Eigene Dispositionen

  • Seite 1 von 3
24.11.2023 22:01
avatar  Oktav
#1 Eigene Dispositionen
avatar

Werte Orgelspezialisten,

hier ist eine nicht realisierte, selbsterstellte Disposition zum Loben oder Herumkritisieren. Freue mich auf weitere Dispositionen Eurerseits und auf anspornende Inputs.

stilistisches Umfeld: spätklassisch
Kirchenraum: mittelgross, Wallfahrts- oder grössere Dorfkirche, deutlicher Hall
Registeranzahl: 40
Fragen: Stelle ich jetzt absichtlich noch keine

(Pedal)
Suavial 16
Waldflöten 16
Bourdon 16
Salizett 8
Holzflöten 8
Cello 4
Flachflöten 4
Hintersatz
Fagott 16
Posaun 8

(Hauptwerk)
Subprincipal 16
Principal 8
Fugara 8
Traversflöten 8
Octav 4
Spitzflöten 4
Quint 3
Superoctav 2
Mixtur
Zimbel
Krummhorn 16
Alphorn 8

(Rück-, Brust- oder Kronwerk)
Harmonica 8
Gedackt 4
Quintatön 4
Cornet 2 2/3
Violine 2
Kleingedackt 2
Kleinquint 1 1/3
Octavino 1
Kleinterz 4/5
Echo-Mixtur
Regal 4

(Schwellwerk)
Gamba 8
Dulciana 8
Flauto amabile 8
Schwiegel 4
Rohrflöten 4
Hautbois 8
Vox Humana 8

Normalkoppeln, ein Schwelltritt (III. Manual)
Gruss,

Euer Oktav


 Antworten

 Beitrag melden
25.11.2023 12:13 (zuletzt bearbeitet: 25.11.2023 12:18)
avatar  Positiv
#2 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Zu diesem interessanten Thema durfte ich schon eine Klausur schreiben.

Ein empfehlenswertes Heftchen 7,50 €/54 Seiten für Einsteiger steht mit einigen Beispielsdispositionen (B. Geschichte des Orgelbaus Seiten 35-52) in meinem Bücherregal:

Dan Zerfaß, Aus dem Leben einer Königin, Einführung in Technik und Geschichte des Orgelbaus

https://bistummainz.de/musik/institut-fu...-zum-bestellen/


Michael


 Antworten

 Beitrag melden
25.11.2023 12:24
#3 RE: Eigene Dispositionen
Ro

Danke Michael für den Tipp. Auch die weiter aufgeführten Broschüren scheinen durchaus empfehlenswert, insbesondere für in der Ausbildung stehende bzw. auch praktizierende Nebenamtler..


 Antworten

 Beitrag melden
25.11.2023 14:36
#4 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Solltest Du eine Physis- oder Physis-Plus-Orgel haben, kannst Du da ja schön ausprobieren.

Ein paar Überlegungen meinerseits, wenn es Richtung (spät-)klassizistisch sein soll:
Oberwerk nur eine Harmonica 8? Wenn nur ein Register, dann muß es das ganze Werk tragen können,
z.B. ein kräftiges (Lieblich-) Gedeckt oder eine Quintadena, wobei die nicht so neutral ist. Das Register selbst sollte zwar das Fundament, aber kaum Obertöne liefern, da die hohen Register ja dann den Klang erst definieren sollen.

Weiter sollten zwei Werke je einen vollständigen Prinzipalchor haben, z.B. das Hauptwerk auf Basis 16
(entsprechend ist die Mixtur auch tief angelegt und wird mit einem Scharff z.B. nach oben hin erweitert)
und das Oberwerk auf Basis 8 mit entsprechender Mixtur, die eine etwas schwächere Zusammenfassung von Mixtur und Scharff des HW ist.

Das Schwellwerk taucht in Deutschland erst ein paar Jahrzehnte später auf (z.B. Ladegast), als man vom sich gegenüberstehenden Werkprinzip in das dynamische Prinzip (Wie hieß das nochmal richtig?) übergegangen ist, also 1. Manual FF, 2. Manual F, 3. Manual mf.

Im Pedal würde ich mir noch einen Oktavbaß wünschen, die Streicher dürfen nicht überhand nehmen. Zudem sind sie zu der Zeit noch nicht so eng wie in der Romantik gewesen.
Ebenso sollten es weniger Streicher und mehr Weitchor (Flöten und Gedackte ) sein, wenn es spätklassizistisch sein soll.

Ein schönes Beispiel dieser Zeit ist: https://www.freiberger-dom.de/konzerte/s...rmannorgel.html

Unabhängig davon ermuntere ich Dich aber, wenn Du die Möglichkeit hast, Dir DEINE Disposition zu basteln. Es ergibt sich dann automatisch, was praktisch und schlüssig ist. Ich habe ein ganzes Jahr lang an meiner Disposition geschraubt, bis ich so weit war, daß ich nun zufrieden bin (oder sein sollte).

Dateianhänge
  • Orgel 355cc Andreas Ippenstein 22.pdf

Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!

 Antworten

 Beitrag melden
30.12.2023 11:44 (zuletzt bearbeitet: 30.12.2023 11:51)
#5 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Wenn man krank ist, hat man Zeit zum Basteln. Ergebnis: Hochromantisch in Anlehnung an Sauer 1850 - 1910
Ich bin relativ zufrieden, dennoch möchte ich die Disposition/Intonation nochmal mit Euch abklopfen (Bewußt nach Lautstärke sortiert):

HW:
Prinzipal 16 (dunkel, Strich)
Prinzipal 8 (dunkel, Strich)
Querflöte 8 (hellste aller Flöten, überblasend)
Gambe 8 (ordentlich Strich, Quinte sticht etwas hervor)
Rohrflöte 8 (relativ dunkel)
Gemshorn 8 (mittel)
Octave 4 (zeichnend, wenig Strich)
Rohrflöte 4 (zeichnend, heller als Rohrflöte 8)
Quinte 2 2/3 (Quinte zur Superoctave)
Superoctave 2 (rund, voll, nicht bissig)
Cornett 4 fach (scharf, ähnlich einer Mixtur)
Mixtur 4 fach 4 (tiefe runde Mixtur auf 16er Basis)
Scharff 4 fach 2 (volle Mixtur mit Glanz)
Trompete 8 (rund im Diskant)

POS:
Bordun 16 (dunkel, tragend)
Flötenprinzipal 8 (Strich, obertonreicher als HW Prinzipal)
Flauto amabile 8 (Flöte mit leichtem Strich)
Viola 8 (kräftiger dünner Strich)
Quintatön 8 (so wie es klingen soll, mischfähig)
Salicional 8 (schöner Strich, mit Fl.a. traumhafte Kombination)
Principal 4 (obertonreicher Strich, zeichnend)
Flauto 4 (obertonreich, nicht zeichnend, klassische Flauto eben)
Waldflöte 2 (rund, voll)
Sesquialtera 2 f. (nicht schneidend, dennoch Glanz, verschmilzt mit Waldflöte)
Mixtur 4 fach 2 (tief, besonders schön mit 16er Basis, glänzender als HW Mixtur, aber weniger als Scharff)
Fagott 16 (rund, einschlagend, schwellbar)
Clarinette 8 (rund, einschlagend, schwellbar)

SW:
Lieblich Gedeckt 16 (sehr dunkel, sanft)
Gamba 16 (mittel, sanft)
Geigenprinzipal 8 (dunkel)
Concertflöte 8 (dunkel, überblasend)
Gedeckt 8 (dezent in Richtung Flöte gehend)
Viola d amore 8 (sanft, obertonreicher Strich, ein Traum mit dem GP)
Äoline 8 (sehr sanft, dunkel)
Vox coelestis 8 (Pedant zur Äoline)
Fugara 4 (glänzend, daher zeichnend und mit der HaÄe Klangkrone bildend)
Geigenprinzipal 4 (breit, obertonreich, wenig zeichnend)
Traversflöte 4 (überblasend, etwas zeichnend)
Nasard 2 2/3 (zwischen Streicher und Flöte)
Flautino 2 (sanfte Flöte, etwas zeichnend, prägt nicht die Klangkrone)
Harmonia aetheria (zur Zeit ein Kornett, milder als das im HW)
Oboe 8 (typisch dt.-rom.)
Vox humana 8 (schwächer als Oboe)

Pedal:
Contrabaß 32 (dunkel)
Prinzipalbaß 16 (dunkel)
Violonbaß 16 (kräftiger als Subbaß)
Subbaß 16
Quintbaß 10 2/3
Octavbaß 8
Violoncello 8 (schöner Strich, ergänzt Violonbaß)
Baßflöte 8 (ergänzt Subbaß)
Octave 4 (rund)
Contraposaune 32 (dunkel, voll)
Posaune 16 (dunkel)
Trompete 8 (rund, ergänzt die Posaune)

Die Intonation ist typisch romantisch: Allen Registern sind scharfe Anblasgeräusche sowie durch den Attack eine scharfe Ansprache genommen. Die Register ergeben dem romantischen Obertonideal entsprechend ein schönes Plenum pro Werk als auch ein kräftiges Tutti. Das 3. Manual ist logischerweise reicher besetzt als es normalerweise wäre.

Bevor ich um Eure Meinungen dazu bitte, ein paar Überlegungen meinerseits noch:
HW "Dolce 8", um andere Manuale zu begleiten ? Das Gemshorn ist noch zu kräftig, um die Rolle einer Dolce einzunehmen.
HW Rauschpfeife statt Quinte und Superoctave? Ich bin da noch unschlüssig, gerade, weil mir die Superoctave recht gut gelungen ist.
HW Scharff belassen oder zugunsten weiterer Überlegungen opfern und ins POS als Mixtur verlegen, so daß die Mixtur dann auf 8-Basis wäre?

POS Wenn Rauschpfeife im HW, dann Superoctave statt Waldflöte?
POS Fagott lieber ins HW? Welchen Ersatz dann fürs freigewordene Register? Z.B. Gemshorn, dafür dann im HW Dolce?

SW: Statt Vox humana welches Register?
SW: Generell Änderungen?

PED: Contraposaune 32 belassen? Lieber Gedecktbaß 16 oder Kornett (bei Sauer selten anzutreffen)

Schalmei basteln?
Fragen über Fragen...

Ein Beispiel:
https://www.luther-chemnitz.de/ueberuns/.../sauerorgel.pdf


 Antworten

 Beitrag melden
31.12.2023 12:12 (zuletzt bearbeitet: 31.12.2023 12:13)
#6 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Sodalla,

im POS ist jetzt eine gewinnbringende Hohlflöte 8 hinzugekommen, die dünkler und leiser als die Flauto amabile ist. Ebenso hat die Superoktave die Waldflöte ersetzt. Aus der doch noch recht hohen Mixtur IV wurde eine Mixtur III mit Glanz. Das Fagott wurde ins HW versetzt und das Scharff musste dafür weichen. Ebenso wurden die Quinte und die Superoktave gegen eine Dolce 8 und eine Rauschpfeife ersetzt. Im Pedal wich die Kontraposaune einem Kornett, aber mit der Zeit zeigte es sich dann doch, daß es gut ist, einen lingualen 32er zu haben.
Das Plenum ist nun hochromantisch rund, voll und in den Höhen Glanz, ein wenig heult sie auch in den Höhen und schaltet man noch die Super-/Subkoppel dazu, gibt es den spätromantischen Klecks Sahne obendrauf.

Na dann mal Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr


 Antworten

 Beitrag melden
31.12.2023 13:00
avatar  Oktav
#7 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Danke @Michael für den Link, leider führt er nur zur Homepage der Bildungseinrichtung ohne direkt Dispositionen abzuwägen.

@Ippenstein Ja, danke, die Sache mit der relativ schwachen Harmonica verfolge ich jetzt knobelnd weiter. Sie hat auf jeden Fall etwas für sich; die Idee kam von einer real existierenden Pfeifenorgel mit knappen Raumverhältnissen, nur Platz für 4Füsse, Copel 8 und Regal 8; im Pedal gibt es eine alles dominierende Holzflöte, die jeden Principal bei weitem übertönt - ich sehe schon die Crux der Disposition ohne konkrete Vorbilder, nur mit Registernamen, weil nun einmal Register X nicht gleich klingt wie Register X. Danke schon mal für die Inputs.

@alle Ebenfalls fröhlichen Jahreswechsel.


 Antworten

 Beitrag melden
31.12.2023 16:51
#8 RE: Eigene Dispositionen
avatar

Naja, dann bleiben vom Platz her nur alles, was irgendwie gedeckt ist (Gedackt, Rohrflöte usw.) oder ein Register, bei dem man die unterste Oktave gedackt ausführt. Ich finde es hingegen spannend, mit Physis zu schauen, was möglich ist. So wurde eine meiner Orgeln im Laufe der Geschichte dezent umgebaut. Ich habe nun die Möglichkeit, sowohl die Orgel in ihrem Jetztzustand nachzubilden als auch die ursprünglichen Register einzupflegen um zu hören, wie der Klang beim damals gewesen war.

Viele Grüße

Andreas


 Antworten

 Beitrag melden
26.01.2024 10:37
avatar  Oktav
#9 Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Eine sparsamere Variante musste mit 33 auskommen.

Sie lautete:
(P)
Suavial 16
Bourdon 16
Salizett 8
Tibia 8
Fagott 16

(I)
Waldflöten 16
Principal 8
Fugara 8
Traversflöten 8
Octav 4
Spitzflöten 4
Quint 2 2/3
Superoctav 2
Kleingedackt 2
Sesquialtera 1 1/3
Mixtur
Octavino 1
Alphorn 8

(II, Fern- oder Turmwerk)
Echo Principal 8
Harmonica 8
Quintatön 8
Echo Octav 4
Maienflöten 4
Cornet 2 2/3
Violine 2
Quintflöten 1 1/3
Echo Mixtur
Regal 8
(Tremolo)

(III, Schwellwerk)
Gamba 8
Flauto Amabile 8
Schwiegel 4
Rohrflöten 4
Hautbois 8


 Antworten

 Beitrag melden
04.02.2024 15:49
avatar  Oktav
#10 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Und nun hat mein Lehrer mir die Denksportaufgabe gegeben, eine Disposition mit unter 20 Registern zu erstellen, wobei für das Rückpositiv der Platz beschränkt sei auf physische 4 Fuss und engen Raum.
Mein Entwurf für 19 Register lautet nach erstem Nachgrübeln:

Waldflöten 16
Salizett 8
Holzflöten 8
Fagott 16

Suavial 8
Gamba 8
Traversflöten 8
Octav 4
Spitzflöten 4
Cornet 2 2/3
Superoctav 2
Kleingedackt 2
Mixtur
Alphorn

Harmonica 8
Gedackt 4
Quintatön 4
Oboe 8
Regal 4

Was meint Ihr? Wird er mich zerpflücken oder macht das Sinn?
Die nächste wird vermutlich wiederum eine Stufe kleiner - was würdet Ihr noch weglassen, im Fall der Fälle?


 Antworten

 Beitrag melden
04.02.2024 19:19
#11 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Eine stilistische Sache: Principal 4 statt Octave 4, da das Principal 8 fehlt.
Die Gamba 8 ist erst später populär geworden, während die Viola di Gamba oder auch das Quintatön um 1800 noch beliebt gewesen waren.
Die spätklassische Dispo würde in von Silbermann geprägter spätklassischer Zeit ganz anders aussehen.

Hw:
Viola di Gamba statt Gamba
Mit dem Alphorn kann ich nichts anfangen. Eher Trompete 8
Flageolett statt Kleingedackt.

Oberwerk:
Gedeckt 8
Principal 4
Rohrflöte 4
Waldflöte 2
Cymbel 3 fach

Gerade bei kleineren Orgeln wurde man immer knausriger mit den Zungen, da der Dorforganist meist eh nicht in der Lage gewesen war, die zu stimmen. So haben wir in Sachsen bei den Orgeln des 19. Jh. eine regelrechte Zungenarmut.

Zudem war um 1800 noch das Werkprinzip vorherrschend. Das Oberwerk sollte dem Hauptwerk ein Gegenpart mit eigenem Charakter sein.

Wenn noch kleiner, dann fliegt das ganze OW raus, Fagott, Salizet, Kleingedackt, Alphorn weg. Eventuell darf das Cornett bleiben. Hinzu kommt noch eine Quinte 1 1/3.


 Antworten

 Beitrag melden
04.02.2024 21:10
avatar  Oktav
#12 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Danke für die klare Antwort!

Zum Inhalt: Nein, es ging natürlich nicht um Silbermann.

Das mit dem P 4 stimmt hingegen.
Mit der Gamba wohl auch, das weiss ich nicht, glaube es aber gern.
Wie wäre dann
Principal 8
Vagara 8
usw. auf dem HW?


 Antworten

 Beitrag melden
04.02.2024 21:22 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2024 21:26)
#13 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Wie Du selbst sagst, kommt es weniger auf die Namen als,auf den Klang dahinter an. Es wäre eventuell gut, die Register ein wenig zu charakterisieren.

Soll sich die Orgel an einen der damaligen Stile anlehnen? Also z.B. süddeutscher Barock mit Charakterstimmen? Soll die Literatur der Barockzeit mit der Orgel gespielt werden können oder sollen neue Gedanken einfließen, so wie es der Neobarock gemacht hat?

Die Tage habe ich auf einer neobarocken gespielt, deren Quintatön 16 in der Höhe ganz quintenlastig war und je tiefer um so mehr in den Pommer variierte. Interessante Sache.


 Antworten

 Beitrag melden
05.02.2024 06:58 (zuletzt bearbeitet: 05.02.2024 07:22)
avatar  Oktav
#14 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Der Stil wurde vorgegeben, damit 1. keine extremen Exoten wie Saxophon, Physharmonica oder Dolcissima draufkommen, das Alphorn dürfte ein Grenzfall sein; 2. mit Blick auf den sehr weit südlich gelegenen Stil der Orgeln gegen 1800 in unserer Gegend, Innerschweiz, die typischerweise wenig Pedalregister haben, dafür schon seit jeher Koppeln, manchmal nur Subbass 16 trotz 842Mix auf dem HW und Trombone oder Trompete auf dem OW, kaum Schwebungen und nur selten aufgeteilte Mixturen, wie es bei den Italienern wäre. Die Intonationen sind etwa süddeutsch, nur klarer/weniger verschmelzend, die Disposition ist bereits grundstimmiger, meist mit nur einer Mixtur, ab und zu mit einer kurzbechrigen Zunge trotz deren Verstimmungsproblemen. Die meisten sind im späten 19. und 20. Jhdt. ersetzt worden, also zuerst durch süsse und dann durch saure; es gibt zwar barocke (Bossart & Co.), aber relativ wenige zwischen barock und Cäcilianismus. 3. war der Stil zur Hauptsache für grössere Dispositionen vorgegeben, 30plus, hier bei den kleineren bin ich eher frei. - Das Quintatön würde mir spontan gesagt umgekehrt besser gefallen! Also unten deutlich zeichnend, oben sanft-gedackt.


 Antworten

 Beitrag melden
05.02.2024 08:00 (zuletzt bearbeitet: 05.02.2024 08:14)
avatar  Oktav
#15 RE: Was hält die Gemeinde von folgender Disposition?
avatar

Nun noch zu Deiner Sauer-ähnlichen:

Spontan auffällig: Bordun 16 auf POS ist in der untersten Oktave dunkel. Hast Du nicht gerade ein Quintatön 16 erwähnt? Wäre eine Variante, oder beides.

Zu Deinen Fragen:
- Ein Dolce 8 auf dem HW brauchst Du nicht unbedingt, da Du die Rohrflöten hast.
- Rauschpfeife im HW ist nicht nötig, aber wir wär's mit einer solchen im Pedal?
Wenn Du schon unten bis 32' gehst. Man kann dann auch zugleich oben höher steigen. Den Quintbass könnte man dafür weglassen, je nachdem wie der 32' konkret tönt.
- A propos: Contrabass 32 sollte wohl besser nur ein Untersatz sein, oder handelt es sich etwa um einen offenen 32?! Wobei natürlich "Contrabass" schon auch aussagt, dass es etwas mehr zeichnet als nur ein Untersatz. Wie sollten die Pfeifen des labial 32 gebaut sein?
- Statt Mix-Scharff auf dem HW käme auch Scharff-Zimbel in Frage, da diese höher in der Tonlage ist und somit die Klammer mit dem P16 bildet, also P8 bis Scharff als kleineres Plenum, P16 bis Zimbel als grösseres. Oder warum nicht Scharff-Zimbel auf dem POS und nur Mix auf dem HW?
- Superoctave statt Waldflöte im POS liegt drin, zumal Du noch einen sanften 2' im Schwellwerk hast. Aber im HW möchte ich sie nicht vermissen für den Fall P8-4-Q-2. Wenn Dir Superoctave plus Superoctave zu ähnlich ist, könnte es auch eine Violine sein.
- Das Fagott 16 schwellbar ist genial, m. E. auf jeden Fall zu belassen, denk Dir die Koppel POS-Ped., Du ergänzt oder je nach Stück ersetzt damit die dunkle Posaune, während Du im HW Labiale gebrauchst.
- Die Vox Humana 8 ist auch gut, in meinen barocken und eher schlanken Dispositionen meide ich sie manchmal nur weil sie sich leichter verstimmt als ein kurzbechriger 4'. In einer romantischen ist sie aber schon fast ein Muss, behalte sie also.
- SW: Was meinst Du mit einer "dunklen" Äoline? Die Äoline ist doch der dünnste Streicher. Wie kann der dunkel sein? Oder ist einfach gemeint, dass sie nicht so extrem äolinig ist, sondern eher gegen andere Streicher tendiert trotz dieses Namens? Übrigens zusammen mit Viola d'Amore etwas viele Streicher. Aber wenn Du Platz, Pfeifen und Wind hast, ist es gut.
- Contraposaune belassen. Ein Gedecktbass ist ja schon da, den kannst Du koppeln oder wenn Du gerade das Schwellwerk brauchst den Bordun vom Pos. koppeln.

Dass der Cornet im SW weicher sei als der im HW, finde ich etwas fraglich, Du hast dann zwei Extreme, wie sollen die ineinander übergehen können? Du könntest sie tauschen oder wenigstens einander etwas annähern.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!