Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg

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07.08.2020 10:50
avatar  pvh
#1 Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
pv
pvh

Hallo,

ist die Nummer 867 (Maria, Himmelskönigin) im Gotteslob des Bistums Augsburg von der Melodie her identisch mit der Nummer 579 (Maria, Himmelskönigin; M: Nikolaus Herman 1562) im alten Gotteslob?

Wenn nicht, wo gibt es Abweichungen oder welche ganz andere Melodie wird verwendet?

Danke und beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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07.08.2020 11:27 (zuletzt bearbeitet: 07.08.2020 11:31)
#2 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Soweit ich das überblicke: keine melodische und textliche Übereinstimmung mit GL 579 (alt). Laut Carus Gotteslob-App wird für GL 867 Augsburg die Melodie zu "Maria, breit den Mantel aus" von GL 595 (alt)/534 (neu) verwendet. Melodie Innsbruck 1640, Text Friedrich Dörr. Das stimmt auch mit den Angaben zu Regensburg GL 879 überein.
Das gleiche Ergebnis liefert auch "Gotteslob Digital"


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07.08.2020 15:47
avatar  fawe
#3 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
fa

Zusätzliche Spitzfindigkeiten:
GL(alt) 579: Text nach "Ave Regina caelorum"
Augusburg GL(neu) 867 und Regensburg GL(neu) 879: Text von Friedrich Dörr zur Patrona Bavariae (Refr. "Patronin voller Güte, das Bayernland behüte."), wobei in Augsburg vier und in Regensburg sechs Strophen abgedruckt sind.
Melodie Augsburg: Wie in GL(neu) 534, mit Viertelauftakten am Zeilenanfang.
Melodie Regensburg: Wie in GL(alt) 595, mit Achtelauftakten.


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07.08.2020 16:24
#4 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

Das ist ja besonders günstig, wenn die Achtelauftakte nun in den Eigenteilen beibehalten werden, wo sie im Stammteil eliminiert wurden...


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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07.08.2020 16:28
avatar  fawe
#5 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
fa

War wohl ein versehen, wie ich erfahren habe. Mir sind allerdings die Achtelauftakte lieber, die sind in unserer Gemeinde so "akzeptiert", dass sie von den meisten heute noch gesungen (und von mir aus alter Gewohnheit oft auch gespielt) werden.


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07.08.2020 16:42
#6 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

In diesen Dingen bin ich ein "gehorsamer Diener" des Gesangbuchs - und halte mich weitestgehend an die Fassungen, die dort drin stehen. In meinen Gemeinden ging die Umstellung der vielen Kleinigkeiten recht sang- und klanglos über die Bühne. Zweimal suggestiv vorgespielt und die Achtelauftakte waren Geschichte...


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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07.08.2020 17:46
#7 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Moderator

Ich entsinne mich an Blut, Schweiß und Tränen, bis unsere Gemeinden bei der Einführung des EG von 1993 die kurzen Auftakte kapiert hatten - zum Ausgleich dafür gab es in anderen Chorälen dann Halbe ...
Babylonische Metrumsverwirrung ...

Ich bin mal gespannt, ob es zu meinen Lebzeiten noch ein neues EG gibt, in dem diese Veränderungen in ökumenischem Gehorsam wieder abgeschafft werden ...

Mir tun die Kreiskantoren leid, die dann vor ihre gestandenen Organisten treten und ihnen erzählen müssen, dass die neue Lösung viiiiiiiiel besser sei. Hoffentlich müssen das die bis dahin sicher flächendeckend inthronisierten "Popkantoren" erledigen ...

LG
Michael


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07.08.2020 19:16
avatar  pvh
#8 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
pv
pvh

Hallo,

OK, Danke, dann ist alles klar. Wegen der lokalen Singegewohnheiten frage ich vor Ort im Pfarrbüro nach ;-)

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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07.08.2020 20:50
#9 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #7
Ich entsinne mich an Blut, Schweiß und Tränen, bis unsere Gemeinden bei der Einführung des EG von 1993 die kurzen Auftakte kapiert hatten

Ihr habt "Maria, breit den Mantel aus" im EG? Das nenn ich mal gelebte Ökumene.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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07.08.2020 21:27
avatar  fawe
#10 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
fa

Jaja ... "Während der Bischof sich umzieht, singen wir 'Maria breit den Mantel aus' ..."

Falls noch eine Idee fürs Nachspiel gesucht wird: https://youtu.be/ft4VGtgv3uk


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07.08.2020 21:36 (zuletzt bearbeitet: 07.08.2020 21:42)
#11 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #9

Ihr habt "Maria, breit den Mantel aus" im EG? Das nenn ich mal gelebte Ökumene.



Schelm!
Aber beim Fallschirmjägerlied haben wir z.B. die Achtel-Auftakte, die Ihr jetzt wieder abgeschafft habt, nachdem wir sie 27 Jahre lang mühsam um der Ökumene willen unseren Leuten beigebracht haben ...

LG
Michael


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07.08.2020 21:58
#12 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

Uns ging es bei "Vom Himmel hoch" nicht anders. Im Buch vor dem Gotteslob lauter Viertelauftakte, langsames Singtempo. Ab GL 1975 Achtel-Auftakte und straffes Singtempo. Ab GL 2013 wieder Viertelauftakte...

Edit: Ah! Das "Fallschirmjägerlied" ist vermutlich jenes hier!


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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08.08.2020 07:27
#13 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #12
Ab GL 2013 wieder Viertelauftakte...


Tja, und das "ö" ist wieder flöten ...

LG
Michael


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08.08.2020 09:46
#14 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
tr

Zitat von Gemshorn im Beitrag #12
Ah! Das "Fallschirmjägerlied" ist vermutlich jenes hier!

Jetzt hab ich's auch endlich kapiert. Man sollte nicht den Fehler begehen, bei Google nach "Fallschirmjägerlied" zu suchen.
Wenn der Wikipedia-Artikel richtig liegt, ist die Variante mit Achtel-Auftakt die ursprüngliche Luther-Version und die mit Viertel-Auftakt, die barocke Version, die u.a. Bach kannte und verwendet hat.
Mir persönlich gefällt die Variante mit dem kurzen Auftakt besser.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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08.08.2020 10:26
#15 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Moderator

Man muss die kurzen Auftakte nicht als präzise metrische Einheit, sondern als schwach betonte Silbe vor einer stark betonten auffassen. Dann entsteht ein Versmaß, das sich mit der Sprachmelodie deckt. Und das kapieren die Leute auch instinktiv. Versucht man, diesen Achtelauftakt als zackige Wendung auf dem Exerzierplatz aufzufassen, geht es daneben. Wird dann noch die Pause zwischen Vorspiel und Begleitsatz überexakt ausgezählt (was ich normalerweise für richtig halte, so gelernt und gelehrt habe), dann kann man froh sein, wenn die ersten Sänger auf die dritte Silbe "einsteigen". Der überwiegende Teil der singenden Gemeinde hat "nich' jedient" ...

Ich begleite den ersten Vers i.d.R. obligat, c.f. mit Trompete oder Cornett, wenn ich eine "Variantendiskussion" vermeiden will. Eine leichte Dehnung auf der Achtelnote ermöglicht der Gemeinde das "Aufspringen". Alle folgenden Achtel kann man dann exakt spielen.
In einigen Gemeinden im Hintertaunus sind jedoch noch die Melodiefassungen des "Reichsliederbuches" in den Hinterköpfen. Wenn man da versucht, die "moderne" Fassung durchzusetzen, wird hinterher am Stammtisch räsoniert, warum der Organist so "falsch" gespielt hat, obwohl man es ihm doch laut und "richtig" vorgesungen habe ...

LG
Michael


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