Mein Weg zur neuen Orgel

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09.10.2014 19:48
avatar  Romanus ( gelöscht )
#31 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ro
Romanus ( gelöscht )

Kapitel 6: Die neue Orgel :



Der aufmerksame Leser hat es längst erkannt, meine Entscheidung ist bereits am 27.07.2014 gefallen:
Ich habe mich für eine moderne Physis-Orgel - eine Gloria Concerto 234 - entschieden,ein fortschrittliches,richtungsweisendes Instrument,das seiner Zeit voraus ist und nichtsdestoweniger gute,alte Werte bewahrt.
Am 07.10.2014,um 17:15 mitteleuropäische Sommerzeit wurde sie endlich geliefert und gleichzeitig die alte Johannus Sweelinck 10 auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.

Das Ausprobieren und Kennenlernen einer neuen Orgel mit all ihren Möglichkeiten ist immer spannend und faszinierend,doch diesmal werde ich ganz besonders lange brauchen,um das klangliche Potential auch nur annähernd abschätzen,geschweige auskosten zu können.

Ganz zuerst probierte ich nochmal die 4 vorprogrammierten Intonationen (Deutsch / Barock / Romantisch / Symphonisch) aus,die natürlich bei mir nicht haargenauso klingen wie bei Gemshorn,weil eine Orgel ja in jedem Raum ein bisschen anders klingt.
Nachdem ich ganz spezielle Klangvorstellungen habe,betrachte ich die serienmäßigen Intonationen bzw. ihre unter "User 1-4" gespeicherten Arbeitskopien als willkommenes "Rohmaterial" für die Verwirklichung meiner klanglichen Wunschträume,die bestimmt schon bald Realität werden.

Zunächst änderte ich den Parameter "Ensemble" von 3 auf 5,um mich einer natürlichen,diskreten Verstimmung der Pfeifen anzunähern.
Danach änderte ich "Air Pressure" von -1 auf -4,weil die natürliche Winddruckfluktuation dem Orgelklang erst das gewisse Etwas verleiht.
Als nächstes änderte ich das Hallprogramm von "Basilika" auf "Gothic Church",weil ich gotische Kirchen ganz besonders liebe.
Die Orgel verfügt über 8 verschiedene Hallprogramme:
Capella / Parish / Modern Church / Romanic Church / Baroque Church / Gothic Church / Basilica / Cathedral
Die Hallstärke(Reverberation Volume) ist in 59 Abstufungen einstellbar.
Die Wet/Dry-Funktion machte mich ganz besonders neugierig und ich probierte die 3 Abstufungen "Low", "Medium" und "High" nacheinander durch. Bereits die Stufe "Low" machte den Hall um vieles lebendiger und zugleich den Klang breiter,"Medium" war mir bereits zu viel des Guten,der Klang wurde durch die vielen Echos etwas verschwommen,bei "High" entstand schließlich ein unendlich lang ausklingender Klangteppich,der schon nicht mehr natürlich wirkte. Schließlich entschied ich mich für "Low" und reduzierte "Reverberation" von -0 auf -15,was für meine Ohren der Akustik der Pfarrkirche St.Othmar in MöDling - für mich als gebürtigen MöDlinger auch heute noch die Schönste aller gotischen Kirchen - vorerst am nächsten kam.
Natürlich konnte ich auch nicht widerstehen,gleich ein paar Register zu ändern:
Ich ging von der Intonation "User 3" - der Romantischen - aus und tauschte im Hauptwerk die Mixtur und die Superoktave gegen mildere,aber nichtsdestoweniger kraftvolle Varianten aus und änderte im Schwellwerk die Voix Céleste,die merkwürdigerweise in der untersten Oktav stumm war,in eine Vox Angelica,die sich über den gesamten Tastenumfang erstreckt. Ich mag im Tonumfang eingeschränkte Register,wie man sie bei Aliquoten und Kornetten häufig findet, nicht besonders. Bei einer Vox Coelestis ist mir so etwas übrigens hier zum 1.Mal untergekommen. Aber kein Problem,das ist ja das Schöne an der Gloria Concerto,wenn einem ein Register nicht gefällt,tauscht man es einfach aus und kann dabei regelrecht aus dem Vollen schöpfen.

Zuletzt übte ich mit dem verschönerten Klang mein Postludium für das nächste Wochenende und mußte auch schon wieder aufhören,denn als job-bedingt unfreiwilliger Frühaufsteher (05:30!) kann ich vor einem langen Arbeitstag leider kaum länger als bis 22:00 aufbleiben.

Obwohl ich eigentlich noch nicht viel geändert habe,empfinde ich den Klang bereits jetzt schon als sehr überzeugend und pfeifenorgel-artig.
Sobald ich für mich das klangliche Nonplusultra erreicht habe,werde ich Klangbeispiele aufnehmen und online stellen.

Die Gloria Concerto ist alles in allem so viel mehr als nur ein Übungsinstrument,die Bezeichnung "Kirchenorgel für zuhause" trifft es schon eher.


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09.10.2014 20:05
#32 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ti

Ich wünsche sehr viel Freude und Inspiration mit dem neuen Instrument und bin auf die Hörbeispiele arg gespannt.
Grüße aus Osthessen
Stefan

Gloria Excellent 360

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09.10.2014 20:16
#33 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
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Administrator

Hab ich's doch geahnt! [wink] Viel Freude mit der Concerto!


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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09.10.2014 21:56
#34 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ma

Roman,

viel Spaß mit deiner Neuen!

Auf dass dir ihre Klänge nicht allzu synthetisch vorkommen mögen [smile]

Wir sind auf Erfahrungsberichte gespannt.

Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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09.10.2014 22:26
avatar  Aeoline
#35 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
avatar

Mmmh - auch für mich kommt die Entscheidung nicht wirklich überraschend...


Trotz - oder gerade deswegen - Alle Glückwünsche zur neuen Orgel.

Physis ist nicht die allseligmachende Lösung - bestimmt nicht...

Aber je mehr "Anwender" in einer Physis-Orgel ihre persönlich "beste" Lösung sehen, desto weniger fühle ich mich in meiner Entscheidung von vor zwei Jahren "allein"...



LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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09.10.2014 22:58
#36 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
cl

Zitat von Romanus
.... und änderte im Schwellwerk die Voix Céleste,die merkwürdigerweise in der untersten Oktav stumm war,.... Ich mag im Tonumfang eingeschränkte Register,wie man sie bei Aliquoten und Kornetten häufig findet, nicht besonders. Bei einer Vox Coelestis ist mir so etwas übrigens gestern zum 1.Mal untergekommen.



Hallo Romanus:
"ad multos annos" mit der Neuen "Fründin"

.... kann es sein, daß in Bezug auf Deine Schwebungskritik in diesem Punkt der Erfahrungsschatz für ein allgemeingültiges Urteil etwas zu klein geraten ist
Nicht nur ein in berühmtes historisches Beispiel hast Du in Wien vor Deiner Haustür: z.B.: Maria Rotunda (Dominikanerkirche) Rieger, Jägerndorf aus der 1. Dekade des 20. Jhdt... Dort schwebt es seit der Erbauung und auch nach der Restauration durch Schuke, Berlin ab c°. Zuständiger OSV war der alte Prof. Haselböck.

.... eine klassische VC beginnt auch bei G. Silbermann (als unterschwebende Unda maris), CC, Rieger, Walcker, Sauer, Furtwängler, Emil Hammer.... erst bei c°.
Der klassische Standplatz einer VC ist in der frz. Orgel das Récit gewesen, dies war oft erst ab c° oder gar erst ab f° ausgebaut (Paris, Saint Sulpice zur Amtszeit von Lefebure-Wély). Dort haben sich vor CC auch bereits Celesten befunden.

Zum einen hat es musikalische Gründe, daß die GROSSE OCTAV nicht schweben soll,
zum anderen spart es jede Menge Material.

Wenn nun die VC allein als absolutes Pianoregister eine Doppelrolle auszuführen hat(te), dann wurde (Ausnahme) die Gr. Oktave häufig mit der Gr. Octave des dazugehörigen Streichers z.B. mit Rückschlagklappen zusammengeführt....

In modernen Orgeln z.B. Klais, Walcker, Seifert, Goll, Rieger (z.B. Wiener Dom, Chororgel), Schuke Berlin, Schuke Potsdam, Eule,.... ist es ebenso. Allerdings gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.

.... alles grundsätzlich nachlesbar im guten alten Klotz (bereits 1976 Prüfungsstoff zur D-Prüfung), dem Buch von der Orgel. [wink]

lbG clm

Liebe Grüße vom Clemens

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09.10.2014 23:03
#37 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
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Administrator

In meiner Gegend gibts ne Hesse-Orgel (1866), die als Streicherschwebung eine Unda Maris ab c' (!) hat.


Ich verkaufe meine Orgel, eine Gloria Concerto 234 Trend DLX. Bei Interesse bitte PN oder Mail.

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10.10.2014 06:13
avatar  Offenbass 32 ( gelöscht )
#38 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Of
Offenbass 32 ( gelöscht )

Guten Morgen Roman,

ich möchte mich da nicht enthalten und gratuliere ebenfalls ganz herzlich zum neuen Instrument. In den nächsten Wochen gibt es da bestimmt viel zu tüfteln....also viel Spaß dabei.


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10.10.2014 08:19
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#39 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Herzlichen Gückwunsch zum neuen Instrument! Prost:


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10.10.2014 18:10
avatar  Romanus ( gelöscht )
#40 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von clemens-cgn

Hallo Romanus:
"ad multos annos" mit der Neuen "Fründin"


Danke für den Glückwunsch !

Zitat von clemens-cgn

.... kann es sein, daß in Bezug auf Deine Schwebungskritik in diesem Punkt der Erfahrungsschatz für ein allgemeingültiges Urteil etwas zu klein geraten ist


Das war kein "allgemeingültiges Urteil" (das es in der Kunst sowieso nie geben kann),sondern lediglich Ausdruck meines individuellen Geschmackes,nicht mehr und nicht weniger. Ich dachte,daß dies schon allein durch die Formulierung "Ich mag ..." eindeutig erkennbar sein müßte.

Ich hatte leider noch keine Gelegenheit,die Orgel der Wiener Dominikanerkirche zu spielen und selbst wenn sich mir diese geboten hätte,wäre mir das Fehlen der großen Oktav bei der Céleste möglicherweise gar nicht aufgefallen.
Ist man eine Stunde lang Gastorganist,spielt man sein Programm und hat oft gar nicht die Zeit,jedes einzelne Register allein auszuprobieren.
Mit der eigenen Orgel in den eigenen 4 Wänden setzt man sich naturgemäß etwas intensiver auseinander.
Es mag noch so viele auch historisch belegbare Beispiele für im Tonumfang limitierte Schweberegister geben,die ich noch nicht hautnah kennenlernen durfte,trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage,daß ich solche Register persönlich nicht sonderlich mag und die voll ausgebaute Céleste bzw. Angelica vorziehe.

"Das Buch von der Orgel" ist auch mir nicht fremd,Orgelbaukunde stand auch auf meinem Lehrplan und ich hatte in Wolfgang Reisinger einen bestimmt qualifizierten Lehrer. Über Celesten,die erst beim c oder später beginnen,hat er uns allerdings kein Wort erzählt.
Übrigens,auf welcher Seite kann man im Klotz von im Tonumfang limitierten Schweberegistern lesen ?


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10.10.2014 19:03
avatar  Flute8
#41 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Fl

Guten Abend Roman

Auch ich wünsche Dir viel Spass und Freude an Deinem neuen Instrument.

Gespannt bin ich auf Deine Klangbeispiele. Am besten wären Werke, die Du bereits mit PO veröffentlicht hast. Wenn da kein grosser Unterschied im Klang hörbar wäre, käme das einem Beweis gleich. Umgekehrt natürlich auch [wink]

Beste Grüsse

Flute8


Viscount UNICO CL-6 vom 14.3.2011 bis Febr. 2013
Roland C-380DA vom 6.10.2011 bis Mai 2013
Content Cantate 346R vom 14.11.2012, bis 16.3.2018
Ab 1. März 2017 Gloria Klassik 352 bis 23. Sept. 2019

Ab 11. Mai 2019 Böhm Orgel SEMPRA SE-40, P25


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10.10.2014 22:04
#42 RE: Mein Weg zur neuen Orgel
Ma

Zitat von Romanus

"Das Buch von der Orgel" ist auch mir nicht fremd,Orgelbaukunde stand auch auf meinem Lehrplan und ich hatte in Wolfgang Reisinger einen bestimmt qualifizierten Lehrer. Über Celesten,die erst beim c oder später beginnen,hat er uns allerdings kein Wort erzählt.
Übrigens,auf welcher Seite kann man im Klotz von im Tonumfang limitierten Schweberegistern lesen ?



Keine Ahnung...

Man kann es aber z.B. auf der sehr empfehlenswerten Seite www.aeoline.de nachlesen ("tiefe Lage entfällt oft" oder den "Eberlein" zur Hand nehmen.

Dort findet sich unter dem Eintrag "Voix céleste, Vox coelestis, Himmelsstimme" unter "2. Labiale Schwebestimme": "In der Regel wurde die Voix céleste erst ab c mit Pfeifen besetzt".
Unter "Schwebung - 2. Schwebestimme" steht ebenfalls "In der Regel wurde die Schwebung 8' erst ab Taste c aufwärts gebaut".

Bzgl. in der großen Oktave voll ausgebauten Schwebungen kann ich mich nur an solche in DO erinnern [smile] Vielleicht baut man so etwas bei PO aber in den Staaten - vielleicht weiß Celesten-Spezialist Laurie Phelps mehr?

Gloria Concerto 350 Trend

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