Intonierbarkeit - Registerbibliotheken

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11.02.2011 10:59
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#1 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
An
Anonymous ( gelöscht )

Der Clou ist für den Orgelbesitzer, dass er einfach immer mal wieder wechseln kann. Damit wird einer HörermüDung vorgebeugt.

Nicht von der Hand zu weisen ist auch, dass der Händler schon bei der Aufstellung der Orgel mit diesen 12 Intonationen (bei der Symphonica gibt es auch gleich noch den passenden "Raum" dazu) die Orgel eigentlich zu 80 Prozent korrekt auf seinen Raum einstellen können sollte. Ferner passt die Orgel so auch zu 90 Prozent des Geschmacks der Käufer. Die lernen einmal: mir gefällt Romantik und Trio. Da muss ich drücken wenn ich eingeschaltet habe und dann geht die Post ab.

Die 10 Prozent mit ausgefalleneren Wünschen, die tummeln sich in Internetforen, aber die Normalos interessiert das nicht die Bohne.

Neulich erlebte ich eine Organistin an einer kleinen Vivace. "Huch, das kann ich ja garnicht. Neee, das ist garnichts für mich." DAS sind die Realitäten des größten Teils der Kunden, die DOs wollen. Erzählt solchen Leuten mal von Touchscreen und Intonationsmenüs! Ich merke immer mehr, was für kleiner, "erlesener" Kreis von Orgeliebhabern wir hier sind mit Wünschen, die 90 bis 95 Prozent der User nicht wollen.

Leider.

Laurie


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11.02.2011 11:37
#2 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Ich widerspreche dieser Einschätzung.

Woran sollen sich die Hersteller denn orientieren?
An einem 75jährigen Organisten, der ehemals als Dorfschullehrer mehr schlecht als recht das Tastendrücken auf einem jahrzehntelang nicht mehr gestimmten Klavier erlernte — und dessen technisches Interesse möglicherweise bei der Einführung des Farbfernsehens endete?
Ich fände es verhängnisvoll, sich in der Produktentwicklung und -pflege ausschließlich von den Kapazitäten einer alternden und vermutlich in absehbarer Zeit aussterbenden Organistengeneration leiten zu lassen.

Ich kenne viele junge Organisten, die selbstverständlich Kinder des Internetzeitalters sind und keinerlei Berührungsängste mit neuen und neuesten Technologien haben. Ein Sample-Auswahlmenü wie etwa in der Vivace mutet für diese Generation ohnedies schon steinzeitlich an (monochromes Display, riesige Schrift, große klobige Tasten zur Navigation und Bedienung etc.). Johannus kommt diesbezüglich nicht besser weg: 2zeilige Menüs mit grobpixeliger Schrift wie bei Handys der ersten Generation. Man wundert sich...

Nein, die Digitalorgelhersteller haben hinsichtlich der Flexibilität durchaus den richtigen Weg beschritten.
Jedoch vermisse ich echte Konsequenz in der Umsetzung des technisch Machbaren. Wo bleibt eine Orgel, die eine riesige Registerbibliothek dergestalt verwaltet, dass man in Auswahl und Wippenbelegung völlig frei agieren kann? Technisch ist das seit Ewigkeiten kein Problem, aber es traut sich niemand darüber.

Hält man uns Kunden für zu dumm, damit umzugehen?

Viscount hat sich hier bisher am weitesten vorgewagt; erst mit den Billigprodukten der Vivace-Reihe (Registerbibliothek mit vertretbarer Flexibilität), heutigentags mit den Physis-Orgeln (riesige Bibliothek, unveränderliche Standarddispositionen, Speicherplätze für User-Dispositionen).
Aufs Ganze gesehen habe ich aber immer noch das Gefühl, dass Johannus & Co. meilenweit hinter der gewiss rasanten technischen Entwicklung hinterher hinken.
Aber wenigstens stimmt die Richtung... ein Silberstreif am Horizont. rgel:


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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11.02.2011 13:16
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#3 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn
Wo bleibt eine Orgel, die eine riesige Registerbibliothek dergestalt verwaltet, dass man in Auswahl und Wippenbelegung völlig frei agieren kann? Technisch ist das seit Ewigkeiten kein Problem, aber es traut sich niemand darüber.

Hält man uns Kunden für zu dumm, damit umzugehen?



Achtung, Feind hört mit! Auf dass wir hier keinen Unsinn reden!

Interessante Bemerkung. Ich glaube eher, dass die DO Hersteller - im Gegensatz zu HW, deren Bestehungsgründe etwas schwammiger sind - sehr bemüht sind sich als "Orgelbauer" verstanden zu fühlen.

Schaut doch mal bei Monarke ins Web! Johannus versteht sich als Orgelbauer und muss sich damit, um ernst genommen zu werden, am traditionellen Orgelbau orientieren, um nicht in Gefahr zu geraten mit Playstation und Wii in dieselbe Kategorie der Freizeitgestaltung eingeordnet zu werden und auf derselben Googleseite zu erscheinen. Und das ist ja ganz in unserem eigenen Interesse.

Bei HW... Da berufen sich die Hersteller und Produzenten auf Wahrung und Konservierung historischer Insturmente (mit einem Eifer, den wir ja gerade gesehen haben) und / oder mehr als Softwarefreaks in einem eindeutigen HiTec Bereich.

Im Klartext : Fühlt sich auf den Schlips getreten :

* Der DO Hersteller, der nicht als Orgelbauer verstanden wird

* Der Sample- und HWproduzent, der nicht als Orgelspezialist annerkannt wird...

Das wirft übrigens die andere Frage auf, welchen Speicherplatzumfang ein Register einnimmt und das auch gerade bei Registersamplen, bei denen Taste für Taste gesampelt sind. Hat da einer von Euch dier geringste Vorstellung? Wir könnten ja mal Helmut fragen.

Halt! Ein anderer Aspekt, Gemshorn!

Time is money. Das gilt überall. Schliesslich ist auch in einer gehobenen DO nicht die DO selber das teure, sondern die vielen Arbeitstunden um gescheite Samples aufzunehmen, zu filtern, aufzuarbeiten etc. etc. Diese eindeutige Zeit berechtigt den hohen Preis einer guten DO. Also gerechterweise sollte man fragen, was dann so eine Riesenbibliothek kosten sollte.

(Bin neulich auf der Autobahn neben einem kleinen weissen Firmenwagen von Johannus begegnet : Sowohl Fahrer + Auto + Spesen müssen ja bezahlt werden!) Auf diesem Gebiet ist Martin van Heerde von Johannus mal ganz nervös geworden, als er auf Grund eines Missverständnisses glaubte Johannus Samples würden unter der Hand auf unseren Foren ausgetauscht! Seinen Stress konnte ich gut verstehen!


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11.02.2011 14:02
#4 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Zitat von Mathias91
(...) ist Martin van Heerde von Johannus mal ganz nervös geworden, als er auf Grund eines Missverständnisses glaubte Johannus Samples würden unter der Hand auf unseren Foren ausgetauscht!


Wie kommt der gute Mann denn auf so eine absurde Idee?

Aber zur Sache:
Es geht mir doch nicht darum, in jeder kleinen Opus eine Bibliothek von 700 Registern vorzufinden.
Klein ist die Auswahl schon heute nicht, wenn es doch immerhin stattliche 5 Varianten pro Register gibt.
Was mir aber noch schmerzlich fehlt, ist die größere Flexibilität im Zugriff auf die Orgelbibliothek. Gesetzt den Fall, die Samplebibliothek wäre ein Pool, aus dem ich mich völlig frei bedienen und meinen Registerwippen zuordnen kann: Dann könnte doch auch leckere Kostbarkeiten wie ein Quintatön, eine Dulciana, eine Vox humana, ein Larigot usw. in dieser Bibliothek Platz finden. Und es bliebe mir als User überlassen, auf welche Wippe ich mein Wunschregister lege.
In meiner Gloria habe ich im Hauptwerk zB eine Trompete 16', die ich so gut wie nie verwende. Wie sehr käme es mir entgegen, wenn ich mit 2 Handgriffen im Orgelmenü einfach eine Vox Humana oder ein Krummhorn auf die betreffende Wippe legen könnte.

Bei den auch schon in die Jahre gekommenen Vivaces von Viscount war dies möglich. Dafuer:


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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11.02.2011 14:08
avatar  Falcon 2000 ( gelöscht )
#5 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
Fa
Falcon 2000 ( gelöscht )

Also ich persönlich finde gut, dass man erstmal beim Einschalten eine gewisse feste Intonation / Disposition hat.
Aber wie Gemshorn schon schreibt, wäre es interessant, doch mit verschiedenen Registern, Lautstärken, Hall, etc über ein Computermenü zu experimentieren.
Bei Nichtgefallen oder Unübersichtlichkeit - RESET - und alles ist wie am Anfang.

Allerdings verstehe ich die Hersteller auch. Sollte tatsächlich vieles über Computer zugänglich sein, ist die Gefahr sehr groß, dass Samples geknackt, kopiert werden und dann über Tauschbörsen weitergereicht werden.
Im Moment verlangen sie ja richtig viel Geld für ein zusätzliches Register und das wäre dann wahrscheinlich eine substanzielle Verminderung ihrer Einnahmen.

Trotzdem wäre es schön, die Hersteller würden zumindest gegen Geld einen Eingriff ermöglichen. Denn soviel Computerhacker sind ja unter den Orgelliebhabern wahrscheinlich doch nicht zu finden.


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11.02.2011 14:10
#6 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Sampletausch via Orgelmenü genügt mir völlig, ich finde das sogar praktischer.
Viscount baut so etwas, warum nicht auch Johannus?


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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11.02.2011 14:19
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#7 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
An
Anonymous ( gelöscht )

.


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11.02.2011 14:30
#8 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Ich glaube, der Vergleich mit Eminent hinkt.
Deren Orgeln sind relativ hochpreisig und klanglich... ach ich sag nichts.

Zur potenziellen Digitalorgelkundschaft habe ich oben schon meine Überlegungen kundgetan.

Außerdem übersiehst du, Laurie, dass auch Johannus bei so gut wie allen Modellen eine Bibliothek mitliefert. Aber Johannus kompliziert den Zugriff, indem man PC und Kabel dafür braucht.


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11.02.2011 16:58
avatar  Hymnus_IV ( gelöscht )
#9 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
Hy
Hymnus_IV ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn
Sampletausch via Orgelmenü genügt mir völlig, ich finde das sogar praktischer.
Viscount baut so etwas, warum nicht auch Johannus?


Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Digital-Sakralorgel-Hersteller quer Beet von Ahlborn bis Viscount auch zeitweise Orgeln an diverse Konfessionen verkauft und in Kirchen, Friedhöfen, Krankenhauskirchenzimmern etc.pp. installiert haben und somit deren DOs nicht nur in Privathaushalten zu finden sind. [wink]

Stelle Dir folgendes Szenario vor, bzgl. freies Belegen der Registerwippen:
Irgendein Möchtegroß-Mitorganist der zufällig auf der Durchreise ist, sitzt an "Deinem" Örgelchen, baut Dir nach seinem Gutdünken eine Disposition zusammen, setzt dieses auf die Wippen, dazu noch schön gemischt in netten tollen Intonations"farben".
Du sitzt nichtsahnend Sonntags in der früh vor "Deiner" Orgel und oh shock WIE klingt denn die
Wenn Du Deine Disposition nicht auf nem USB-Stick parat hast, dann gute Nacht.


Zitat
...dass wir hier vielleicht 20 Leute sind, die solche Add-Ons wünschen


Ja, wenn man mal wüsste, wieviele Digitalorgeln so verkauft sind, und wer dann "sinnvoll" eine dem Musikstück angepasste "Intonation" wählen kann, und wer dann noch den Überblick hat, was sich hinter so reizvollen Namen wie "Erzähler 8', Piffaro V-VII" verbirgt und der bei "Stopped Flute" nicht meint, dass damit der Flötenchor abgeschaltet wird wie "Zungen ab"... da wird doch die Anzahl dieser einst großen "sakralspielenden Harmoniumgemeinde" sorry eben diese Sakral-DO-Käufer derbst gesiebt. Sicherlich gibt es einige, oder wohl speziell in Foren dann sehr viele, die anhand Ihrer Vorbildung, Erfahrung, Arbeit, diese Ausstattungsdetails perfekt umsetzen, aber seien wir doch mal ehrlich. Wieviele der Laienorganisten haben "Registerkunde"? Und diesen werfe ich dann 700 Samples vor die Füße... Zum Glück gibts ja überall den "Werks-Reset"


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11.02.2011 17:15
#10 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Zitat von Hymnus_IV
Stelle Dir folgendes Szenario vor, bzgl. freies Belegen der Registerwippen:
Irgendein Möchtegroß-Mitorganist der zufällig auf der Durchreise ist, sitzt an "Deinem" Örgelchen, baut Dir nach seinem Gutdünken eine Disposition zusammen, setzt dieses auf die Wippen, dazu noch schön gemischt in netten tollen Intonations"farben".
Du sitzt nichtsahnend Sonntags in der früh vor "Deiner" Orgel und oh shock WIE klingt denn die
Wenn Du Deine Disposition nicht auf nem USB-Stick parat hast, dann gute Nacht.


Meine Güte, als ob es keine Schutzmechanismen geben könnte. Passwort? Schlüssel?

Und nochmal: Wenn ich immer die DAU-Gruppe zum Maßstab der Produktentwicklung erhebe, steige ich irgendwann auf Gitarre um...


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11.02.2011 20:54
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#11 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn
...Ein Sample-Auswahlmenü wie etwa in der Vivace mutet für diese Generation ohnedies schon steinzeitlich an...
...Johannus kommt diesbezüglich nicht besser weg...



Die haben wohl gebündelt einen Restposten Commodore Bildschirme aufgekauft... Das ist gerade in Anbetracht der Entwicklung kleiner, solider Bildschirme, wie in einem i-Pod, die doch ein Marktrenner sind, nicht nachzuvollziehen. OK, kleiner Touchbildschirm wie in Smartphones, ist vielleicht etwas empfindlich - aber benutzt denn keiner in den Firmen privat ein moderneres Display?

Zitat von Falcon 2000
...Trotzdem wäre es schön, die Hersteller würden zumindest gegen Geld einen Eingriff ermöglichen...



Ich finde, dass Johannus da einem beim Kauf sehr entgegenkommt. Ich habe z.B. um eine Schublade für meinen Krimskrams (Stifte, Radierer, Post-its etc) gebeten, damit der Spieltisch nicht immer so verkruschtels aussieht. Habe ich auch für einen dementsprechenden Preis angeboten bekommen , obwohl es das in keinem Katalog gibt. Nach dem Kauf ist es natürlich komplizierter...

Zitat von Laurie Phelps
...Die Masse der Kunden scheint viele dieser "Spielereien" nicht zu wollen...
... dass wir hier vielleicht 20 Leute sind, die solche Add-Ons wünschen. Das ist bei den Absatzzahlen nur in Promille auszudrücken. Für die restlichen 95 bis 98,999 Prozent der Kunden bringt es den Firmen keine Vorteile...



Was die Anzahl der Käufer anbelangt, hast Du bestimmt recht. Was den Firmenvorteil anbelangt, sehe ich das anders. In der Autobranche machen die das anders. Den Trabbi konntest Du als Auto bestellen und dann mal irgendwann so bekommen, wie er gerade gebaut wurde. Bei allen luxuriöseren Automarken, gibt es eine Fülle von (überflüssigem?) Schnickschack , der aber dem einen oder anderen einfach Spass macht, so z.B. teure Sonderfarben, die ich NIE auf der Strasse gesehen habe. Der Preis ist auch dementsprechend. Allerdings, im Katalog sieht das wirklich toll nach Individualität aus und da es sich der Hersteller bei der Produktion bezahlen lässt...
Und wer von uns möchte nicht SEINE individuelle DO haben?


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11.02.2011 22:42
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#12 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
An
Anonymous ( gelöscht )



Ich stell den mal vorne weg, weil ich meine letzten Beiträge nicht als Advocatus diaboli gekennzeichnet hatte. Fakt ist, dass unsere Überlegungen bei den eigentlichen Profis der Branche - also denen, die davon leben (müssen) - zwar beifälliges Nicken hervorbringen, aber es schlicht damit nichts zu verdienen gibt. Egal mit wem ich in den letzten Jahren gesprochen habe, aber darauf lief es immer raus.

Dann nehme man Woop, Kienle oder Benedikt oder Heyligers oder Cantor. Jeder von ihnen hatte ein Alleinstellungsmerkmal. Und wo sind die heute? Einige aktuelle Namen möchte ich hier nicht nennen, um Ärger zu vermeiden. Aber der Eindruck drängt sich auf, dass wer sich zu sehr auf die Nische "Profi" verlegt, offenbar mittelfristig Absatzschwierigkeiten bekommt...?

Jetzt mal Butter bei die Fische: die Orgel, die Ihr fordert, gibt es doch schon! Die C330/380 von Roland ist intonierbar bis zum Abwinken. Es gibt ein Profimenü, das noch nicht mal in der normalen Bedienungsanleitung erwähnt wird. Darin ist unter anderem ein Weißes Rauschen zu Testzwecken des Lautsprecherabgleichs abrufbar. Es gibt eine Registerpalette mit sinnvollen Alternativen und die Orgel klingt im Plenum und Tutti so, wie man vor drei Jahren noch keine DO klingen gehört hat. Man kann die Orgel per USB-Stick als theoretisch 20 verschiedene Instrumente ausgestalten. Jedes Register ist so umintonierbar, dass man daraus locker mindestens zwei machen kann in unterschiedlichen Dispositionen. Man kaufe sich die Setzer-Software von Laukhuff (organ assist oder so) und dann kann man das übersichtlichst verwalten. Alles ist so gemacht, dass wir technikaffinen Profis damit richtig rocken können.

Die Orgel kostet in den derzeitigen Angeboten unter 9000 Euro. Und? Der eine hat was gegen die Tasten, der andere gegen das Gehäuse (die 380 sieht allerdings wirklich schön aus!), der dritte was gegen das Pedal . Na gut. Alle diese Mängel kann man auf einmal abstellen - Roland ist eine Fabrik und nicht ein Handwerksbetrieb. Aber dann kostet die Orgel etwa 14.000 Euro. Nur ein Echtholzgehäuse kostet nochmal extra. Zu teuer rufen nun die nächsten User. [sad] Wir (ich eingeschlossen) sind schon ein seltsames Völkchen...


Nachdenklich
Laurie

Edit @Mathias: wieviele Autos werden gebaut, wieviele Orgeln? Wenn bei den Autos 100 Leute die EchtholzlenkräDer mit Echtsilber-Scheibenwischerhebel und Teakholz-Innenverkleidungen kaufen, wieviele kaufen dann eine Schublade an einer Orgel? Verstehe, was Du meinst, aber ich fürchte, das läuft eben über Sonderwünsche, die man als mittelständisches Unternehmen erfüllt. Die Schublade muss heute nur noch in CAD-Daten aufgelöst werden und dann kommt die aus derselben Maschine, wie Dein Gehäuse. Hättest Du griechische Säulen gewollt, wäre das auch kein Problem gewesen (außer natürlich für Dein Konto).


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11.02.2011 23:03
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#13 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Zitat von Laurie Phelps
...Hättest Du griechische Säulen gewollt, wäre das auch kein Problem gewesen (außer natürlich für Dein Konto).



So'n Mist! Hättest Du ja mal früher sagen können! :-S

Heist es nicht in deutschsprachigen Gebieten "Geld spielt keine Rolex!" ? [sad]


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12.02.2011 09:30
#14 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
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Administrator

Ja, natürlich gebe ich Laurie über weite Strecken Recht.
Ich glaube ihm sogar, dass die Roland C-330 wirklich meinem/unserem (?) Ideal nahekommt. Und ich hab da von einem österreichischen Musikaliengeschäft (kein Orgelhändler!) gehört, welches diese Orgel zu einem absolut verführerischen Preis anböte. Nun denn.
Nur hat Roland beim Gehäuse der C-330 wirklich gemurkst. Eine Viscount Chorale (ebenfalls Laminat) oder eine Johannus Studio sehen dagegen hochwertig aus. Ich habe gar nichts gegen moderne Gehäuse, aber die wenigen Designelemente (zB Seitenbacken der Manuale) müssen in sich stimmig sein. Außerdem war Eiche hell die denkbar schlechteste Wahl. Ich habe so etwas mehrfach in natura gesehen. Bei Laminat in Eiche hell sieht man die Klebekanten eben, bei Laminat Eiche dunkel nicht.
Aber vielleicht wird uns die C-330 oder ihre größere Schwester noch weiter beschäftigen.

(Wer für diesen Thread ne bessere Überschrift weiß: PN)


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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12.02.2011 11:12
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#15 RE: Intonierbarkeit - Registerbibliotheken
An
Anonymous ( gelöscht )

Entschuldigung, wenn ich nochmal insistiere rgel: : Das Gehäuse der 380 (nicht 330!) ist kein Kleingehäuse sondern ein ausgewachsener Spieltisch! Er sieht in Natura überraschend schön aus. Ich war sehr skeptisch, aber es gab nichts zu meckern! Außerdem in Laminat Dunkel, da fällt das Laminat nicht so auf -und überhaupt muss man eben wissen, dass man Italien das Echtholz mit rund 2000 Euro extra bezahlt und in Holland immer mit. Ich hab mich ferner überzeugt, dass in der Rodgers-Masterpiece identische Registerschalter drin sind.

Gefertigt wird der 380-Spieltisch von Rodgers' Tischlerei. Man kann jetzt wirklich nur noch über das Pedal nörgeln. Aber ehrlich gesagt spielt es sich wirklich so, wie das Pfeifenpedal, was mich neulich beim (temporär wegen Konzert nötigen) Umstieg von der Opus910 fast in den Wahnsinn getrieben hätte. Die Johannus-Pedalatur ist viel zu schwergängig (hatten wir ja auch im Tread "Worauf man beim Kauf einer Sakralorgel achten sollte" berücksichtigt). Die 380 kostet gegenüber der 330 gerade mal 300 Euro mehr und hat auch noch einen Rolldeckel (Plastik). Da kann man nicht meckern.

Laurie

Titelvorschlag: "Reale Bedeutung von Intonierbarkeit und Registerbibliotheken im DO-Markt"


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