Hallo,

noch eine interessante Konzertform:
Gestern war ich in einem Konzert eines Streichquartetts (alles Berufsmusiker). Diese hatten sich einen Raum gemietet (so eine Art Tagungs- bzw. Seminarraum einer Weiterbildungsfirma, hatte schon eher eine nüchterne Atmosphäre) und dort ein Konzert für 30, 40 Bekannte gegeben, also ohne Werbung und Öffentlichkeit, nur Bekannte wurden eingeladen. Anschließend gab es einen Plausch bei einem Glas Sekt/Saft. War das ein Hauskonzert? Von den Vieren hätte übrigens auch keiner ein passendes Wohnzimmer gehabt.

Zur obigen Diskussion: Ein privates Festchen und Konzert zur Einweihung einer neuen Orgel oder so, selbst wenn da Hausherrens/-damens alter Kumpel CC spielen sollte, ist in meinen Augen schon etwas anderes als die öffentlichen oder zumindest halb-öffentlichen Hauskonzerte bei den Glebes (und vielleicht künftig bei der Tabernakelwanze? - dann aber ohne inkognito?).

Ach ja, zu der Frage Besucherzahlen von Orgelkonzerten. Heute am spätnachmittag Orgelkonzert in einer Dorfkirche, trotz schönstem Frühlingswetter 120-150 Zuhörer. Allerdings auch ein international renommierter Organist, der im Hauptprogramm v.a. Bach spielte (am Vorabend des 326. Geburtstages). Allerdings gingen anscheinend ein paar Leute während der abschließenden wirklich grandiosen Improvisation zu gegebenen Themen ("Aus tiefer Not" und B-A-C-H), in die gegen Ende sogar das Versper- bzw. Angelusläuten, oder wie das Abendläuten bei den Lutheranern heißt, einbezogen wurde. Die Improvisation war wirklich großartig, so etwas hört man nur selten. Wie man da gehen kann, ist mir ein völliges Rätsel.

Also, manchmal ist das schon ein Kreuz, wenn nur diejenigen kommen, die mit mehr als nur dem Abnudeln klassischer Stücke etwas anfangen können, ist das natürlich nichts, aber wenn viele kommen, die im Grunde sich auf Musik als Kunst nicht einlassen wollen, ist es auch nichts. Szenenwechsel: Benefizkonzert vor 3 Jahren, junge Pianistin mit bereits internationalem Renommee und entsprechenden Wettbewerbserfolgen spielt toll Bartok. Tja, Beschwerden von einigen Leuten aus dem Publikum (sinngemäß, dass das doch unmöglich sein, dem Publikum solche Katzenmusik vorzusetzen. Was soll man da noch sagen?

Wenn bei Orgelkonzerten wenig Leute kommen, ist immerhin die Akustik in der Regel besser.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

Interessante Frage: War das nun ein Hauskonzert oder ein Kirchenkonzert oder was sonst?

Es kann ja auch beide sein ! Kein entweder oder aber und und !

Gruss, Rico