Welche Intonationen zum Gotteslob besser?

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14.03.2018 09:51
avatar  Schwarzspieler ( gelöscht )
#1 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Sc
Schwarzspieler ( gelöscht )

Liebe Sakralorgelgemeinde,

ich plane noch zu Ostern, wieder als Organist in katholische Dienste zu treten, um ein wenig Geld zu verdienen. Da ich lange nicht improvisiert habe, bräuchte ich vielleicht doch noch ein paar Handreichungen. Ich überlege, mir Intonationen zum neuen Gottelob zuzulegen. Jetzt schwanke ich zwischen dem Bärenreiter-Sammelband von Franz Leinhäuser und dem Carus-Band. Ich habe den Eindruck, dass der Leinhäuser-Band zwar mit 75 Euronen nicht ganz billig ist, aber doch musikalisch wertvoller, während der Carus-Band viele musikalische Belanglosigkeiten enthält. (Ich hatte den Band einmal und dann an einen Kollegen verschenkt). Außerdem bin ich kein Freund von Carus-Bänden wegen des durchscheinenden Papiers und hässlichen Computernotensatzes. Teilt Ihr auch diese Meinung, oder seht Ihr das anders? Kennt Ihr andere Bände mit leichten und kurzen Intonationen?


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14.03.2018 11:49
#2 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Ma

Naja, Intonationen praxistauglichster Art findest du bei der Leinhäuser-Ausgabe, die nicht ganz billig ist, aber den kompletten Stammteil abdeckt. Die Carus-bedeutet-lieb-und-teuer-Ausgabe zum Gotteslob beinhaltet viele schöne Stücke, aber gegenüber Leinhäuser schon ausgewachsene Choralvorspiele, für die man im katholischen Gottesdienst erst mal Platz finden bzw. schaffen muss. Es ist also die Frage, was du primär suchst.

Gloria Concerto 350 Trend

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14.03.2018 11:52
avatar  Schwarzspieler ( gelöscht )
#3 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Sc
Schwarzspieler ( gelöscht )

Ne, ich meine den Intonations-Band von Carus, die sind doch eher kurz die Stücke. Du meinst wohl die anderen Carus-Bände. Das wäre dann eher was fürs Nachspiel oder Sub communione... Ich suche kürzere Vorspiele, die nach was klingen und nicht so gestrickt sind wie etwa die damaligen Peter-Hölzl-Bände von Coppenrath (und Wiese) [grin]


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14.03.2018 12:38
#4 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Ma

Sorry. Den Intonations-Band von Carus hatte ich gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Gloria Concerto 350 Trend

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14.03.2018 14:01
#5 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
cl

Zitat von Schwarzspieler

Ne, ich meine den Intonations-Band von Carus, die sind doch eher kurz die Stücke. Du meinst wohl die anderen Carus-Bände. Das wäre dann eher was fürs Nachspiel oder Sub communione... Ich suche kürzere Vorspiele, die nach was klingen und nicht so gestrickt sind wie etwa die damaligen Peter-Hölzl-Bände von Coppenrath (und Wiese) [grin]


Den Carusintonationsband habe ich einmal durchgeblättert und nie mit in der Kirche gehabt. Den könnte ich Dir anbieten (mach mir ein Angebot per PM :lupe.
lbG Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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16.03.2018 10:35
#6 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
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Letzlich ist es eine Geschmacksfrage, ob Du Dich für Carus oder Bärenreiter (Leinhäuser) entscheidest. Leinhäuser's Intonationen sind in Satztechnik und Klangstil etwas konventioneller als manche Bearbeitungen im Carus-Band. Hinsichtlich Länge der Stücke, Notenbild und Papierqualität sehe ich keinen Unterschied; auch bei Bärenreiter sieht man die Rückseite durchscheinen.
Es gibt noch weitere Publikationen, die aber im Unterschied zu den genannten eine Auswahl bieten:
Weinberger, 60 Leichte Intonationen manualiter zu Liedern aus dem Gotteslob, Musik Edition Recit 2015.50
Heinz-Walter Schmitz/Karl Friedrich Wagner, Kehrvers-Intonationen zum Gotteslob, Strube Edition 3402
Lothar Graap, 6 Hefte "Singet und spielet", Musik Edition Recit: Diese sind thematisch geordnet und enthalten pro Lied meist 4 kurze Verse, die auch als Mini-Partiten im Zusammenhang gespielt werden können (sub Communione?), aber ebenso als Vorspiele verwendbar sind.

Dann noch ein Hinweis auf Norbert Düchtel/Michael Funke, Praeludienbuch zum neuen Gotteslob in 4 Heften: Diese Edition (Verlag wie bei Graap) nutze ich persönlich gerne. Sie enthält neben kurzen Vorspielen auch komplett durchgeführte Bearbeitungen, die aber meist nicht über 20 Takte hinausgehen.

Besten Gruß,
Willi


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16.03.2018 12:58
avatar  Schwarzspieler ( gelöscht )
#7 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Sc
Schwarzspieler ( gelöscht )

Du hast Recht: Der Bärenreiter-Band hat auch durchscheinendes Papier. Hier ist das Papier aber nicht so industrieweiß, sondern etwas gelblicher, angenehmer. Alle GL-Publikationen erscheinen aber zu Apothekerpreisen. Ob die die Not der Organisten wohl ausnutzen?? Die Graap-Bearbeitungen kannte ich noch nicht - Danke. Aber er hat leider nicht zum jedem GL was geliefert. Und der Stil ist eben wie bei Graap immer gleich. Der Düchtel ist gut gemacht - für mich Faulen aber zu aufwändig...


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17.03.2018 23:19
#8 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Pr

Es spricht nichts dagegen, die Intonations- und Vorspielbücher des alten GL. weiter zu verwenden. Man muss sich halt nur Notizen bzgl. der neuen Nummerierungen machen. Neue in das aktuelle GL. aufgenommene Melodien fehlen dann allerdings.
Die altbekannte Reihe "Orgelstücke zum Gotteslob" enthält neben Vor- und Nachspielen auch Intonationen zu vielen Liedern. Unter dem Titel gab es zwei Ausgaben (Bonifatius und Saaleck Verlag).
Schön und für manchen nützlich wäre es gewesen, wenn man Intonationen in das offizielle Orgelbuch mit aufgenommen hätte. So ist es ja jetzt bei vielen Orgelbüchern der einzelnen Regionalteile geschehen.


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17.03.2018 23:22
#9 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
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Administrator

Und bequeme Kollegen spielen dann jedesmal das gleiche Vorspiel, nicht wahr?
So etwas kann niemand wollen.
Wenn es wirklich nur ums Intonieren geht: Jeder kann lernen, dies improvisatorisch zu erledigen - und wenn er dazu nur die ersten oder letzten 4 Takte eines Gesanges zur Hand nimmt. Auch die Reduktion des 4stg. Begleitsatzes auf die Außenstimmen (Sopran und Bass) kann bereits eine einfache Form der Intonation sein.
Es gibt viele sehr simple Möglichkeiten - sie alle sind besser als die immer gleichen Vorspiele zu nutzen.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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17.03.2018 23:43
#10 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
cl

Zitat von Praestant
Die altbekannte Reihe "Orgelstücke zum Gotteslob" enthält neben Vor- und Nachspielen auch Intonationen zu vielen Liedern. Unter dem Titel gab es zwei Ausgaben (Bonifatius und Saaleck Verlag).


Leider sind nicht mehr sämtliche Bände erhältlich, weil vergriffen. Der ziemlich teure Extaintonationsband der Nordbistümer ist allerdings auch nicht die Sahne pur.
Zu Erwähnen wären auf jeden Fall:
Präludienbuch zum neuen Gotteslob (Düchtel/Funke) Recit
Schickel, Sigmar, Merseburger
Schmid, Karl Norbert (op. 39) Feuchtinger
Bei den Blumbänden (Saaleck) lohnt sich ein Blick in die Inhaltsverzeichnisse insbesondere der beiden damaligen Diözesanbände (z.B. Erde singe, Menschen, die ihr wart verloren....)

Liebe Grüße vom Clemens

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18.03.2018 00:08
#11 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Ma

Zitat von clemens-cgn

Leider sind nicht mehr sämtliche Bände erhältlich, weil vergriffen. Der ziemlich teure Extaintonationsband der Nordbistümer ist allerdings auch nicht die Sahne pur.


Ist in den alten Bonifatius-Bänden zum GL überhaupt Sahne drin?
Vieles ist extrem spröDe. Ich hatte drei Bände billig erstehen können, aber sozusagen nicht im Gebrauch. Nach Blum und Düchtel habe ich sie nicht mehr aufgeschlagen ...

Gloria Concerto 350 Trend

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18.03.2018 13:52
#12 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
Pr

Die Vorspielsammlung "Orgelstücke zum Gotteslob" ist soweit mir bekannt lange Zeit die einzige überhaupt erhältliche Vorspielliteratur zum alt GL. gewesen. Sie erschien bereits 1976 und wurde damals von den Komponisten des Orgelbuchs zusammengestellt.
Als ich in den späten 80ern das Orgelspielen erlernte gab es hinsichtlich Vorspielsammlungen zum vollständigen Stammteil des GL. noch nichts anderes. Mein Orgellehrer drückte mir die Sammlung in die Hand und sie war fortan Bestandteil des Orgelunterrichts.
Mir hat es gefallen. Moderne Musik wurde dem nebenamtlichen Organisten zugänglich gemacht. Die neuen Töne waren ja unerhört und als junger Mensch ist man erst mal offen für alles was anders klingt.

Ich habe die Sammlung in der Messe häufig eingesetzt und summa summarum gute Erfahrungen damit gemacht. Ich bekam aber auch mal zu hören, ob ich mit meiner Musik den lieben Gott aus der Kirche vertreiben wollte. Das bezog sich damals auf das von mir gespielte Nachspiel zu "Stille Nacht" aus Band 1.

Aus heutiger Sicht ist das Kompendium in die Zeit gekommen.

Später habe ich herausgefunden, dass es auch andere Vorspielsammlungen gab, welche musikalisch in eine ähnliche Richtung gehen wie die "Orgelstücke zum Gotteslob".

Als Beispiele nenne ich:

"Orgelstücke zu den Einheitsliedern" (Christophorus Verlag Herder)
Das 1954!! erschienene Werk zu den damaligen Einheitsliedern ist vom Konzept mit den "Orgelstücken zum Gotteslob" vergleichbar. Es gibt zu jedem Lied Intonationen und Vorspiele. Die Stücke sind teilweise musikalisch noch konsequenter als das was man später in den Vorspielsammlungen so vorfand.

"Marienstatter Orgelbüchlein" (3 Bände, Breitkopf & Härtel)
Das Anfang der 80er Jahre erschienene Werk enthält zu ausgewählten Liedern des GL. jeweils ein modernes Choralvorspiel und einen entsprechenden Begleitsatz.

"Augsburger Orgelheft" (4 Bände, Anton Böhm & Sohn)
Die in den 80er Jahren erschienene Sammlung enthält neben zeitgenössischen Chroralvorspielen auch freie Orgelwerke.

Erst ab ca. 1995 kamen viele neue und "musikalisch entschärfte" Werke zum GL. auf den Markt. Darunter die bereits erwähnte Neuausgabe der "Orgelstücke zum GL." von Dieter Blum (ab 2002). Herbert Paulmichl hat auch zahlreiche Vorspielliteratur veröffentlicht. Die im Internet frei zugänglichen Werke dürfen hier ebenfalls genannt werden.
Die moderne Computertechnik macht es möglich. Die Komponisten sind heute in der Lage ihre Stücke selbst in elektronischer Form zu schreiben. Die Veröffentlichung eines Orgelwerks wird vereinfacht und auch kostengünstiger.


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18.03.2018 14:43
#13 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
cl

Zitat von Martin78
Ist in den alten Bonifatius-Bänden zum GL überhaupt Sahne drin?


Das hängt sehr vom persönlichen Können, vom Instrument und dem Raum ab. Sämtliche Bände halte ich bei einem Nachhall von unter 3,5 sec. für eine Zumutung, besonders wenn man sich noch sklavisch an die Registrieranweisungen halten möchte. Vieles wirkt auf mich wie aufgeschriebene hingerotzte Improvisation, deren Vorgaben oft darin zu bestehen schien: "Disharmonien" = "Modern" um jeden Preis. Das von Praestant geschilderte "Stille Nacht" wirkt wirklich erst im mystischen Pianissimo mit gaaanz viel Akustik. Einige Sachen von Biener, Plany und anderen sind es wirklich wert, einem zweiten prüfenden Blick zu unterziehen....
Außerdem hat es sich schon immer gelohnt, bei den evangelischen Kollegen in den "musikalischen Suppenteller" zu schauen [wink]

Liebe Grüße vom Clemens

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18.03.2018 21:36
#14 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
avatar

Zitat
Ich bekam aber auch mal zu hören, ob ich mit meiner Musik den lieben Gott aus der Kirche vertreiben wollte. Das bezog sich damals auf das von mir gespielte Nachspiel zu "Stille Nacht" aus Band 1.


Aus dem Band habe ich das Stück von Plany (Meditation oder so) zu Stille Nacht gerade letztes Weihnachten noch in der Christmette zur Kommunion gespielt [wink].

Apropo evangelisch: Die Stücke in "In Ewigkeit Dich loben" (B&H) sind z.T. um einiges kompromissloser und ich würde dort mit dem nötigen Nachhall und weichen Registern mitgehen. Und vom Blatt geht da (für mich) sehr sehr wenig [eek]


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18.03.2018 22:17
#15 RE: Welche Intonationen zum Gotteslob besser?
cl

Zitat von 2nd_astronaut
Und vom Blatt geht da (für mich) sehr sehr wenig


Üben gehört halt zum Handwerk, dann geht auch mehr

Liebe Grüße vom Clemens

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