orgeln lernen, "tricky" zu registrieren. Mit den flirrenden, aus unreinen Quinten ausgezogenen Mixturklägen habe ich indes erhebliche Probleme - vor allem bei engen Mensuren. Tant pis: Chacun a son goût ...

LG
Michael


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31.12.2022 14:56
#11 RE: Parabrahm Eichwalde
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Moderator

Zitat von trm im Beitrag #9

Werde ich nun mit Schimpf und Schande aus dem Forum verstoßen?



Keine Angst Theo:

*Leiser Trommelwirbel*
Knie nieder und empfange hiermit die Salbung zum intergalaktischen Kustos und Forumsbeauftragten für Parabrahm-Orgeln - verbunden mit der Auflage, dich dorthin zu begeben zwecks intensiver Betastung, Behorchung und Berichterstattung!
*Elgar: Pomp and circumstance march Nr. 1*

LG
Michael


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31.12.2022 15:01
avatar  trm
#12 RE: Parabrahm Eichwalde
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trm

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #11

Keine Angst Theo:
*Leiser Trommelwirbel*
Knie nieder und empfange hiermit die Salbung zum intergalaktischen Kustos und Forumsbeauftragten für Parabrahm-Orgeln - verbunden mit der Auflage, dich dorthin zu begeben zwecks intensiver Betastung, Behorchung und Berichterstattung!
*Elgar: Pomp and circumstance march Nr. 1*
LG
Michael


Du Sadist!


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31.12.2022 15:11
#13 RE: Parabrahm Eichwalde
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Ich kann mir gut vorstellen, daß Register 2. und 3. Ordnung (also Prinzipale 1. Ordnung, lautes Restgedöns wie Flöten und Gamben 2. Ordnung, leises Restgedöns Gedackte und leise Streicher 3. Ordnung) problemlos doppelt oktaviert ausgebaut werden könnten, so daß man aus diesen noch mehr Stimmen generieren kann, ohne daß der Gesamtklang der Orgel gestört wird. Es geht dabei auch nicht darum, die ganze Zeit alle zusätzlich gewonnenen Stimmen zu nutzen, sondern sie eben gezielt (wie den Rest ja auch) einzusetzen. Im Plenum würden die zusätzlichen Stimmen dann sowieso untergehen und nur Füllsel sein.
Aliquoten und schon gar keine Mixturen sollte man freilich aus solchen Extensionen nicht gewinnen. Das geht dann wirklich in Richtung Sparorgel wie auch die spätromantischen Dinger, die als höchstes Register einen 4-Fuß haben (Mixtur 2 2/3 außen vor gelassen) und der Rest mit Oktavkoppeln gewonnen werden muß.

Guten Rutsch ins neue Jahr. Ich habe jetzt noch 2 GD und dann Feier.


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