Hallo,

seit Januar habe ich meine Gloria-Concerto 350 um ein Hauptwerksystem (Hauptwerk 6) ergänzt. Im Grunde läuft alles prima und ich empfinde das als eine wunderbare Sache.

Eine Frage treibt mich seit einigen Tagen aber doch um und vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben:
Ich habe in den letzten Tagen mit der Möglichkeit herumgespielt, dass Hauptwerk Wav-Dateien des eigenen Spiels mitschneidet. Überall liest man immer, dass dieses absolut verlustfrei geschehen würde, aber ich habe den Eindruck, dass dann vielleicht irgendetwas in meinen Einstellungen vielleicht nicht stimmen könnte. Explizit habe ich versucht Aufnahmen mit dem Caen-Sampleset zu machen. Der Audeze LCD-2 Classic-Kopfhörer leistet mir in Verbindung mit dem Steinberg UR44-Interface gute Dienste und der Klang hat beim spielen eine überwältigende räumliche Tiefe. Bei den Aufnahmen scheint es aber so, als ob da etwas fehlen würde. Direkt nach dem Einspielen habe ich die Wav-Dateien am selben PC mit exakt derselben Hardware nochmal wiedergegeben und es war so das Gefühl, als ob die ganze Sache trockener, irgendwie direkter sei, als im Hauptwerk Livespiel. Das Problem ist, dass unter diesen geänderten akustischen Gegebenheiten meine Artikulation nicht mehr hundertprozentig dazu passt.
Ich habe dann viel probiert: Bei einzelnen Akkorden und gerade bei Schlussakkorden ist der Nachhall voll da, aber im laufenden Spiel, hat man den Eindruck, als ob der Aufnahme etwas weggenommen wurde, was im Spiel mit Hauptwerk noch da war. Ich habe auch nochmal andere Leute direkt an dem Hauptwerkrechner Vergleich hören lassen mein Spiel und die Aufnahme und mir wurde bestätigt, dass da im Direktvergleich ein gewisser Unterschied zu hören sei.

Hat mit so einem Phänomen schonmal jemand Erfahrung gemacht? Sollte es nicht eigentlich möglich sein, dass die aufgenommene Wav-Datei hundertprozentig identisch mit dem ist, was Hauptwerk mir im Spiel akustisch anbietet, sofern zumindest mit exakt derselben Hardware wiedergegeben?

Vielen Dank für jeden Tipp.

Ach ja, eines noch: Ich benutze keinen Hauptwerkhall, sondern nur den Hall des Samplesets.

Also, es handelt sich um ein Wet-Set Surround, es läuft aber derzeit nur auf Stereo.

Ich habe das nochmal nach Hauptwerkhandbuch überprüft, aber als Recording-Bus war der normale Main-Bus ausgewählt. Ich habe dann nochmal probiert über unterschiedliche Kanäle zu spielen und aufzunehmen, das änderte aber nichts am Resultat, außerdem hatte ich es nochmal in 16Bit als auch in 32Bit probiert.

Dann habe ich auch nochmal statt mit der Hauptwerkaufnahmefunktion den Line vom Audiointerface in meinen Tascam-Recorder geführt. Das war eine Nuance näher dran.

Erstaunlicherweise stellt mich der Klang deutlich mehr zufrieden, seit er von Youtube komprimiert wurde (das Ergebnis ist hier zu sehen: https://youtu.be/XIPvj_6l7_4). Es klingt zwar immer noch ein wenig anders als mein Ziel, ist aber jetzt schon sehr nah dran.

Meine etwas verwegene Theorie dazu ist nun, dass vielleicht die Aufnahmequalität von Hauptwerk vielleicht tatsächlich 100% an Klarheit liefert, während im Spielbetrieb gewisse Verunklarungen herrschen, die ich als ein Mehr an Räumlichkeit empfinde und wenn dann die Qualität durch Komprimierung wieder etwas reduziert wird, kommt man dem vielleicht wieder etwas näher. Wenn ich das jetzt so lese, kommt mir das aber auch etwas widersinnig vor ...

Vielen Dank jedenfalls für den Impuls.

Zitat von HeBo im Beitrag #4

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Bekommt der eventuell einen Mixdown von vier Kanälen auf zwei ausgespielt?

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