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Orgelklang am Spieltisch

Derzeit erlebe ich zwei völlig unterschiedliche Klangsituation:
Die Nobilis mit großer externer Abstrahlung in der Kirche, die Monarke mit ordentlicher interner Abstrahlung im Positivgehäuse in der kleinen Kapelle.
Was mir an der Monarke oft zu direkt ist (auch wenn viele Lautsprecher "über Kopf" angebracht sind), ist mir in der Kirche oft zu weit weg. An sich ist das ja nicht unbedingt ein rein digitalorgelbezogenes Phänomen, auch Pfeifenorgeln können je nach Bauart und Spieltischpositionen mit ihrem Klang direkt an die Ohren knallen oder aus kleinerer oder größerer Entfernung kommen (bestes Beispiel derzeit für "größere Entfernung": Wiener Stephansdom).
Derzeit zweifle ich ein wenig, ob eine Gewöhnung an den "fernen" Klang der Nobilis möglich sein wird.
Heute hatte ich nach dem Gottesdienst Gelegenheit, die Orgel aus mittiger Position auf der Empore zu hören: Ein völlig anderes Klangbild als im Abseits der Empore, wo der Spieltisch steht. Beim kürzlich erlebten Konzert saß ich unten im Kirchenschiff: Dort war die Orgel mächtig und raumfüllend zu erleben - ganz so, wie ich es mir gedacht und gewünscht hatte.
Allein, der reduzierte Eindruck am Spieltisch ist für mich immer noch ein kleines Problem...
Wenn ich vor den Gottesdiensten in leerer Kirche ein wenig spiele, scheint mir alles bestens und ausreichend; kaum aber, dass der Gottesdienst beginnt, säße ich gerne 2-3 Meter näher am Klanggeschehen dran.
Habt ihr dazu Erfahrungen oder Ratschläge?

#3 RE: Orgelklang am Spieltisch


Zitat von SJL im Beitrag #2
Wie steht denn der Spieltisch und wo ist die Abstrahlung? Kann man den Spieltisch ggf. an einen klanglich geeigneteren Ort verschieben?
Der Spieltisch steht im Seitenbereich der Empore, nur wenige Meter neben der alten Pfeifenorgel, hinter der sich die Klangabstrahlung verbirgt. Dieses "Abseits" genügt aber bereits, um den Klang am Spieltisch deutlich schaumgebremster ankommen zu lassen.
@Regal acht: Nö, Kopfhörer sind da wirklich keine Option für mich.


Hast du bislang immer direkt vor der Orgel gesessen und musst dich vielleicht einfach umgewöhnen? Bei einer meiner langjährigen Dienstorgeln war der Spieltisch aufgrund der Kirchenarchitektur seitenspielig angeordnet, so dass man den Klang immer indirekt über die Kirchenakustik hört. Das fand ich anfangs seltsam, hat m.E. aber viele Vorteile. Inbesondere konnte ich ein besseres Gefühl für den tatsächlichen Raumklang bekommen, auch im Zusammenspiel mit der Gemeinde, als wenn mich die Pfeifen direkt "anschreien".
Falls man sich wirklich nicht gewöhnt...
- kann man in der Nähe des Spieltischs eine Art "Monitorbox" installieren? Technisch sollte das ja keine Raketenwissenschaft sein
- alternativ: kann man den Spieltisch nicht einfach mittig vor den Prospekt positionieren?
VG
Stephan

Zitat von SJL im Beitrag #5
...- kann man in der Nähe des Spieltischs eine Art "Monitorbox" installieren? Technisch sollte das ja keine Raketenwissenschaft sein
Das war auch meine erste Idee. Es ist eine Digitalorgel. Vermutlich hat sie "Aux-Out-Ausgänge". Daran könnte man aktive Monitore anschließen ohne die Abstrahlungsanlage in der Kirche zu beeinflussen... - quasi ein klangliches lokales Add-On. Davon brauchte es max. zwei. Zur Not rechts und links auf der Orgelbank oder auf Ständern hinter dem Organisten?
VG
Aeoline
Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...
Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

#8 RE: Orgelklang am Spieltisch

Je weiter weg, um so schlimmer. An einer "meiner" Orgeln war der Abstand zum Schwellwerk an die 15 Meter, als der Spieltisch noch seitlich ganz links auf dem Bild stand. Das Hörerlebnis war sehr ungleich. Die jetzige Position ist viel ausgewogener.
Ich mag es, nahe und symmetrisch vor Orgeln zu sitzen, damit der Bezug zur Orgel gegeben ist.
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Zitat von Ippenstein im Beitrag #8
Ich mag es, nahe und symmetrisch vor Orgeln zu sitzen, damit der Bezug zur Orgel gegeben ist.
Ich ebenso.
In meiner Kirche ist diese Position jedoch vom Spieltisch der Pfeifenorgel besetzt. An sich hat die Abseitsposition einige Vorteile (neben dem einen Nachteil...) gegenüber der Position in der Mitte:
- Ich höre plötzlich den Gemeindegesang (früher dachte ich tatsächlich, dass die Gemeinde kaum singt. Dass sie es tut, weiß ich erst seit Inbetriebnahme der Digitalorgel.)
- Ich habe freie Sicht bis zum Altar und sogar auf einen Teil der Feiergemeinde
PS: Schöne Fotos, schöne Kirche!


Zitat von Ippenstein im Beitrag #8
...An einer "meiner" Orgeln war der Abstand zum Schwellwerk an die 15 Meter...
Darf ich bemerken, dass das ein m.E. absolut "geiler" Orgelprospekt ist? -
VG
Aeoline

Zitat von Gemshorn im Beitrag #9
...Ich höre plötzlich den Gemeindegesang (früher dachte ich tatsächlich, dass die Gemeinde kaum singt. Dass sie es tut, weiß ich erst seit Inbetriebnahme der Digitalorgel.)
Das ist vermutlich derselbe Effekt, wie er sich bei uns in der Gemeinde zeigt. Unser Spieltisch steht querab von der Abstrahlung und etwa drei Meter entfernt vom Chor. Wenn der gut besetzt ist, hört man nur die Chorsänger im linken Ohr und ist erstmal verunsichert ob des eigenen Spiels.
Wenn dann um den Altar herum noch einige Star-Tenöre singen, dann sucht man an der Registriertafel verzweifelt nach "Add-ons" um überhaupt noch etwas vom eigenen Spiel zu hören.
Bislang hat mich das im gottesdienstlichen Gebrauch der Orgel kaum gestört. Seit einiger Zeit (vermutlich, weil mein Gehör altersbedingt abnimmt...) denke ich öfter über den Einsatz von Monitoren nach...
VG
Aeoline

Das Hören des Gemeindegesangs ist für mich etwas Angenehmes! Die Gemeinde zum Singen zu animieren und sie dabei zu stützen ist mir das oberste Ziel meines Orgelspiels.
Trotzdem habe ich das (irrige!) Gefühl, dass die Orgel im Vergleich zur Gemeinde zu leise ist. Die Versuchung, stärkere Register dazu zu nehmen, ist groß - aber dieser muss widerstanden werden, da die Orgel den Gemeindegesang sonst erdrücken würde.
Der Frage nach einem Monitor wird in der Tat nachzugehen sein...

Zitat von Gemshorn im Beitrag #12
...Der Frage nach einem Monitor wird in der Tat nachzugehen sein...
Ein Monitor macht grundsätzlich erstmal nix kaputt. Ist er richtig eingerichtet, sodass der Organist am Arbeitsplatz das hört, was der Gemeinde weiter unten / rechts / links um die Ohren fliegt, so dient alles zu einem ersprießlichen Hörerlebnis... - dem Organist - wie auch der Gemeinde...
Auf die Einstellungen kommt es halt an...
VG
Aeoline
Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...
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Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)


Ist niemand dafür zu bekommen, leider.
Beim Konzert konnte ich mir allerdings ein gutes Bild vom Klang unten im Schiff machen. Die Registrierungen sind adäquat. Leider nützt das gar nichts, was meine persönliche Wahrnehmung während des Spiels betrifft.
Daher nochmals: Über einen Monitor wird nachzudenken sein.
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