PO (Laukhuff) + GO = ????

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14.10.2022 21:13
#16 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Zitat von Brabanter im Beitrag #14

nach meiner Erfahrung wurde, solange es sie noch gab, die Parametrierung nicht von Laukhuff durchgeführt ("nur" Herstellung der Hardware) sondern durch den Orgelbauer. Was sagt der denn zu deinem MIDI-Thema?
Ist deine Orgel nicht relativ neu?
Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass eine direkte Anfrage bei Dr. Scriba hilfreich ist.



Die vier Grossen (Laukhuff, Heuss, Sinua und einen anderen, den ich grade vergessen habe 🙈) setzen - abgesehen von den orgelspezifischen DA-Wandlern - auf professionelle SPS-Systeme aus der Industrieautomation; bei mir ist z.B. Extrem viel von diesem Zeugs verbaut.

Heute ist es eher so, dass Orgelbauer/Auftraggeber ein «Lastenheft» erstellen, was saemtliche Spezifikationen und Funktionen der Orgel enthaelt. Daraufhin bekommen die dann ein komplett programmiertes System zurueckgeliefert, mit Dokumentation, was wie verdrahtet werden muss (vor allem im Spieltisch!) und wie die weiteren DA-Wandler in der Orgel Konfiguriert werden muessen. (IP-Adressen, Routing u.ä.)

Weimbs hat kompletten Zugang zu den DA-Wandlern, und die haben auch Zugang zu den «Orgelbaunahen Dingen», wie Tastatur, Ventilbestromung, Schwellerkurven, Tremulanten osv. - an den «Core» kommen die aber nicht ohne weiteres ran:
Die SPS-Anlage wurde von Laukhuff individuell projektiert und programmiert. Die Orgel hat einen individuellen Quellcode, wo die Grundkonfiguration Ebenda verankert ist und einfach nur als kompilierter Kernel ins System geflasht wird…

Da die Orgel erst vor etwa einem Jahr eingeweiht und abgenommen wurde, verhalte ich mich erstmal direkt zu Weimbs, zumal wir eine 2-jaehrige Garantie auf die elektronischen Komponenten haben. (Im Gegensatz haben wir 10(!) Jahre Garantie auf alles, was das «traditionelle» Orgelbauerhandwerk angeht)
Die haben faktisch auch den «Quellcode» der Orgel - aber natuerlich nicht die Kompetenz, ein solches System selbst zu programmieren.
Immmehin scheinen die in einem sehr guten Kontakt zu einem der ehemaligen «Laukhuffprogrammierer» zu stehen; hier muss ich einfach mal abwarten. 😢


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16.10.2022 11:47
#17 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Ich war bisher davon ausgegangen, dass der "Koppel-Knecht" vom Orgelbauer programmiert wird...

Dann wünsche ich dir eine kurze Wartezeit und einen guten Erfolg bei der Umsetzung.
Wolfgang


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17.10.2022 22:10
#18 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
Br

Zitat von Brabanter im Beitrag #17
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Ich war bisher davon ausgegangen, dass der "Koppel-Knecht" vom Orgelbauer programmiert wird...


Hallo Wolfgang!

Warum brauchen die Orgelbauer Zugang zum «Koppelknecht»? Die interesssieren sich eigentlich nur um Druck- und Schaltpunkt: Ersteres machen die evt. Manuell, zweiteres ueber die Programmierung des dafuer zustaendigen DA-Wandlers. Den Rest macht der Core

Ich muss jetzt mal ganz deutlich sagen: PO sind defintiv «custombuild» - die Anforderungen sind teilweise so speziell, dass es eben nicht DIE «Engine» dafuer gibt, die eben alles kann.
- Bei mir ging es eben darum, die Velocity des Traktursystems fuer eine variable Ventilbestromung zu Nutzen. Das Traktursystem kann das - Laukhuff musste das erstmal coden, dass die Velocity intern weitergereicht wird.
- Bei einer aehnlichen Orgel wollte der Organist bei der freien Werkwahl das ganze nicht additiv wie bei mir, sondern mit Wechselwirkung Haben. Macht eigentlich keinen Sinn, wurde aber auch umgesetzt
- im Mainzer Dom wurde wohl umgesetzt, dass die Teilorgeln mit einstellbarer Latenz spielbar sind, um nach Bedarf den Komfortpunkt
Der Gleichzeitigkeit im Raum verschieben zu koennen..-

Die CPU «meiner Orgel» ist eigentlich schon ein alter Hut - da ist selbst der erste Raspi besser dran: Es handelt sich um einen Intelchip mit zwei Kernen, 1,7GH und grade mal 256MB RAM und 512MB Speicher auf SD. 🤪
Der Vorteil: Der Chip ist auch in der Automotive (Erschuetterungen, Temperaturen, Feuchtigkeit usw.) spezifiziert und zugelassen; der duerfte in einer Orgel doch schon eine sehr lange Haltbarkkeit haben. Das andere ist das Bussystem (=Varan) in sich selbst: Das gibt Latenzen von bis zu 7 mikrosekunden - Das ist in unserer Wahrnehmung die definitive «Gleichzeitigkeit», von der eigentlich alle DO- und HW-Spieltischbesitzer nur traumen koennen!

Eigentlich ist das auch der Traum eines jeden Onlinespielers 🤔 - aber solche Pingzeiten gehen wirklich nur, wenn man sehr effektiv und hardwarenah programmiert.

Ich muss mal schauen - vielleicht habe ich die naechsten Tage mal Zeit, ein paar Detailbilder zu machen.
Dann kann ich euch mal auf eine «virtuelle» Tour einladen, was in meiner «Digital-PO» eigentlich drinsteckt? 🤔


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18.10.2022 22:41
#19 RE: PO (Laukhuff) + GO = ????
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Okay, ich hatte das bei meinem bisher anders verstanden.

Vermutlich ist das von Orgelbauer zu Orgelbauer verschieden...

Ich bin gespannt auf deine Bilder!

Liebe Grüße,
Wolfgang


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