Würzburg - Orgel Tipps?

10.04.2019 14:12
#1 Würzburg - Orgel Tipps?
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Hallo, ich frag einfach Mal in die Runde:
Bin in der Vorosterwoche drei Tage In WÜ (15. bis 17.). Habe im Internet viele schöne Orgeln da gesehen, aber leider keine Termine für Orgelkonzerte. Hat vielleicht jemand einen Tipp für mich, wo man auch ohne offiziellen Konzerttermin unbedingt hingehen sollte?
Dankeschön,
Oliver


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10.04.2019 14:53
#2 RE: Würzburg - Orgel Tipps?
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Moderator

Oh, da gibt es viel Hörenswertes, z.B. das "Klais-Quartett". Auf rund 500 m Fußweg stehen repräsentative Klaisinen im Dom, Neumünster (direkt nebenan), Augustinerkirche und Stift Haug.
Wenn Du mobil bist, lohnt es sich auf jeden Fall, in die Marianhiller Kirche zu fahren, direkt neben dem missonsärztlichen Krankenhaus, etwas außerhalb. Dort steht eine ausgezeichnete Steinmeyerin aus 1949, vor einigen Jahren gekonnt restauriert. Der Kantor Rudolf Müller ist sehr stolz auf diese herrliche Orgel und zeigt sie gern her.
In St. Adalbero steht eine gelungene Orgel von Rensch.
Die Kirchen sind tagsüber offen.
Ich würde einfach mal bei den Gemeinden anrufen, die Gottesdienstzeiten erfragen bzw. mit den jeweiligen Organisten Kontakt aufnehmen.


LG
Michael


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11.04.2019 06:53
#3 RE: Würzburg - Orgel Tipps?
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Vielen Dank, Michael, für die wertvollen Hinweise, Herr Müller hat mir bereits sehr freundlich geantwortet, dass er verhindert ist, und in der Vorosterwoche das Orgelspiel in WÜ eher knapp ausfällt, aber vielleicht finde ich an anderer Stelle noch eine offene Tür zur Orgelempore :-)
Oliver


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11.04.2019 07:01
#4 RE: Würzburg - Orgel Tipps?
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Moderator

Ich weiß nicht, ob das Kloster an der Augustinerkirche noch besteht, da ich seit mehr als 20 Jahren weg bin aus Franken. Früher konnte man dort an der Pforte klingeln und fragen, ob der Bruder Organist zu sprechen sei. Der zeigte die damals neue Klaisine sehr gern.

LG
Michael


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18.04.2019 17:47
#5 RE: Würzburg - Orgel Tipps?
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Bei der Terminierung unseres Kurzurlaubs nach Würzburg hatten meine Frau und ich nicht daran gedacht, dass in der Karwoche das Orgelkonzertangebot etwas mager ist. Aber Dank Michaels guten Ratschlägen und eines äußerst freundlichen Organisten hatten wir doch ein paar schöne „orgelige“ Stunden in Würzburg.
Am Karmontag nahmen wir an der Missa Chrismatis im Dom St.Kilian teil, in dem nicht nur drei Öle durch Bischof Franz Jung geweiht, sondern auch die Orgel durch Stefan Schmidt gekonnt gespielt wurde. Der neue, im Jahr 2012 eingebaute zentrale Spieltisch, mit dem sowohl die mächtige Hauptorgel auf der westlichen Sängerempore als auch die Chororgel im südlichen Querhaus (beide Orgeln stammen von der Fa. Klais), ermöglicht interessante Echo-Effekte.
Am Dienstag zeigte uns dann der Stadtkantor Stefan Walter zwei seiner Orgeln:
In St. Peter gab es einen High-Tech-Spieltisch zu bestaunen. Über die Elektronik kann an dieser Orgel so ziemlich alles variabel programmiert werden, u.a. welches Werk auf welches Manual gelegt wird, welches Einzelregister mal eben schnell an ein anderes Werk gekoppelt werden soll, es gibt Haltenoten, man kann „Mixturen mixen“ und selbst eine Anschlagdynamik ist vorhanden, so dass man statt eines Manualwechsels einfach etwas kräftiger in die Tasten hauen muss, um z.B. eine stärkere Registrierung für eine Stelle im Musikstück abzurufen. Durch Hauptwerk/GrandOrgue bin ich ja manches gewohnt, aber all diese Gimmicks und noch mehr an einem echten Spieltisch vorzufinden, war schon sensationell! So wird aus der im Jahr 2018 geweihten eigentlich gar nicht so großen (netto 30 Register, mit Transmissionen und Registerfortführungen ein paar mehr) Vleugels-Orgel - die auch 1991 im Käppele in das barocke Orgelgehäuse von J.C. Köhler/1750 eine Orgel gesetzt haben - ein vielseitiges und für „Technik-Freaks“ spannendes Instrument. Hier ein paar Bilder und Informationen: http://www.vleugels.de/orgeln/wuerzburg-st-peter-und-paul/
Etwas klassischer geht es in St. Adalbero zu, wo die Fa. Rensch im Jahr 1995 eine dreimanualige Orgel mit 52 romantisch-symphonisch geprägten Registern hingestellt hat. In der Festschrift zur Orgelweihe wird Karl Straube (1930) zitiert „Die Heutigen ahnen freilich nichts davon, dass Romantik eine geistige Lebensform ist, die zu allen Zeiten zu finden, an sich unüberwindbar ist.“). In bester deutsch-französischer Tradition steht die Orgel da, herrlich der Streicherchor im Schwellwerk (inkl. Mixtur!), die Zungen sind kräftig und verschmelzen trotzdem gut im Gesamtklang, die Flöten glitzern (besonders die Wienerflöte ist apart). Die aktuelle Disposition (die Quintadena im Positiv wurde vor einiger Zeit zu einem Metallgedackt umfunktioniert) findet man hier: http://www.renschorgelbau.com/portfolio_...rg-st-adalbero/ - die schönen Klänge muss man aber live in Würzburg erleben


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