Urlaubsorgeln

  • Seite 2 von 3
22.07.2015 08:10
#16 RE: Urlaubsorgeln
avatar

Falls in der Urlaubszeit mal jemand einen Ausflug nach Speyer plant

http://www.dom-zu-speyer.de/dommusik/orgeln/hauptorgel/

Es gibt eine Hauptorgel und eine Chororgel, welche aus zusammen gespielt werden können.
Das vermittelt ein Gefühl, als wenn man in eine Klangwolke eingepackt wird.
Sehr empfehlenswert sich hier mal ein Konzert anzuhören.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
22.07.2015 08:11
#17 RE: Urlaubsorgeln
avatar

Zitat von Wichernkantor

Im Urlaub 2014 in der Normandie hatte ich das Vergnügen, an folgendem Instrument üben zu dürfen:

http://www.jf-dupont.com/orgue%20lessay.htm

Eine originelle Disposition, klanglich in der Ästhetik der Elsässer Silbermänner, mit der feinnervigsten Traktur, die mir seit langem unter die Finger geraten ist. Selbst gekoppelt so was von sensibel - da machten barocke Franzosen unglaublichen Spaß. Zum Glück hatte ich einen satten Fundus Noten ins Urlaubsgepäck geschmuggelt ...

LG
Michael



Hab mir die Demo angehört. Klanglich ein Traum


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
22.07.2015 10:19
#18 RE: Urlaubsorgeln
avatar
Moderator

Ja, das ist schon ein herrliches Instrument. Diese Schöne hätte ich sofort eingepackt und mitgenommen. Der Titulaire spielt darauf sehr gern und gut norddt. Barock und war total enthusiasmiert, als ich ihm meine Breitkopf/Beckmann-Bände mit Buxtehude & Co. ausgeliehen habe - wozu, verrate ich nicht, auch wenn der lange Arm der GEMA nicht bis in die Normandie reicht ...
Er spielte aus irgendwelchen amerikanischen Ausgaben mit z.T. extraordinären bzw. simplifizierten Varianten des Notentextes.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 09:01
#19 RE: Urlaubsorgeln
avatar

Hier noch ein Schätzchen welches ich jetzt im Urlaub endeckt habe:

http://www.sankt-nicolai.de/main2.php4?p...eb_template=130.

Hatte das Glück eine CD erwerben zu können.

Allgemein ist die Orgellandschaft im Nordern hoch interessant. Letzte Woche hatte ich das Glück die wunderbare Marcussen - Orgel im Meldorfer Dom zu hören.

http://www.organindex.de/index.php?title...ussen-Orgel.jpg

Der Organist hatte gerade für den Fernsehgottesdient am letzten Sonntag geprobt. Für mich natürlich eine super Urlaubsbereicherung. rgel:


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 09:34
#20 RE: Urlaubsorgeln
avatar
Moderator

Die Meldorferin ist eine sehr schöne Tochter aus dem Hause Marcussen. Sie dürfte so um 1980 gebaut worden sein, als auch bei Marcussen die Mixturen etwas milder und die Schwellwerke satter wurden - ohne dass der Charakter der "nordischen" Bach- und Buxtehude-Orgel verlorengegangen ist. Ich habe vor sechs Jahren im Urlaub auf Bornholm einige Instrumente aus diesem Haus gespielt (da steht in jeder Dorfkirche so ein "Mercedes" 'rum) und war begeistert von der sauberen Arbeit und der gradlinigen und kantig-klaren Intonation. Vor allem die konturierten Prinzipale - ein absoluter Genuss. Da konnte man sich einen simplen C-Dur-Akkord mit Prinzipal 8' allein anhören, ohne zu erschrecken oder zu ermüDen.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 10:11
#21 RE: Urlaubsorgeln
avatar

Was mir sehr gut gefallen hat, war die richtig gute Grundtönigkeit der Orgel.
Auch die Chamaden die der Organist für den cf mit reingezogen hat waren wunderbar.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 11:08
#22 RE: Urlaubsorgeln
Ma

Die Orgel stammt von 1977. Natürlich sollte man bei diesem "Dom" keine hallige Kathedralakustik erwarten - das lässt der Backstein wohl nicht zu, aber das ist in der Tat eine sehr sehenswerte Kirche (in den letzten Jahren umfangreich renoviert), für die sich auch ein Umweg lohnt, wenn man in die Gegend kommt. Die Orgel ist ein farbiges Instrument, auf dem eine Menge geht, hat nochmal durch den Einbau eines Untersatz 32' vor ein paar Jahren gewonnen.

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 11:14
#23 RE: Urlaubsorgeln
avatar
Moderator

Das sind eben keine Chamaden, sondern brillante (und nicht zu laute oder grelle) Spanierinnen. Die Spanier stellten ihre Horizontalzungen auf relativ wenig Wind (oft nur 50-60 mm) und gaben ihnen schmale Zungen und enge Becher. Daraus resultiert ein klarer, sehr präzise ansprechender und leuchtender (quasi "vergoldeter" Ton, der sich solistisch markant abhebt, aber im akkordischen Spiel gut in ein Mixturplenum einbindet.
Das ist etwas völlig Anderes als die derzeitigen Mode-Chamaden, die ja gern auf 500 mm plus X Pressluft gesetzt werden. Man lese mal, was Albert Schweitzer und Emile Rupp vor knapp 100 Jahren über die damalige Hochdruckmanie geschrieben haben. Vielleicht erlebe ich ja noch, dass eine ganz junge Organistengeneration das Gebrülle dieser RadaubrüDer satt hat und entdeckt, wie schön eine unforcierte Intonation klingt ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 18:38
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#24 RE: Urlaubsorgeln
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Wie wahr, wie wahr!! Prost: Nur scheint der Hochdruckwahn gerade erst so richtig loszugehen. Ich finde es fürchterlich.


 Antworten

 Beitrag melden
30.09.2015 18:43
#25 RE: Urlaubsorgeln
Ma

Zitat von Wichernkantor

Man lese mal, was Albert Schweitzer und Emile Rupp vor knapp 100 Jahren über die damalige Hochdruckmanie geschrieben haben.


Hier z.B. auf Seite 13 die Rupp'sche Migardschlange...

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
01.10.2015 08:15
#26 RE: Urlaubsorgeln
avatar

Ich denke diese Mega - Tröten findet man hauptsächlich bei den Amerikanern.
Da ist ja alles Giga. Selbst die kleinste Dorfkirche benötigt mindestens eine 4 manualige Orgel mit
mindesten 50 Fußpistons. (siehe auch den Vergleich des Orgelangebots US/Europe, bei Johannus).

Nach meiner Meinung dürfen wir auf unsere deutsche Orgellandschaft schon richtig stolz sein. rgel:


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
01.10.2015 22:28
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#27 RE: Urlaubsorgeln
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Nach meiner Meinung dürfen wir auf unsere deutsche Orgellandschaft schon richtig stolz sein.



Dafuer:

Wenn sich's nur jeder Entscheider bewusst machte...


 Antworten

 Beitrag melden
06.10.2015 20:55
avatar  pvh
#28 RE: Urlaubsorgeln
pv
pvh

Hallo,

in diesem Sommer/Herbst habe ich in zunächst während eines privaten Besuchs im Münsterland die Klais-Orgel von St. Stephanus in Beckum (gebaut 1913) spielen können. Link:
[color=blue]https://de.wikipedia.org/wiki/St._Stephanus_(Beckum) #Orgel[/color]
Schon mal das erste tolle Erlebnis, an einer relativ großen spätromantische Orgel (III/P 60) zu spielen, auch wenn mir die pneumatische Traktur schnelle Passagen rasch ausgetrieben hat. Auch ist es aufgrund der Anordnung der Pfeifen teilweise schwer, die Lautstärke der einzelnen Werke/Register abzuschätzen.

Im eigentlichen Urlaub bot sich mir dann zunächst die Gelegenheit, die Orgel in der Kirche des [color=blue]Monasterio de Leyre[/color] zu spielen, eine Orgel von ursprünglich 1967 (Organería Española en Navarra), die aber von der bekannten spanischen Firma Blancafort (bei Barcelona) völlig neu aufgebaut wurde (III/P 44), wobei 70% des jetzigen Pfeifenmaterials von der alten Orgel übernommen wurde (Weihe Mai 2014). Link zur ausführlichen Orgelseite:
[color=blue]http://www.monasteriodeleyre.com/es/virila/organo_leyre[/color]
Disposition: [color=blue]http://www.monasteriodeleyre.com/es/virila/organo_leyre/registros[/color]
Bildergalerie: [color=blue]http://www.monasteriodeleyre.com/es/virila/galeria[/color]
Der Spieltisch (elektrische Traktur) kann an verschiedene Stellen im Kirchenschiff gefahren werden. Die Register sind Taster, die „abgestoßen“ weiß und „gezogen“ rot leuchten. Das machte mir keine Mühe. Ein Problem war für mich aber, dass der Spieltisch für ein Konzert ganz vorne stand, so dass ca. 40m zwischen Spieltisch und Orgel/Pfeifen lagen. Das gibt schon eine sehr merkliche Verzögerung bei schnelleren Passagen.

Als nächstes konnte ich eine gute Stunde die Orgel der Kirche Nuestra Señora de la Asunción (Briones) spielen; Link:
[color=blue]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/Órgano_de_N._S._de_la_Asunción_(Briones).jpg[/color]
Wie man sieht, handelt es sich hierbei um eine barocke spanische Orgel (von 1767), auch wenn sie vom Italiener Andrés de Gasparini gebaut wurde. Die Orgel ist klassisch kastilisch ausgestattet mit einem Manual (54 Tasten C-f‘‘‘, c/cis-Teilung) und Knopfpedal (C bis H inkl. Halbtöne). Sie ist samt ihrer umfassenden Trompeteria bestens erhalten und wurde in den Jahren bis 2012 recht gut und sinnvoll restauriert. Da ich auch spezielle spanische Literatur dabei hatte, inkl. der unvermeidlichen Batallas, machte das richtig Spaß.
Disposition:
Bajos (C-c‘; Registerzüge links):
Innen von unten nach oben:
Flaudado segundo (8&lsquo
Flautado mayor (8&lsquo
Octava (4&lsquo
Docena (2 2/3&rsquo
Quincena (2&rsquo
Decinovena (1 1/3&rsquo
Lleno III (span. Mixtur 3fach)
Nasardos III (2 2/3‘, 2‘, 1 3/5&lsquo
Außen (an die Anordnung kann ich mich nicht genau erinnern) :
Trompeta real (interior, 8&lsquo
Fagot (interior, 4‘; evtl. 1826)
Trompeta de batailla (horizontal, 8&rsquo
Bajoncillo (horizontal, 4&rsquo
Gaita (horizontal, 4&lsquo
Chirimía (horizontal, 2&rsquo
Orlos (horizontal, 8&rsquo
Violon (8&lsquo
Tiples (cis’-f’’’ Registerzüge rechts):
Innen von unten nach oben:
Flaudado segundo (8&lsquo
Flautado mayor (8&lsquo
Octava (4&lsquo
Docena (2 2/3&rsquo
Quincena (2&rsquo
Lleno III (span. Mixtur 3fach)
Nasardos III (2 2/3‘, 2‘, 1 3/5&lsquo
Corneta magna / Ecos (5fach)
Flauta traversa (3fach?, 8‘, evtl. von 1826)
Außen (an die Anordnung kann ich mich nicht genau erinnern) :
Trompeta real (interior, 8&lsquo
Trompeta magna (interior, 16‘; = Trompeta real der Bajoseite?)
Clarinete (interior, 8’; = Fagot der Bajoseite?, von 1826?)
Clarín de batailla (horizontal, 8&rsquo
Clarín pardo (horizontal, 8’; = Bajoncillo der Bajoseite?)
Clarín claro (horizontal, 8’; = Gaita der Bajoseite?)
Oboe (horizontal, 8&rsquo
Orlos (horizontal, 16’; = Orlos der Bajoseite?)
Violon (8&lsquo
Pedal:
Contras: fijas 16’ (Subbass; „fix“, also kein Registerzug, klingen immer).
Trompeta 8‘
Kniehebel (wie beim Harmonium):
Links: Batalla beider Seiten+ Violon
Rechts: Trompeta magna
Fußhebel:
Links: Arca de ecos (Kasten auf und zu, ich habe aber nicht erkundet, welche Clarines hier innen liegen)
Rechts (stillgelegt): Corneta magna / Corneta de eco

Die letzte Urlaubsorgel, an der ich kurz nach dem (Wort-)Gottesdienst (gehalten von einem Diakon) spielen durfte, war eine kleine, zweimanualige, spätromantische Orgel mit pneumatischer Traktur der Kirche Andra Mari in Larrabetzu (heutige Form der Kirche aus dem 18. Jh; ca. 15 km von Bilbao). Sie wurde 1929 von Juan Dourte (Begoña) gebaut. Leider hatte der 16‘ im Pedal einen Hänger, so dass ich meine mitgebrachte romantische Literatur nicht probieren konnte. Dennoch eine klanglich sehr schöne Orgel mit klangschönen Registern, die sich angenehm spielen ließ (na ja, was man so nach 5-10 Minuten halt sagen kann).
[color=blue]http://javilandaren.weebly.com/blog_javilandaren/andra-mari-de-larrabetzu[/color]
Auf der Seite findet sich weiter unten auch die Disposition, hier dennoch nochmal, weil ich finde, dass diese kleien Orgel sich sowohl für die liturgischen Aufgaben wie für kleinere Literatur recht gut eignet - soweit man das passende heraussucht:
1. Manual:
* Flautado principal 8´
* Flauta Harmónica 8´
* Fugara 4´
2. Manual (schwellbar):
* Viola de Gamba 8´
* Voz celeste 8´
* Cor de nuit 8
* Trompeta 8
* Trémolo
Pedal:
*Subbajo 16´
Koppeln: I/P, II/P, II/I, Suboctavas II/I, Superoctavas II/I

Diese ebenfalls sehr schöne Orgel (im barocken Stil) werde ich vermutlich demnächst am Rande einer Dienstreise spielen können, aber das ist ja dann nicht mehr wirklich Urlaub:
[color=blue]http://www.orgelbau-pirchner.com/de/referenzen/kapuziner_salzburg.php[/color]

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
07.10.2015 09:03
#29 RE: Urlaubsorgeln
avatar
Moderator

Zitat von chp


Diese ebenfalls sehr schöne Orgel (im barocken Stil) werde ich vermutlich demnächst am Rande einer Dienstreise spielen können, aber das ist ja dann nicht mehr wirklich Urlaub:
[color=blue]http://www.orgelbau-pirchner.com/de/referenzen/kapuziner_salzburg.php[/color]




Wow, Salzburg goes Schnitger ... [smile]
Die Franziskanerkirche dort ist auch zu empfehlen - eine schöne Metzlerin. Aber Mit-Forianer Guilain hat sicher noch bessere Tipps.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.10.2015 09:47
avatar  pvh
#30 RE: Urlaubsorgeln
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Wichernkantor

Wow, Salzburg goes Schnitger ...


ja, eine sehr schöne Orgel. Ich nehme nach Möglichkeit immer Quartier in einem Hotel am Fuß des Kapuzinerberges, so dass ich es schaffe, am Vortag meiner dienstlichen Termine, ausgerüstet mit passender Literatur, bei den freundlichen Kapuzinern nachmittags kurz oder länger (je nach Pünktlichkeit der Verkehrsmittel) vorbeizuschauen. Die Akkustik in der einfachen Kirche mit ihrem Tonnengewölbe ist toll. Ich habe da auch schon Gottesdienste begleitet, einmal für eine schweizer Touristengruppe. das war insofern schwierig, weil ich nie so ganz verstanden habe, wo die im Liturgieablauf gerade waren...

Die Initiative für die Orgel ging damals, soweit ich weiß, von [color=blue]diesem Bruder[/color] aus. Er sagt auch immer, wenn ich mich für die Gelegenheit bedanke, spielen zu dürfen, dass die Orgel gespielt werden wolle. Es ging beim Bau der Orgel wohl auch darum, in Salzburg eine Orgel für Buxtehude, Bach und Konsorten zu installieren. Klanglich finde ich die Orgel sehr überzeugend, es gibt auch eine schöne CD. Bis zur Fertigstellung der neuen Orgel in der Musikhochschule (Mozarteum) war die Orgel daher auch wichtige Überorgel für die Studierenden. Jetzt gibt es weniger Studierenden und mehr Übemöglichkeiten an der Hochschule, so dass ich meist freien Zugang habe.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!