Eben höre ich die Übertragung der Hl. Messe aus der Basilika Sonntagberg, Vorsteher ist Bischof Klaus Küng.
Nach der Lesung wurde nicht psalmodiert, sondern das Engellied (!) 539 mit den Strophen 5-7 weitergesungen.

Wie ging das noch?
Wenn das am grünen Holz geschieht...

Sagen wir mal so: Es war ne Live-Übertragung auf Skype-Niveau. Der fragliche (fromme) Radiosender arbeitet fast ausschließlich mit Ehrenamtlichen. Ob die Pfarren sich dabei gezielt auf die Radioübertragung vorbereiten, weiß ich freilich nicht. Ist nicht so wie bei den öffentlichen Sendern, wo eine Messe exakt in das 55 Minuten Schema passen muss... auf jenem Sender dauert der Gottesdienst so lang, wie er dauert - dafür ist die Übertragungsqualität mitunter grottig.

Das aber stand in meinem Eingangsposting überhaupt nicht zur Diskussion; mir ging es um etwas ganz anderes...

Offensichtlich kennst du, Clemens, das Prozedere bei der Planung von Bischofsmessen nicht. Normalerweise geht das folgendermaßen vonstatten: Jeder Bischof hat seinen Zeremoniär, der schon im Vorfeld dafür sorgt, dass der Bischofsgottesdienst nach geltenden liturgischen Standards gefeiert wird. Da gehen oft ganz andere, weit unverdächtigere Sachen nicht durch. Ein Weitersingen des Eingangsliedes wäre so ziemlich das Allerletzte gewesen, was ich nach der Lesung erwartet hätte. Nun ja; vielleicht war der Herr Zeremoniär krank oder wurde auf anderem Wege umgangen...


Das Tolle an diesem Radiosender ist, dass man wochentags einen Gemeindegottesdienst aus allen möglichen Regionen des Landes serviert bekommt. Ich lausche da immer ganz gespannt hinein, weil mich interessiert, was und wie anderswo gesungen wird. Dadurch weiß ich z.B. auch, dass die verhunzte Version von "Rosenkranzkönigin" nicht einmal in jener Diözese, der wir den Abdruck verdanken, so gesungen wird wie es im GL gedruckt ist. Davon haben die hohen Herren im GL-Ausschuss freilich keine Ahnung...
Mitunter erhasche ich bei diesen Live-Übertragungen echte liturgische Leckerbissen, z.B. Fürbitten, die an Maria statt an den Herrgott gerichtet werden.

Zitat von Guilain

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Bischof Küng ist Mitglied der LKÖ (Liturgische Kommission für Österreich). No comment...

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Da zitiere ich doch gleich mal aus dem Eingangsposting: Wenn das am grünen Holz geschieht... [sad]

Oje, die pastoralen Erwägungen... die müssen auch irgendwann an eine Grenze gelangen.
Habe mir vor ewigen Zeiten durchaus Feinde gemacht, als ich darauf bestand, im Pfarrjugendchor nur jene zu belassen, die wirklich singen konnten. Die Qualität des Chörleins stieg dadurch beträchtlich - die Zahl meiner Feinde proportional. [grin]