und vier weitere Bach-Programme gefunden, die der ungarische und in den USA lebende Organist Balint Karosi an Orgeln in USA und Kanada eingespielt hat. Zusammengestellt wurden die Programme (jeweils so um die fünf Viertelstunden Dauer) vom renommierten Bach-Forscher Christoph Wolff, der in Harvard lehrte und dort als der Vater des "historisch informierten" Spiels in den USA gilt. Die meisten amerikanischen Bach-Interpreten kommen ja aus der Dupré-Schule, die in den USA zwischen den Weltkriegen entstand und deren prominenteste Vertreter Virgil Fox, Diane Bish, Michael Murray u.a. sind/waren. Da stehen das "Dupré-Legato" und seine Pedaltechnik z.T. bis heute im Rang unumstößlicher Dogmen.
Mir gefällt Barosis "europäisches" Spiel sehr gut. Die Instrumente sind gut gewählt, die Tempi passen. Sein Anschlag ist gut durchartikuliert, die musikalische Rhetorik wirkt nicht überzogen affektiv oder selbstbezweckend. Ein sehr überzeugender Versuch, der Musik Bachs in Klarheit und Deutlichkeit gerecht zu werden.
Auch die Aufnahmetechnik ist ok, über einen guten KH hört man eine Menge, wiewohl ich mir eine eventuelle CD-Edition sofort zulegen würde. Es geht halt nix über wav.-Dateien ...
