Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI

11.08.2019 11:50
avatar  uwe.grassme ( gelöscht )
#1 Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI
uw
uwe.grassme ( gelöscht )

Ich wollte hier mal mein Projekt vorstellen: http://www.einedigitalewelt.de/?p=411 Kommentare und Rückfragen willkommen.


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22.08.2019 22:47
avatar  mitteltönig ( gelöscht )
#2 RE: Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI
mi
mitteltönig ( gelöscht )

Hallo Uwe,

das ist ein spannendes Projekt!

Mein erster Impuls beim Lesen war ebenfalls die OEM-MIDI-Interfaces der Firma Doepfer. Ich kenne die Produkte von Dieter Döpfer schon länger und kann nur sagen, dass sie langlebig sind, ein durchdachtes Design aufweisen und preislich attraktiv sind. Insofern sind diese OEM-MIDI-Interfaces grundsätzlich eine gute Wahl.

Allerdings sind die Komplikationen, die Du in Verbindung mit dem vorhandenen Spieltisch nennst, nicht von der Hand zu weisen. Dazu ein paar Gedanken meinerseits:

1. Da Du sozusagen ALLES midifizieren möchtest (z.B. auch die Registerzüge), wäre es vielleicht eine Idee, zuerst NUR die Manuale und das Pedal zu midifizieren, um das ganze übersichtlicher zu halten? Du bräuchtest für drei Manuale und ein Pedal z.B. viermal das CTM64 von Doepfer, wobei Du jedes einzelne Modul auf einen eigenen MIDI-Kanal einstellst. Du könntest dann die vier MIDI-Ausgänge der Doepfer-Interfaces mit einem MIDI-Merger zu einem einzelnen MIDI-Signal zusammenmischen (wobei beachtet werden muss, dass der MIDI-Merger die ursprünglichen MIDI-Kanäle beibehält) und dieses dann über ein einzelnes MIDI-Kabel zum Klangerzeuger Deiner Wahl weiterleiten.

2. Assoziation zum Midifizieren einer (oder mehrerer) Orgeltastaturen: Velocity (Anschlagsdynamik) fällt weg, erst recht bei einer elektrischen Traktur (quasi nur "Schalter zu" = Ton beginnt, "Schalter auf" = Ton endet). Es gibt spezielle MIDI-Interfaces für elektronische Drum-Pads - ob das noch eine Alternative wäre? Es kann aber sein, dass diese ausschließlich auf Trigger achten (also nur einen kurzen mechanischen Impuls verarbeiten), damit wäre das nicht sinnvoll.

3. Um den von Dir genannten MIDI-Kabel-Baum zu verhindern, gäbe es vielleicht noch die Möglichkeit, MIDI-Signale nicht über einzelne MIDI-Kabel zu senden, sondern gebündelt über LAN-Kabel. Dazu gibt es spezielle Interfaces, welche ich aber nach einer kurzen Websuche (noch) nicht gefunden habe. Angeblich funktioniert(e) das System des Spieltisches an der großen Orgel zu Notre Dame (Paris) so (Tastatur-, Register- und Spielhilfen-Informationen via LAN-Kabel über den Zentralrechner an das Orgelgehäuse).

Liebe Grüße von

Robert!


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23.08.2019 00:12
avatar  uwe.grassme ( gelöscht )
#3 RE: Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI
uw
uwe.grassme ( gelöscht )

Hallo Robert,

ja, die professionellen Doepfer-Teile habe ich mir vorher angesehen. Nachteile: 1) Auslaufmodell. 2) Für MIDI-In und Out sind jeweils eigene Module nötig. 3) Die Wandlung 12V<->TTL müsste ich selber machen, ebenso Absicherung der 12V-Leitungen etc. 4) Die Zusammenfassung der 4 MIDI-In/Out-Kanäle müsste ich auch selber machen (auch wenn es dafür fertige Hardware gibt). 5) Das Benutzerinterface für den Organisten für Sonderfunktionen muss ich auch entwickeln. 6) Alle Sonderplatinen bekommen ich in der Orgel nicht unter

Wenn aus dem Gesamtprojekt das herausnehme, was mir die Doepfer-Module abnehmen, dann ist der Teil MIDI<->64 bit parallel wirklich das trivialste, so dass es sich weder technisch noch finanziell lohnt, die einzusetzen . Das war meine Überlegung vorher und ich kann rückblickend bestätigen: Ja, der Teil war wirklich nicht so schwer.

Ja, die Implementierung der Register ist Mehraufwand, aber ermöglicht natürlich viele elektronische statt der 2 mechanischen freien Kombinationen und auch das Wechsel der Register über eine MIDI-Fernsteuerung (z.B. vom Digitalpiano am Altar aus, via RS-485) oder bei der Wiedergabe einer MIDI-Datei.

Ja der Aufwand war hardwareseitig und softwareseitig nicht gering, aber das Projekt ist im Prinzip fertig/funktionsfähig und im Testbetrieb, insofern kämen die Vorschläge schon zu spät , aber Danke trotzdem!

Liebe Grüße

Uwe


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23.08.2019 23:47
avatar  mitteltönig ( gelöscht )
#4 RE: Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI
mi
mitteltönig ( gelöscht )

Hallo Uwe,

oh, dann kam ich leider zu spät... tut mir leid. Hast Du in Deinem Blog eine Seite, auf der Du die spielfertige Midifizierung demonstrierst? Wenn ja, magst Du mal den Link hier einstellen? Das wäre sehr interessant!

Liebe Grüße von

Robert!


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24.08.2019 00:37
avatar  uwe.grassme ( gelöscht )
#5 RE: Erweiterung einer elektropneumatischen Steinmeyer-Orgel durch MIDI
uw
uwe.grassme ( gelöscht )

https://youtu.be/gx4GaibXMcI

als kurze Demo direkt nach dem ersten Test der MIDI-In-Funktion. In meinem Blog http://www.einedigitalewelt.de/ beschreibe ich den Fortschritt und werde auch nach und nach das ganze Projekt vorstellen. Im Moment sind implementiert: MIDI-In, -Out, Koppeln (auch nach "unten") und Setzer. Alles ist natürlich konfigurierbar, allerdings sind Hardware und Software auf 12-15V als Schaltspannung und "+"-seitiges Schalten ausgelegt.


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