Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0

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28.11.2018 18:54
#1 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Liebe Forumsgemeinde,

heute erhielt ich lieben Besuch von unserem Wichernkantor, der eine Johannus Opus 30 aus meinem Umfeld einer gründlichen intonatorischen Revision unterzog.
Leider machte das Intonationsprogramm Intonat von Anfang an Zicken. [sad]
Offenbar wurden beim Import der Intonationen aus der Orgel die Daten nur teilweise eingelesen; jedenfalls waren zwar alle Register auf der Programmoberfläche von Intonat vorhanden (NAM-File sei Dank!), jedoch waren oft keine Lautstärkeverläufe sichtbar, obwohl das Register ganz regulär klang. Ebenso schienen teilweise die Regler Bass und Treble auf dem Wert Null, was aber ebenfalls nicht der Realität entsprechen konnte.

Nichtsdestotrotz fand die Orgel unter Michaels kundigen Händen zu einer schönen romantischen Intonation.
Beim Nachschleifen der bestehenden Barockintonation kam es erneut zu Komplikationen: Der Choralbass 4' blieb an der Orgel stumm, wiewohl im Programm alles darauf hindeutete, dass er eigentlich „sprechen“ hätte müssen.
In letzter Not griffen wir zur Funktion "Default", die wohl alle Orgeleinstellungen auf den Werkszustand setzte - und siehe da: Der Choralbass tönte wieder. Dies blieb auch nach dem neuerlichen Import der glücklicherweise gespeicherten Intonationsdatei so.

Nun aber kommt's...

Kaum war der Intonationsdoktor abgereist - ich hatte die Orgel zwischenzeitlich ab- und wieder angeschaltet - kam es zu einer Reihe von Komplikationen: Manche Register sprachen nur mehr bis g', andere waren hoffnungslos gegen den Rest des Werkes verstimmt. Bei der Datenübertragung von der Software an die Orgel hatte offensichtlich etwas nicht geklappt. Kurzum: Ein Desaster!

Ich blieb noch ca. 1,5 Stunden allein vor Ort und versuchte, den Schaden irgendwie in den Griff zu bekommen bzw. zu beheben. Leider gelang die Reparatur nur teilweise. Der Choralbass blieb stumm und die Pedalregister schienen die ihnen zugedachte Stimmhöhe (Chorus!) nicht halten zu wollen. Es deutet alles darauf hin, dass die Klein'sche Intonation offenbar nicht vollständig im Speicher der Orgel gelandet war. [sad]

Meine dringende Frage an die Wissenden unter euch:
Gibt es eine Möglichkeit, die Orgel per "Affengriff" auf den Werkszustand zu setzen - also ohne Zuhilfenahme der unseligen Software?

Zusatzfrage: Worin unterscheiden sich die Funktionen "Send Intonation" und "Program" innerhalb der Software Intonat? Ich habe zwar immer beides durchgeführt, aber auf die Fehlerlosigkeit des Speichervorgangs war einfach kein Verlass.

Mir tut es unendlich leid, dass Michael sich viele Stunden bemüht hat - und dass nun dank der unseligen Intonationssoftware möglicherweise doch alles Staub und Asche ist.

Bitte, wenn ihr mir bei den beiden Fragen helfen mögt!


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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29.11.2018 10:56
#2 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
Di

Hallo, ich weiß nicht ob es Dir hilft. Drücke mal die Menue-Taste und klicke Dich mit den + und - Tasten durch das Menue durch, bis Du zu dem Punkt "Reset Procedures" gelangst. Wenn Du hier den Reset durchführst, müsste eigentlich alles wieder im Werkszustand sein. Ich drücke mal die Daumen.
Gruß
Diapason


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29.11.2018 11:03
#3 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Hallo,
die Opus 30 verfügte über ein dreistelliges Leuchtzifferndisplay.
Auch im Handbuch ist von einer Resetfunktion nichts zu finden.

Konnte heute den Zustand vor dem gestrigen Desaster wieder herstellen (Sicherungsdatei sei Dank!), aber es war mühsam. Offenbar muss man eine Reihe von Arbeitsschritten mehrfach durchführen, um Intonat dazu zu bewegen, die modifizierte Intonation dauerhaft in der Orgel abzulegen. Ich konnte den ursprünglichen Zustand wieder herstellen und sogar noch einige Modifikationen anbringen - aber welch ein Aufwand! [sad]

... und da haben wir uns hier im Forum noch über den Physis-Editor beschwert. Wahrlich, im Vergleich zu dem, was ich mit Intonat erlebt habe, ist der Physis-Editor ein Muster an Stabilität...


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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29.11.2018 11:11
#4 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Moderator

*erleichtert aufseufz*

LG
Michael


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29.11.2018 12:24
#5 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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... Das denke ich auch... Mein lieber Schwan...dagegen ist der Physis-Editor wirklich pflegeleicht..

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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29.11.2018 17:31
#6 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Hallo Gemshorn,

ich hatte mal bei Johannus bezüglich der Intonation einer älteren Opus 10, bei der ich nur das Auslieferungsjahr hatte, nachgefragt. Die erste Nachfrage der Technik war nach der Seriennummer, um mir zu bestätigen, ob das Instrument mit Intonat 4.0 überhaupt intonierbar sei.
Ich schließe daraus, dass Intonat u.U. nicht abwärtskompatibel ist.

Gruß
Jürgen

Nachtrag: das habe ich noch dazu gefunden:
Na de 9500-techniek zijn orgels met o.a. de 9700-, 8000-, T9000- en de Orange Core-techniek uitgebracht door Johannus. Hiervoor werden van het intonatie-programma steeds aangepaste versies zoals V 3.0, 3.1, 3.2, 4.0, 5.0 en 5.1 met steeds nieuwe mogelijkheden gemaakt.


Gloria Nobilis 352

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29.11.2018 20:59
#7 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Das wird wohl so sein.
Im Kontakt mit dem Händler habe ich - nach Bekanntgabe der Seriennummer - auch das geeignete Programm (Intonat 4) erhalten.

Heute erfuhr ich übrigens, dass es tatsächlich einen Affengriff für einen Werksreset gibt: 1 und 8 (Setzerknöpfe) gleichzeitig drücken - und während des Gedrückthaltens die Orgel einschalten. Für den Notfall behalt ich das mal im Hinterkopf, aber nun funktioniert ja erstmal alles. [wink]


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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29.11.2018 23:44
avatar  PM
#8 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
PM
PM

Zitat
... und da haben wir uns hier im Forum noch über den Physis-Editor beschwert. Wahrlich, im Vergleich zu dem, was ich mit Intonat erlebt habe, ist der Physis-Editor ein Muster an Stabilität.

Vielleicht ist Intonat inzwischen gebessert. Ein freund hat ein aktuelles model. Da funktioniert Intonat ohne Probleme.
Allerdings 'a shocking story' mit die Opus 30 Dagegen:.

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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30.11.2018 08:49
#9 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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... Und das Teil entsorgen und durch etwas gescheites, Neues ersetzen, geht nicht? 15 Jahre hat es ja schon "auf dem Buckel", und das ist hörbar! [sad]

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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30.11.2018 14:33
#10 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Ich wollte es hier nicht extra breit treten: Die Orgel ist quasi das Vermächtnis unseres † PeterW; sie klingt erstaunlich gut – vielleicht auch dank seiner ausgefuchsten Intonation.
Dieses Modell würde ich selbst nach so vielen Jahren noch empfehlen.


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30.11.2018 15:33
#11 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Oh...ja dann bitte ich um Entschuldigung!

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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30.11.2018 21:24
#12 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Nichts passiert, das konntest du ja nicht wissen.
Alles gut.


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04.12.2018 11:04
#13 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
Ra

Hallo,

ich möchte noch ein paar grundsätzliche Hinweise zu dem Thema als Hilfestellung geben:

Häufig sind diese Probleme durch Windows bzw. das MIDI-Interface verursacht. Soll heißen, das gewählte MIDI-Interface arbeitet nicht vernünftig mit der verwendeten Windows-Version zusammen. Häufig kann das Problem dadurch gelöst werden, daß ein anderes MIDI-Interface benutzt wird. Warum das so ist, weiß niemand. [sad] In einschlägige Supportforen aus dem Musiksoftwarebereich taucht das Thema immerwieder auf.
Auch kann man sich nicht sicher sein, daß eine Konfiguration aus 2003, wo vermutlich Windows XP verwendet wurde, heute 15 Jahre später, mit Windows 8 und 10 funktioniert. Das liegt immer im Ermessen der Hersteller der MIDI-Interfaces in wie weit Treiber aktualisiert werden. Auch hier gilt, ggfs. ein anderes MIDI-Interface benutzen.
Zudem sollte immer die zu der Orgel passende Intonatversion verwendet werden, ggfs. vorher beim Support nachfragen, ob die Intonatversion die Richtige ist.

Mich würde mal noch die konkrete Konfiguration interessieren, sprich, welche Windowsversion, welches MIDI-Interface und welche Treiberversion verwendet wurde, die zu dem Fehlverhalten führten.

Herzliche Grüße,

Raphael

Senior Research & Development Engineer Global Organ Group

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04.12.2018 11:13
#14 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Administrator

Hallo Raphael,
danke für deine „monitiones“.

Gerne beantworte ich die von dir gestellten Fragen, soweit es mir möglich ist.

1.) Intonatversion 4 samt *.nam-File, welches allerdings englische Registernamen enthielt (sowie einige Orchestrals, z.B. Chimes, welche auf der Opus 30 gar nicht drauf sind).

2.) Windows 10 Home Edition, 64 Bit.

3.) MIDI-Interface aus dem Nachlass des vormaligen Besitzers, an die Marke kann ich mich nicht erinnern. Ein neueres von Yamaha, welches mir vom Händler empfohlen wurde, funktionierte seltsamerweise nicht.

4.) Treiberversion: unbekannt. Das Kabel wurde unter Windows 10 korrekt erkannt und funktionierte ja auch.

Möglicherweise war die *.nam-Datei die Fehlerquelle; jedoch war mir diese Datei unter Bekanntgabe der Seriennummer zugeschickt worden.

Was Intonat betrifft, scheint mir kein Muster erkennbar gewesen zu sein, wann die geänderten Einstellungen in die Orgel "programmiert" wurden und wann nicht.


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04.12.2018 16:42
#15 RE: Hilfe: Opus 30 (2003) und Intonat 4.0
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Moderator

Abgesehen davon, dass diese Orgel (auf dem technischen Stand der Jahrtausendwende!) für meine Ohren immer noch erstaunlich gut klingt und die Gottesdienste am neuen Standort bereichern wird:
Es muss mal lobend erwähnt werden, dass man nach mehr als 15 Jahren immer noch kompetente Hilfe bekommt, wenn's mal irgendwo nicht funzt. Das gilt für Händler und Hersteller gleichermaßen. Alle Involvierten waren nach besten Kräften (und vor allem: sehr schnell) bereit und bemüht, uns zu helfen. Und letztlich macht die Orgel jetzt alles, was wir per Intonat von ihr wollten.
Ob jetzt das File nicht perfekt kooperierte, das Interface, der Treiber oder das Betriebssystem des Rechners - what shall it? Im digitalen Dschungel läuft man normalerweise Gefahr, dass einem ein Sherpa nach drei Jahren im Störungsfalle schulterzuckend empfiehlt: wegwerfen, neu kaufen. Da sind im Digitalorgelsektor offenbar noch andere Usancen im Schwange - und da bin ich sehr Dafuer:

Darauf ein dreifach donnerndes Halleluja und viel Freude allen, die das Instrument spielen und hören.

LG
Michael


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