CD-Tipps

  • Seite 4 von 19
16.12.2015 09:23 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2020 15:29)
#46 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Pachelbel-Gesamteinspielungen waren ja bisher nur bei ausgesprochenen Nischen-Labels und zu Apothekenpreisen zu bekommen. Zudem schwammen manche Aufnahmen derart auf der Welle der "historischen" Interpretation mit exotischen Tempo- und Artikulationsvorstellungen und an Instrumenten, die im chinesischen Kammerton temperiert waren, so dass mir das Hörvergnügen schon vergehen konnte.

cpo hat das hier

https://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/ar...-1/hnum/4096163

im Angebot. Für knapp 30€ fünf pralle Scheiben, in SACD-Technik aufgenommen. (Ich muss mir doch mal eine Anlage zulegen, mit der man diese audiophile Option nutzen kann. Aber ich befürchte, dass der WAF für drei weitere Boxen im Wohnbereich eher niedrig liegt.)
Einfach gute, über jeden Zweifel erhabene Interpreten (vor allem Christian Schmitt) mit solider Werkauffassung an stiltypischen Instrumenten. Da Pachelbel immer noch Literatur ist, die das Üben lohnt und den gottesdienstlichen Hörer erreicht, enthält die Box eine Fülle gute Anregungen, das eigene Spiel zu überdenken und ggf. zu modifizieren. Gerade die Sachen, die etwas mehr Fingerfertigkeit erfordern, überzeugen mich durch unaffektiertes, angemessenes Spiel. Klar, schön, schnörkellos - so, wie ich es mag.
Die Titulatur "römisch eins" der Box lässt hoffen, dass cpo eine weitere Produktion in der Pipeline hat. Ich kenne schon jemanden, der sie kauft ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
16.12.2015 10:24
#47 RE: CD-Tipps
Ma

Zitat von Wichernkantor

Die Titulatur "römisch eins" der Box lässt hoffen, dass cpo eine weitere Produktion in der Pipeline hat. Ich kenne schon jemanden, der sie kauft ...


Ja, die Scheiben kann ich ebenfalls empfehlen.
Man hat die Kompositionen für Tasteninstrumente aufgeteilt, Vol. 2 wird Cembaloaufnahmen enthalten (so steht es jedenfalls in dem JPC-Text zu Vol. 1), ist aber noch nicht erschienen.

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
16.12.2015 10:30
#48 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

So manche Pachelbel-Sachen lassen sich ja nicht eindeutig zuordnen. Die Choralpartiten klingen erprobtermaßen auf einem Cembalo ganz reizend- vor allem auf einem zweimanualigen lässt sich da sehr farbenreich gestalten.


 Antworten

 Beitrag melden
17.12.2015 12:52
avatar  Romanus ( gelöscht )
#49 RE: CD-Tipps
Ro
Romanus ( gelöscht )

Ich kann,nein muss diese CD allen Freunden stilvoller Advent- und Weihnachtsmusik empfehlen:
http://www.bayermusicgroup.de/en/label/rbm/rbm463088.htm
Ich habe diese CD bereits seit 14 Jahren und höre sie immer wieder mit Begeisterung.
Leider sind gerade hier keine Hörbeispiele verfügbar,aber diesmal solltet ihr mir ausnahmsweise wirklich blind vertrauen:
Die bekanntesten,klassischen,deutschen Advent- und Weihnachtslieder wurden für Trompeten und Orgel bearbeitet und an der historischen,großen Steinmeyer-Orgel der Christuskirche Mannheim eingespielt.
Die Trompeten spielen die Melodie und/oder eine Gegenstimme. Teilweise sind 2 verschiedene Trompeten und Orgel gleichzeitig zu hören,nur "Herbei,o ihr Gläubgen" ist als Orgelsolo gestaltet. Zu Beginn erklingt das volle Geläut der Mannheimer Christuskirche.
Speziell "Herbei,o ihr Gläubgen", "Kommet ihr Hirten", "Fröhlich soll mein Herze springen" und "Freuet euch,ihr Christen alle" habe ich nie schöner gehört !


 Antworten

 Beitrag melden
08.01.2016 09:02
#50 RE: CD-Tipps
avatar

Möchte gerne nochmal an diese CD erinnern,
eine Aufnahme aus dem Speyerer Dom an den neuen Domorgeln.

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Orgelmusik-aus-dem-Dom-zu-Speyer-Himmlische-Kl%E4ngegrandioses-Raumerelebnis/hnum/2935476

Habe gestern mal wieder reingehört.
Sehr zu empfehlen auch die Lehndorfer Variationen.

Was mich beim Hören besonders beeindruckt hat ist die Ausührung der Bach:Toccata, Adagio & Fuge BWV 564
von Markus Eichenlaub an der Seifert Hauptorgel. Für mich eine der besten Interpretationen.

Ich kenn noch einen Forianer der die Scheibe in seinem Archiv hat. rgel:

PS: Die Scheibe kostet beim Erwerb am Dom, bei Orgelkonzerten 15,00 €


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
08.01.2016 10:38
#51 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Jo, eine sehr schöne Scheibe. Ein grandioses Instrument und ein sehr guter Interpret.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 09:41
#52 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Im Vorfeld des Forentreffens habe ich mal gestöbert, welche Scheiben ich von guten Orgeln aus der Gegend habe.
Und da ist die Franck-Einspielung auf drei Doppel-SACD von Hans-Eberhard Roß an der Golline in Memmingen, St, Martin, allererste Wahl.

Es gibt sie jetzt auch als Box mit 6 CDs, habe ich gerade gemerkt:
Cesar Franck: Orgelwerke (Ges.-Aufn.)
Und das zu einem Schnäppchen-Preis!

Ich halte diese Gesamteinspielung für die derzeit beste eines deutschen Interpreten am Markt. Denn:

1.) Es ist eine Gesamteinspielung. Wirklich alles - keine "ausgewählten Werke", sondern jedes noch so kleine Harmoniumstück ist dabei. Und es ist keineswegs Beiwerk, sondern mit der selben musikalischen Verve und der Sorgfalt im Detail eingespielt wie die "Choräle" oder die "Six Pièces".

2.) Roß ist ein hochmusikalischer, sensibler Interpret, der mehr beherrscht als die technischen Probleme. Da wird ganz ausgezeichnet musiziert. Gerade die großen Stücke wie die Choräle oder die "pièce symphonique" mit ihren dynamischen WechselbäDern und ihrem Pulsieren von Spannung und Entspannung sind einfach zum Niederknien schön geraten.

3.) Die Orgel hat Kraft und Farbe, Glanz und Brillanz. Sie bietet aber auch ganz fein differenzierte, lyrische Stimmen, die die Poesie in Francks Partituren und in Roß' emotional tiefschürfendem Spiel ideal transportieren.

4.) Die Aufnahmetechnik ist hervorragend, genau das richtige Maß zwischen direktem und Raumklang. Ich höre die SACDs via CD-Stereoanlage. Ich vermute mal, dass der CD-Hörer den identischen Sound hat. Die Aufnahme ist recht hoch gepegelt, damit der Bereich unterhalb der mp-Schwelle wirklich gut kommt. Wer Nachbarn Wand an Wand hat, sollte sie vorwarnen. Denn die Plena beulen die Membranen ganz schön nach außen!


Wer sich eine "Gesamteinspielung" zulegen will, die den Namen verdient und auf Dauer Freude macht, ist mit dieser Box gut beraten.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 10:37
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#53 RE: CD-Tipps
ma
matjoe1 ( gelöscht )

Yep, wirklich tolle Aufnahmen - auch wenn ich nur die CD-Versionen besitze.
Sehr zu empfehlen!

LG
Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 10:52
#54 RE: CD-Tipps
Ma

Hier gibt's die Registrierungen der schönen Scheiben ... n bisschen unübersichtlich! [grin]

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 12:41
#55 RE: CD-Tipps
Ma

Zitat von Orgelfan

Möchte gerne nochmal an diese CD erinnern,
eine Aufnahme aus dem Speyerer Dom an den neuen Domorgeln.

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Orgelmusik-aus-dem-Dom-zu-Speyer-Himmlische-Kl%E4ngegrandioses-Raumerelebnis/hnum/2935476

Habe gestern mal wieder reingehört.


Ein Stück auf dieser schönen CD, eine Intrada des Kaiserlauterner Dekanatskantors Junker, ist jüngst bei Butz erschienen (hier Intrada II). Scheint ein lohnenswertes Heft zu sein!

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 13:01
#56 RE: CD-Tipps
avatar

Ein Stück auf dieser schönen CD, eine Intrada des Kaiserlauterner Dekanatskantors Junker, ist jüngst bei Butz erschienen (hier Intrada II). Scheint ein lohnenswertes Heft zu sein!
[/quote]

Herrn Junker habe ich am Sonntag im Dom zu Speyer live gehört:

Christoph Keggenhoff auf der Chororgel:
Marco Antonio Cavazzoni (1480-1559) Salve virgo
(gespielt auf dem mitteltönigen Blockwerk der Chororgel)
Max Reger (1873-1916) Weihnachten aus op. 145

Christian von Blohn auf der Chororgel:
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Chaconne d-Moll BWV1004
(Bearbeitung: von Henri Messerer / Christian von Blohn)

Siegmar Junker auf der Hauptorgel:
Siegmar Junker (1957) Intrada Cantabile
Georg Böhm (1661 - 1773) Praeludium d-Moll

Jörg Abbing auf der Hauptorgel:
Jehan Alain (1911-1940) Trois Danses: Joies (Freude), Deuils (Trauer), Luttes (Kämpfe)

Schönes Konzert. Auch das letzte Stück von Alain, da war die Orgel (und Oragnist) gefordet aber Beide mit Bravour durchgehalten. rgel:


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 13:03
#57 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Uiiii, steiles Programm. Erst mitteltöniges Mittelalter und danach Regers "Weihnachten" ... Gewagt, gewagt.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
14.01.2016 13:07
#58 RE: CD-Tipps
avatar

Zitat von Wichernkantor

Uiiii, steiles Programm. Erst mitteltöniges Mittelalter und danach Regers "Weihnachten" ... Gewagt, gewagt.

LG
Michael



Ja,.. Keggenhoff hat die Kurve erstaunlich gut hin bekommen. Seine Darbietung von Regers Weihnachten war ein Traum.
Keine Ecken, kein Kanten.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

 Antworten

 Beitrag melden
15.01.2016 07:54 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2020 15:32)
#59 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Zu dieser Orgel

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/...ot/hnum/1471864

habe ich eine besondere Beziehung. Auf der riesigen Wiese hinter der Klosterkirche, in der sie steht, fand in den frühen 70er Jahren in jedem Sommer ein großes Jugendzeltlager statt, in dem ich zweimal als Betreuer mitgearbeitet habe. Damals war die Orgel zwar nicht restauriert, aber dennoch in gutem Erhaltungszustand. In ihrer organologischen Bedeutung als Holzheys Meisterwerk aus 1799 war sie weitgehend unbekannt und ungenutzt. Frisch generalüberholt zum normalen gottesdienstlichen Gebrauch war die stattliche einmanualige Chororgel - ebenfalls von Meister Holzhey.
Mein erster Weg führte damals ins Pfarramt. Ein gemütlicher schwäbischer Pfarrherr händigte mir ohne viel Federlesens Orgel- und Kirchenschlüssel als zweiwöchige Dauerleihgabe aus, nachdem ich mich als Jung-Studiosus der Kirchenmusik legitimiert hatte. Er freute sich sichtlich, dass jemand diesen verborgenen Schatz würdigte und meinte: "Genießet se's nur ..."
Und so bin in ich allabendlich, wenn in meinem Zelt Nachtruhe eingekehrt war, in die stockdunkle Kirche geschlichen und habe ein oder zwei Stündchen an dieser herrlichen Orgel verbracht. Das ist mir bis heute ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe meistens nicht mal Licht am Spieltisch gemacht, sondern einfach nur gespielt und gehört ...
Holzheys Unda maris im Echowerk mit ihrem samtig singenden Ton war mir - in einer Zeit, in der Streicher im allgemeinen und Streicherschwebungen im Besonderen total verpönt waren - eine klangliche Offenbarung.

Inzwischen ist die Orgel von Klais mustergültig restauriert. Und Franz Raml stellt sie auf dieser CD mit stilistisch passender Literatur vor. Und unter diese Titulatur fällt nicht nur Couperin, sondern - man höre und staune - auch Rheinberger, a-moll-Sonate.
Holzhey baute in der süddeutschen Barocktradition eines Riepp und Gabler, mit weiten Mensuren im Prinzipalchor. Immer wieder ein Faszinosum: seine poetischen Flöten, die denen von Gabler in nichts nachstehen. Ein ganz eigenes, individuelles Timbre haben auch die Solozungen.

Eine traumhafte Orgel, von Franz Raml souverän gespielt. Wenn ich diese Scheibe im Player habe, mache ich die Augen zu und denke mehr als 40 Jahre zurück ...

LG
Michael


PS: Rot a.d. Rot liegt fast fußläufig beim diesjährigen Forumstreffpunkt ...


 Antworten

 Beitrag melden
20.01.2016 13:46 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2020 15:33)
#60 RE: CD-Tipps
avatar
Moderator

Vor 15 Jahren noch musste man sich die Orgelsonaten und sonstigen Opera von Joseph Rheinberger einzeln zusammenkaufen. Eine Gesamteinspielung gab es nicht. Dann machte Motette den Anfang mit einer Fast-Gesamteinspielung, Naxos und MDG zogen nach. Wobei mir Rudolf Innigs Aufnahmen bei MDG am besten gefallen, denn da stimmt einfach alles.

Das Team von MDG hat's einfach drauf, wenn es darum geht, eine Orgel auf den Recorder zu ziehen. Das ist tontechnisch vom Feinsten!
Außerdem hat man bei der Gesamteinspielung zu jedem Werk eine Orgel aus derselben Orgellandschaft und derselben Entstehungszeit gefunden, die die adäquaten Farben für Rheinbergers spärliche Registrierhinweise hergibt.
Und Rudolf Innig spielt die Programme der 12 CDs souverän und mit der Virtuositität, die vor allem die späten Sonaten ungemein herausputzt.
Jetzt gibt es die Scheiben für wenig Geld als Box:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/...ke/hnum/5900436

Einziges Manko: Die bei MDG stets hervorragend aufgemachten und inhaltsreichen Booklets mit fundierten Informationen zu Instrumenten und Werken fehlen. Es gibt lediglich eine Sparversion mit den Inhaltsverzeichnissen der CDs.
Insofern bin ich nicht ganz so traurig, dass ich mir die Scheiben seinerzeit einzeln für das Fünffache der Box gekauft habe.

Ich kann Euch guten Gewissens raten: Wenn eine Gesamteinspielung, dann diese. Denn Musik, Instrumente und Interpret fügen sich zu einen stimmigen Dreiklang.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!