Ich bin heute durch Zufall auf einen Bericht der Fa. Weiss Klimatechnik gestoßen, die in der Orgel im Leipziger Paulinum eine Klimatisierung installiert hat. Im ausführlichen PDF-Bericht, hier der Direktlink, ist auch eine interessante Zeichnung zu finden.
Bei der bildlichen Darstellung stellt sich mir die Frage, woher der Orgelwind bezogen wird?
Sollten die Werte Temperatur und rel. Luftfeuchtigkeit von denen der Klimatisierungsluft abweichen, könnte es auch zu Kondensation kommen. Aus meiner Sicht hätte dieser Luftanteil auch aus dem konditionierten Luftstrom stammen müssen.
Als Orgelverantwortlicher von 5 Kirchgemeinden mit 15 Orgeln war das Klima-Thema immer aktuell. Zwei Beispiele:
Stadtkirche Thun: Metzler Orgel 3-manualig mit 57 Registern: Infolge zu trockener Luft wurde vor meinem Amtsantritt 2 mobile Befeuchter mit externen Hygrostaten direkt im Orgelgehäuse platziert. Auswirkungen: katastrophale Schimmelbildung durch zu ungenaue Hygrostaten. Heutige Lösung: neben dem Rückpositiv befinden sich 2 fixe Befeuchter mit integriertem Hygrostat. Die Befeuchter werden nach Bedarf eingeschaltet. Wichtig ist: die Raumheizung erfolgt über eine Gebläse Steuerung mit div. Austrittsöffnungen in der Stadtkirche.
Dorfkirche Allmendingen (Quartierkirche): Hier wurde bereits beim Kirchenbau ein Belüftungskanal - Luft durch einen Befeuchter in der Lüftungszentrale -installiert. Hier hatten wir nie Luftfeuchtigkeitsproblem.
In anderen Kirchen mussten andere Lösungen angewendet werden.
Meines Erachtens ist die Luftaufbereitung mit einer guten Feuchtigkeits-Steuerung von Kirche und Orgel sehr individuell nach Gebäude und Orgel zu betrachten.
