Neben Magdalena Kaczor, deren Wirken in diesem Forum ja schon thematisiert worden ist, ist mir die Nachwuchsorganistin (inzwischen mit dem Konzertexamen ausgestattet) und Zererschülerin Agnieszka Tarnawska, gleichfalls aus Polen stammend, aufgefallen. Erst kürzlich hat sie den 15. César Franck-Wettbewerb in Haarlem gewonnen.
Die beiden sind verheiratet und haben ihre Konzertexamina 2016 abgeschlossen (Detmold/Hamburg) - gemeinsame Konzertauftritte finden seit 2012 statt, wie z.B. in Magdeburg am 26.12.2013.
In Polen gib es ganz offensichtlich eine junge, sehr gut ausgebildete Organistenszene, die sich wohl parallel entwickelt zur "Ostwanderung" des bundesdeutschen Nachkriegs-Orgelbestandes.
An anderer Stelle habe ich ja berichtet von der Begegnung mit vier jungen polnischen Organisten vor wenigen Wochen. Da kann man nur hoffen, dass solche guten Leute Anstellungsverhältnisse finden, die ihrem Können und ihrem künstlerischen Wollen angemessen sind. Aber ganz offenbar zeichnet sich in dieser neuen Orgellandschaft auch eine Blüte des konzertanten Orgelspiels ab, die man im Blick behalten sollte.
Es ist bedauerlich, wieviel Begabung und Fleiß mit einem "Freie Spende" abgegolten wird. Die Inhaber fester Konzertstellen nehmen sicher am Abend die Orgelbank nach Hause, damit sie an nächsten Tag nicht anderweitig besetzt ist.
