Stundengebete aus Gerleve

06.08.2021 22:38 (zuletzt bearbeitet: 06.08.2021 22:45)
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#1 Stundengebete aus Gerleve
Ge
Geigenprinzipal ( gelöscht )

Heute bin ich per Zufall über diesen Stream aus der Benediktinerabtei Gerleve (Münster) gestoßen. https://m.youtube.com/watch?v=-15mrESmzlk. Hier sendet das Kloster täglich Vesper (17.30 Uhr) und Komplet (20.15).
Für mich hängen da besondere Erinnerungen dran: Als Klostergast hatte ich bereits mehrere Wochen täglich die große Freude, auf der wunderbaren Orgel zu spielen. https://www.abtei-gerleve.de/kirche/orgel/
Heute kam das wunderbare Glockenspiel zum Einsatz (so um Minute 36).
Der ehemalige Abt, Laurentius Schlieker, damals noch Prior, drückte mir, auf die Orgel angesprochen, seinerzeit einfach den Schlüssel in die Hand und sagte: Dann mal viel Spaß! Eine tolle Erinnerung für mich. Vielleicht gefällts euch ebenfalls.

Grüße

Geigenprinzipal


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06.08.2021 22:52
#2 RE: Stundengebete aus Gerleve
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Interessant, dass der Erbauer der ersten Orgel nicht erwähnt wird, von der noch jede Menge Pfeifenmaterial in der jetzigen steckt - u. a. Zungen, die die französische Fachfirma Didier in Épinal geliefert hatte: Es waren die Gebr. Späth in Ennetach. Dass eine süddeutsche Orgel in die Gegend kam. lag daran, dass Gerleve von Beuron aus besiedelt wurde. Der dortige Klosterorganist brachte Späth ins Spiel.
Ich besitze noch eine LP aus den 70ern mit Rheinberger und Boëllmann, die den ausgezeichneten Klang der damaligen Stockmann-/Späth-Orgel dokumentiert.

LG
Michael


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06.08.2021 22:56
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#3 RE: Stundengebete aus Gerleve
Ge
Geigenprinzipal ( gelöscht )

Späth wird erwähnt. Und Beuron macht natürlich total Sinn. Erzabtei, oder?
Wie hat sie denn früher geklungen?


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06.08.2021 22:56
#4 RE: Stundengebete aus Gerleve
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Moderator

Wenn's übrigens um eine choraliter gesungene (und an der Orgel genial begleitete) Vesper geht, kann ich immer wieder nur "Reklame" machen für Marienstatt im Westerwald.
Das ist einfach erhebend, dort in einer Wolke aus fein gesponnenen Klängen zu sitzen.

LG
Michael


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06.08.2021 22:58
#5 RE: Stundengebete aus Gerleve
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Moderator

Schwer zu beschreiben. Ich muss mal sehen, ob ich irgendwo ein Digitalisat habe. Dann schicke ich Dir einen Dropbox-Link. Aber heute Abend nicht mehr ...
Meine Stunde ist gekommen ...

LG
Michael


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06.08.2021 23:00
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#6 RE: Stundengebete aus Gerleve
Ge
Geigenprinzipal ( gelöscht )

Hier noch ein Video zur Orgel: https://m.youtube.com/watch?v=tO2EZFRQu8k


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06.08.2021 23:05
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#7 RE: Stundengebete aus Gerleve
Ge
Geigenprinzipal ( gelöscht )

Das wäre natürlich fantastisch! Danke und gute Nacht 💤


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06.08.2021 23:13
#8 RE: Stundengebete aus Gerleve
Ul

Diese Platte habe ich auch. Es war von einem Intonateur mit Ausbildung in Frankreich die Rede.
Wir waren mit unserer Choralschola da zum Chorwochenende. Aber auch privat immer wieder ein Ziel.


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11.08.2021 12:30 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2021 12:32)
#9 RE: Stundengebete aus Gerleve
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Moderator

Ich habe mal meinen Fundus durchforstet. Ich besitze zwei LP aus den 70ern von der Orgel in Gerleve - eine von Wolfgang Stockmeier mit Liszts BACH, dessen Elisabeth-Legende und der 10. Rheinberger-Sonate, die zweite von Edgar Krapp mit Langlais, Gigout und einer exzellenten Interpretation der "Suite Gothique" von Boëllmann.
Beide stammen aus der Reihe "das Orgelportrait" des damaligen Labels "Psallite", erstellt vom "Nordwestdeutschen Tonstudio für Kirchenmusik". Tonmeister war der in Sachen Orgelaufnahmen hocherfahrene Theo W. Ritterbecks. (Aus dieser Reihe - und dem zeitgleichen "Konkurrenzprodukt" des Herder-Labels "Christophorus" in Zusammenarbeit mit Heinz Schnauffer vom Bayerischen Rundfunk - habe ich wohl so um die 50 Scheiben durch die vergangenen 45-50 Jahre gerettet.)

Vor allem die Toccata aus der Boëllmann-Suite ist m.E. selten in dieser Brillanz und Stringenz zu hören. Deshalb habe ich sie irgendwann mal digitalisiert und mit Bordmitteln weitgehend "entknackst".

Die andere Scheibe liefert - nach gefühlt tausendfachem Abhören - mehr Knackser und Rumpler als Töne. An die Rheinberger-Sonate müsste also mal jemand mit den professionellen Restaurierungs-Tools heran und viel Zeit für die Arbeit einplanen. Ich hatte nach ein paar Takten die Nase voll ...
Rheinberger war damals eine exotische Rarität in deutschen Landen, während in GB auf fast jedem Konzertprogramm eine seiner Sonaten stand. Meine Lehrergeneration (zum überwiegenden Teil geboren kurz nach der Jahrhundertwende und geprägt durch die "Orgelbewegung" und eine andere "Bewegung", die uns Spätgeborenen erspart blieb) sah in Rheinberger einen Mendelssohn-Epigonen und Mendelssohns Musik war in ihren Augen nicht nur "bäh", sondern "bähbäh". Einfach "Unorgelgemäß" - "undeutsch" durfte man ja nicht mehr sagen ...

Wenn sich jemand für den Boëllmann interessiert, gibt's den Link in meine Dropbox nach PN. Es ist eine Überspielung zum ausschließlichen Privatgebrauch, die nicht in öffentlichen Dateien, Sendungen etc. verwendet und/oder verlinkt werden darf. D.h. wer von mir den Link per PN bekommt, darf die Datei nur persönlich und privat nutzen. Daher bitte ich um Euer Verständnis, dass ich die "Lufthoheit" darüber behalten will, wer die Aufnahme bekommen hat. Zudem steckt ja auch - durch die digitale Nachbearbeitung mit dem ausschließlichen Ziel der klangtechnischen Verbesserung - meine eigene, wenngleich bescheidene Arbeit darin.

LG
Michael


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