sorry, sorry, Mike - habe deinen Post falsch verstanden ... Vielleicht wird die Quinte hier bewusst gewählt, um mehr "Farbe" ins Klangbild zu bekommen?

LG Bernd

Hallo Bernd,

genau deswegen habe ich ja interveniert. Es ist mir immer daran gelegen, Missverständnisse aus dem Weg räumen zu können.

Die Orgel in Maihingen ist schon eine recht schwierige Kost. Sie wird uns von Anfang an als Instrument mit zahlreichen Einschränkungen präsentiert. Aber gerade diese Einschränkungen machen sie wiederum wertvoll und interessant.

Zu ihrer Bauzeit war Vieles im Gegensatz zu heute auch eine Kostenfrage. Heute kostet es mich keinen Cent, bis zu einer gewissen Grenze mehr und aufwändigere Register hinzuzufügen. Da kann man herrlich mit herumspielen, ausprobieren, schauen, was farbiger klingt, persönliche Präferenzen miteinbeziehen.

Zwei Ziele habe ich bei dieser Orgel. Erstens eine ziemlich puristische Annäherung (die sich Stück für Stück verbessern lässt) und zweitens eine Annäherung, welche den Kontext möglichst beibehält, aber auch einige Alternativen mitbringt.

Lliebe Grüsse, Mike

Das Design der Website ist allerdings auch historisch ;)
Was da wirklich schön ist, ist die grafische Darstellung der Stimmungen, und dass es immer noch Erklärungen dazu gibt.
Ich wundere mich nur, dass die Norder Stimmung von der berühmten Schnitgerorgel nicht auftaucht (oder ich habe sie überlesen).

Wenn man nur an den Cent-Tabellen interessiert ist, gibt es anderswo größere Auswahl, z.B. bei
https://www.huygens-fokker.org/scala/downloads.html
(ganz unten bei "Scale Archive"; diese Website ist allerdings auch statisch html ohne schickes/aufwändiges CSS/JS)
Dort allerdings ohne große Erklärungen, nur mit Einzeilern in der Listendatei.

Nunja, meine Erkenntnisse sind allerdings auch nicht riesig. Ich kann noch auf die Website vom Instrument Tuner verweisen, dort gibt es eine Liste mit Stimmungen unter
http://www.instrument-tuner.com/temperaments_de.html
Die war in meiner Erinnerung allerdings länger (mglw. in der Zwischenzeit gekürzt worden?), und die Norder Stimmung taucht offenbar dort nicht auf (Maihingen allerdings schon).
Nach dem, was ich auf der Website sehen konnte, sieht die Software durchaus praktisch aus. Inzwischen wohl auch frei verfügbar, weil es inzwischen die Gratiskonkurrenz durch Tuning Apps gibt; wenn ich die Seite richtig interpretiere, wird die Software auch nicht mehr weiter entwickelt.

In der Zwischenzeit bin ich allerdings auf Linux umgestiegen. Da gibt es nicht ganz soviel Software zum Stimmen; ich habe mich für das relativ spartanische Lingot entschieden ( Hier wäre ein Link gewesen, aber ich darf nicht beliebig viele einfügen.. Man findet das Programm aber, wenn man nach dem Namen sucht. Nur etwas aufpassen, es gibt offenbar auch eine virtuelle Währung und eine französische Käsesorte, die so heißt. Die sind es dann nicht ;) )
Dort lassen sich die Temperatur-Dateien aus dem Scale Archive (s.o.) importieren.
Das Format für die Cent-Tabellen ist etwas umständlich, weil es mehrere Möglichkeiten gibt, u.a. mit Teilverhältnissen als Bruch. Eine Tabelle mit absoluten Cent-Abweichungen lässt sich aber (bei ausreichender Motivation) berechnen (behaupte ich mal, ohne es selbst probiert zu haben).
Eine Definition des Formats ist auf der Scala-Website ganz unten verlinkt unter "file format". (Ich weiß nicht, ob das Forum gerade einen Bug hat bei mir, ich hätte gedacht, zwei Links im Beitrag müssten eigentlich gehen)
Eine Übersicht (aber eben wie gesagt ohne extra Erklärungen; die finden sich teilweise in den einzelnen Dateien) gibt es auf der Scala-Website auch, ganz unten unter dem Link "contents listing", den ich hier leider auch nicht mehr reinpacken darf, weil das Kontingent schon voll ist.

Ich habe mich dann aber nicht weiter in das Thema vertieft, weil ich entdeckt habe, dass ich auf meinem Instrument Werckmeister III durchaus mag (das ja bei praktisch allen Geräten/Softwares, die irgendwas außer Equal Temperament anbieten, verfügbar ist), und weil ich sowieso zu stimmfaul bin. Ich habe zwar nur 61 Saiten, aber mein Geschick mit der Stimmkrücke ist nicht besser als mit dem Schreibstift, und spätestens nach ein zwei Wochen kann ich nur noch vielsagend von "ungleichstufiger Stimmung" sprechen und bin froh, dass ich mit meinem Geklimper kein Geld verdienen muss ;)