Zwischen den beiden Weltkriegen hat das Haus Klais mehrere Großorgeln in Belgien gebaut. Auslöser dafür war vor allem die Affinität des bedeutenden Organisten und Orgellehrers Flor Peters zu Hans Klais' großen Instrumenten. Peeters war von Mitte der Zwanziger Jahre bis weit in die Nachkriegszeit hinein die prägende Persönlichkeit für zwei Organistengenerationen. Als Organist der Kathedrale in Mecheln und als Lehrer des dortigen Lemmensinstitutes, der zentralen Ausbildungsstätte für Belgiens Kirchenmusiker, war er zu Lebzeiten der führende Repräsentant der franco-flämischen Schule. Die großen Orgeln von Hans Klais mit ihrem üppigen Grundstimmenfonds, ihren gut verschmelzenden Aliquoten und den farbenreichen Zungen entsprachen so sehr seinem Klangideal, dass bis zu Kriegsbeginn in Belgien etliche repräsentative Neubauten aus Bonn entstanden.

Ich habe aus dem Archiv Klais folgende Werbeblätter von Orgeln zusammengestellt, die noch existieren:

https://klais.de/_klais/bilder/pdf/Folge...rist_Koenig.pdf
https://klais.de/_klais/bilder/pdf/Folge...erloo_Abdij.pdf
https://klais.de/_klais/bilder/pdf/Folge...ge_Salvator.pdf
https://klais.de/_klais/bilder/pdf/Folge...skathedraal.pdf

Um die Orgel in Antwerpen kümmert sich inzwischen ein Förderverein:
http://www.kristus-koning.org/klais-orgel.php

Die Orgel in Brügge ist erhalten, dort wird offenbar an der Neukonzeption einer mehrteiligen Anlage gearbeitet, aber nicht unter der Regie des Hauses Klais.
Die Orgel in Gent ist weitgehend unverändert erhalten:
https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Bavo-Kathedrale_(Gent)

Über die Norbertiner-Abtei in Tongerloo konnte ich nichts in Erfahrung bringen.

Da hilt wohl nur der Lokal-Augen- und Ohrenschein. Gar keine üble Idee, wenn ich so darüber nachdenke. Belgien ist ein Land der kurzen Wege, an einem verlängerten (und spielfreien) Wochenende oder auch an ein paar kasualienfreien Werktagen dürfte das zu schaffen sein.

Wer sich einen Eindruck vom Klang dieser sagenhaft schönen Instrumente verschaffen will, ohne eine Grenze zu passieren, dem seien folgende Werkstattschwestern zur Besichtigung empfohlen:
Ludwigshafen, Herz Jesu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herz-Jesu-Kirche_(Ludwigshafen)

Münsterschwarzach, Abteikirche:
https://organindex.de/index.php?title=M&...ner-Abteikirche

Von dieser Orgel und ihrem exzellenten Organisten P. Dominikus Trautner gibt es etliche gelungene CD-Einspielungen.

LG
Michael

Technische Anmerkung: Die Verlinkung der Wiki-Seiten klappt nicht - wieso auch immer. Ihr bekommt den Hinweis: "Seite existiert nicht." Einfach im Suchfeld Eures Browsers hinter den Ortsnamen eine "Klammer zu" eintragen - dann funzt's.

Ich weiß. Diesen Spieltisch hat Hans Klais ja von Mitte der 20er Jahre bis zu seinem Tod in den 60ern gebaut. Meine Übungsorgel in der Merziger Peterskirche hatte ihn und hat ihn bis heute. Sie ist ein paar Monate älter als die Himmeroderin und ich entsinne mich noch, das P. Raymund van Husen aus der Eifel zur Orgelweihe anreiste, um seine Vorfreude zu steigern. Diese Spieltische sind ein Muster an Logik und Ergonomie. Ich liebe sie und ich finde es herrlich, dass der Enkel sie wieder baut - mit den kleinen gekröpften Wippen im Halbrund. Die senkrechte Doppelreihe Garderobenhaken beiderseits der Klaviatur finde ich einfach unpraktisch. Dass man daran "bewusster" registriert, ist eines der vielen Märchen, die kolportiert werden.

LG
Michael

Zitat von wohli im Beitrag #2

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Es fällt auf, dass bei deiner Verlinkung die Klammer-Zu nicht in blau, sondern schwarz ist - kann es sein, dass du den Link nicht komplett kopiert hast und die Klammer nachträglich gesetzt hast?

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